Zwei Spaziergänge über den Terrassenfriedhof
Rhododendronblüte und ein Kessel Buntes

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Der bereits 1926  angelegte und 28 ha große Terassenfriedhof wirkt in weiten Bereichen eher einem  Park als einer Begräbnisstätte. So wurde er im Regionalplan Ruhr folgerichtig auch als bedeutsamer Kulturlandschaftsbereich ausgewiesen. Im Moment beeindruckt der Terrassenfriedhof durch die Blüte der zahlreichen Rhododendren.


Diese Pflanzen standen lange in dem Ruf, ökologisch nutzlos zu sein. Dass dem nicht so ist, davon kann man sich zur Zeit selbst überzeugen.  Zwar trifft es zu, dass nur 10 der 1000 Rhododendrenarten aus  Europa stammen. Das bedeutet aber nicht, dass sie unseren Insekten nichts zu bieten haben. In jedem der farbenprächtigen meterhohen Büsche hört man ein Brummen und Summen, das davon zeugt, dass sie regelrechte Hummelmagneten sind. Aber auch Schmetterlinge wissen die röhren- und trompetenförmogen Blüten, die in Blütenständen von bis zu 35 zusammengefasst sind, zu schätzen. Auf dem Terrassenfriedhof kann man die intensive Farbenpracht unterschiedlichster Rhododendronarten bewundern.

Nimmt man sich die Zeit und Ruhe und lässt sich auf einer der zahlreichen angebotenen Bänke nieder, wird man nicht lange alleine bleiben.Friedhöfe sind wegen ihrer besonderen Struktureigenschaften bei sehr vielen Tierarten beliebt. Der Wechsel  aus zum Teil recht alten Bäumen, Gebüsch und niedrig bewachsenen Flächen macht sie als Lebensraum für die heimische Fauna so attraktiv. Gerade die alten Bäume mit ihren Rindenspalten, Höhlungen und Totholz werden von vielen Insekten besiedelt, die wiederum Vögel und Säuger anlocken.

Bewusst habe ich den Friedhof an zwei aufeinanderfolgenden Tagen auchgesucht. Einmal am späten Nachmittag und einmal früh morgens. Man wird sich wundern, wie unterschiedlich die Sinneseindrücke zu den verschiedensten Tageszeiten sind. Das Licht, die Geräusche und Gerüche sind zwei verschiedene Welten. Auch unterschiedliche Tiere sind dann jeweils aktiv.
So gab es neben den Rhododendren, die morgens um sieben Uhr noch kaum von den Insekten besucht wurden, in den Morgenstunden ganz andere Vogelarten zu bewundern.
In einem Baum direkt neben einer Ruhebank landeten gleich 4 Eichelhäher. Der Zaunkönig grenzte lautstark sein Revier ab.
Zu beiden Zeiten waren Eichhörnchen und Kaninchen unterwegs, wähend ich die Buchfinken nur am Nachmittag antraf.

Zu jeder Zeit ist der drittgrößte Friedhof Essens eine Ruhezone, der abseits des Großstadttrubels und des Verkehrslärms einen wohltuenden Kontrast und bleibende Naturerfahrungen bietet.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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