Zum Erntedankfest am Dingerkushaus war auch der KommOmend eingeladen
Et word gesonge, gelacht on völl gekallt

Das Gartenhäuschen an der Brandstorstraße öffnete von Mai bis Oktober immer wieder seine Pforten.
Foto: Henschke
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  • Das Gartenhäuschen an der Brandstorstraße öffnete von Mai bis Oktober immer wieder seine Pforten.
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Auch an der Brandstorstraße geht das Gartenjahr so langsam seinem Ende zu. Peter Bankmann trägt im Arm einen Korb voller Quitten: „Echt lecker. Aber leider auch sehr hart.“

Der Freundeskreis des Gartenhauses Dingerkus hat eingeladen zum Erntedankfest. Vereinsvorsitzender Bankmann resümiert ein tolles Jahr 2019: „Wir hatten von Mai bis Oktober unsere Pforten geöffnet für mehrere Veranstaltungen, auch der Tag des offenen Denkmals war sehr gut besucht. Unbestrittener Höhepunkt war aber die Glanzbilderausstellung, die unglaublich viele Besucher anzog und auch später noch für positive Rückmeldungen sorgte.“ Für Peter Bankmann ein Fingerzeig: „Die Erkenntnis für uns heißt kleine Veranstaltungen zu kleinen Themen. Im nächsten Jahr werden wir dann Fußball-Sammelbilder und Autoquartette ausstellen.“
Der Freundeskreis hat sich im April 2010 gegründet, um diesen ein wenig aus der Zeit gefallenen Ort für die Öffentlichkeit zu erhalten. 2020 steht also ein kleines Jubiläum an und der Vorsitzende hat auch konkrete Ziele: „Wir haben inzwischen 96 Mitglieder. Da möchten wir natürlich die Hunderter-Grenze knacken. Bei uns ist jeder Mensch gern gesehen. Es geht ja nicht nur um Gartenarbeit, wir widmen uns auch kulinarischen Genüssen.“

Heimat digital

Kürzlich folgte Bankmann einer Einladung des Heimatministeriums NRW. Im Dortmunder DFB-Fußballmuseum drehte sich alles um „Heimat digital“. Da wurden Vorträge gehalten, Projekte beschrieben, auch ein virtuelles Heimatmuseum vorgestellt. Ebenfalls anwesend Marc Real, der sich um den Erhalt des Waddischen kümmert und daher beim KommOmend engagiert. Diese Gruppe trifft sich jeden zweiten Freitag im Monat im Versammlungsraum von Christi Himmelfahrt am Lürsweg. Hier werden auf Waddisch Platt Gedichte und Geschichten aus dem alten Werden erzählt. Das nächste Treffen findet statt am Freitag, 8. November, um 18 Uhr. Diesmal trifft man sich bei Irmin Schmuck an der Kruselbeek 13. Die Gruppe freut sich auf Zuwachs. Beim letzten Treffen war einige interessierte Neueinsteiger mit von der Partie. Darunter auch Bankmann, der Feuer gefangen hat: „Für mich ist das Thema Sprache hoch interessant. Da steckt so viel drin.“ Doch zurück zum Treffen in Dortmund. Peter Bankmann und Marc Real steckten die Köpfe zusammen und heraus kam eine Einladung: „Ihr besucht uns und frischt unser Waddisch auf.“

Erntedankfest

Es wäre doch schön, zum Erntedankfest waddische Geschichten und Lieder zu hören. Kulinarisch macht den Gartenfreunden ohnehin keiner etwas vor. In der Küche des spätbarocken Häuschens biegen sich zum Erntedank die Tische vor lauter Leckereien wie Apfel-Tiramisu, selbst gemachte Marmeladen, Kürbis-Apfel-Tarte, Kartoffelbrot oder Kürbissuppe. Im oberen Raum wird gesonge, gelacht on völl gekallt. So nimmt Peter Gabka eventuelle Berührungsängste: „Waddisch ist gar nicht so schwer!“ Bernd Kahmann trägt in heimischer Mundart „Herbsdag“ von Paul Beckmann senior vor. Herbert Soer steuert mit „Die richtige Medizin“ von Julius Ströter Launiges bei. Günter Mayer stellt „De Prumenkläuer“ vor und Marc Real setzt noch einen obendrauf: „Wir singen jetzt gemeinsam auf Waddisch.“ Das He-imotleed stammt von Clemens Blumentrath: „Ken schöner Laund es en dös Tied on mäckt dat Hatten us so wieht. Äs hä us Wadden, dat gähn wi hadden to jeder Tied.“

Das Gartenhäuschen an der Brandstorstraße öffnete von Mai bis Oktober immer wieder seine Pforten.
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Zum Erntedankfest im Dingerkushaus war auch der KommOmend eingeladen.
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Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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