Eichhörnchen in Parks und Gärten
Gärtner, Clown und Akrobat

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Die  kleinen Kerlchen und 'Fräuleins' wachsen einem schnell ans Herz und werden zur täglichen Freude, so dass viele Naturfreund*innen die possierlichen und zutraulichen Tiere regelmäßig füttern. Manchmal wundere ich mich, dass das Vogelfutter schon wieder so schnell weggefressen ist. Doch nicht nur bei mir im Garten geht das oft auf die Kappe der Eichhörnchen.

Im Herbst haben wir  die Eichkätzchen auf der Bank vorm Haus mit Nüssen gefüttert. Als ich die Tage die Blumenkästen auf der Fensterbank  neu bepflanzt habe, fand ich einige der ausgelegten Nüsse gut vergraben in der Blumenerde.
Und wie anders als durch Eichhörnchen soll die junge Buche in dem einen  Meter hohen Blumenkübel vor dem Haus gekommen sein , wo es doch in der Nähe gar keine Buchen gibt? Neben dem Eichelhäher ist das Eichhörnchen sicher eine/r der fleißigsten Naturgärtner*innen, denn auch sein/ihr Gedächtnis ist nicht lückenlos, so dass viele  Nüsse und Samen nicht wiedergefunden werden und im Frühjahr keimen.
Dass auf dem Terrassenfriedhof bald jede Menge Sonnenblumen blühen werden, ist jedoch eher unwahrscheinlich. Zu zahlreich sind die Leckermäuler, die sich an der Vogelfutterstation über die schwarzen Kerne hermachen.
Bisher hatte ich  die kleinen Kletterer nur am Boden beobachtet, wenn sie sich morgens über das von den Vögeln aussortierte Futter hermachen. Die Futtersilos sind eigentlich so angebracht, dass nur die Vögel sie erreichen können. Da hat man die Rechnung allerdings ohne die geschickten Akrobat*innen gemacht. Wie das Titelbild zeigt, erreichen sie mit den  Vorderpfoten das Futtersilo und wie an einer Zirkusschaukel schaffen sie es, an die Sonnenblumenkerne und Nüsse zu gelangen. Die  Körperbalance zu halten,  scheint für sie kein Thema zu sein. An das Horten und Verstecken der Samen denken sie zur Zeit wohl  noch nicht. Alles wird an Ort und Stelle verputzt. Nach dem Winter scheinen sie erst einmal ihre eigenen Fettreserven aufzufüllen. Einige machen einen wohl genährten Eindruck, um es charmant auszudrücken.
Zeitweise tummeln sich 4 Eichhörnchen unter oder in den Futterbäumen. Jetzt zur Paarungszeit geht  es dabei nicht immer friedlich zu. Wenn sie sich zu nahe kommen, schlägt  die Futtersuche schnell in eine Hetzjagd in den Bäumen um.
Wenn man einmal gezielt darauf achtet, wundert man sich, wie viele Hörnchen sich auf dem Friedhof aufhalten. Meist sieht man sie erst, wenn sie auf dem Boden von einem zum anderen Baum rennen, um nicht zu lange schutzlos auf den Freiflächen zu bleiben.
Gerade der Terrassenfriedhof mit seinem alten Baumbestand, darunter viele Fichten und Kiefern, stellt offenbar einen günstigen Lebensraum für die kleinen Säuger da.  Die veränderte Begräbniskultur, bei der immer mehr Flächen ungenutzt bleiben und die Außenbereiche des Friedhofs eher parkähnlichen Charakter annehmen, bietet einerseits Areale, die nicht so stark von Besucher*innen frequentiert sind und wo auf der anderen Seite viele Bäume wachsen, deren Samen zum Nahrungsspektrum der Eichhörnchen gehören.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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