Piratenalarm in Frohnhausen

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Schon von Weitem war die aus dem Garten des ASB-Wohnheimes ertönende Musik zu hören. Betrat man die Räumlichkeiten, stand man vor einer Piratenmannschaft. Was war denn da los?
Vor wenigen Tagen fand dort zum fünften Mal in Folge ein Piratenfest statt. Diesmal war es sogar öffentlich. Eigentlich hatte man auch immer Glück mit dem Wetter. Nur in diesem Jahr weniger. „Wir sind froh, dass wir nicht komplett untergegangen sind“, so Sabine Hansen, Einrichtungsleiterin des Wohnheims und seit 15 Jahren dabei. Gott sei Dank, denn ansonsten hätten die zahlreichen Gäste, die trotz des Regens erschienen waren, nicht in den Genuss des angebotenen Kuchens und des späteren Grillens kommen können.
Aber nicht nur für die Verpflegung, auch für die Unterhaltung war gesorgt. Es gab Spiele wie das „über die Planke laufen“, und außerdem auch eine Fotoaktion mit einem Jack Sparrow-Pappaufsteller. Für die musikalische Untermalung sorgte der DJ, der ebenfalls zum wiederholten Male angeheuert worden war.
Wieso nun ausgerechnet ein Piratenfest? Die Entscheidung lag allein bei den Bewohnern. Nach einer Befragung waren wohl die meisten von ihnen für das Piraten-Motto. Das gemeinsame Feiern ist jedes Jahr aufs Neue ein Höhepunkt im Wohnheim. Natürlich ist das auch immer wieder eine schöne Sache für die Angehörigen.
Aber wie sagt man so schön? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. In Zusammenarbeit mit dem ASB-Team bereiten die 24 Bewohner im Alter von 25 bis 73 Jahren die komplette Dekoration in Arbeits- und Beschäftigungstherapien selbst vor. Dieses Jahr ließen sie auch nicht-Angehörigen die Möglichkeit sich einen Eindruck davon zu verschaffen. Und die waren ebenfalls begeistert.
Das ABS-Wohnheim war als Rückführungsprojekt von in andere Städte verlegte psychisch behinderte Erwachsene aus Essen angedacht und erhielt als Finanzierung Gelder von der Kruppstiftung, Bund und Land. Nun, nach dem im letzten Jahr zelebrierten 15. Jubiläums, kommen immer noch weitere Menschen mit unter Anderem schwerwiegenden Psychosen hierher. Ziel des Wohnheims ist die Verselbstständigung der Bewohner. Es wird eine gewisse Alltagsroutine geschaffen. Außerdem unterstützt das Team dabei neue Dinge zu erlernen und die Menschen zu stabilisieren. Möglichst so sehr, dass sie nach ein bis vier Jahren wieder in eine eigene Wohnung ziehen können.
„Es ist eine schöne Arbeit“, sagt Sabine Hansen, die übrigens - wie alle anderen Teammitglieder auch – ebenfalls als Piratin verkleidet war, „Man begleitet Menschen und hilft ihnen auf ihrem Lebensweg.“ Na, bei so glücklichen Piraten freut man sich doch schon auf das nächste Piratenfest.

Autor:

Lisa Scheidat aus Essen-Nord

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