Schrumpelig? Na, und! Neuer Fair-Teiler in Frohnhausen

Freuen sich über den neuen Fair-Teiler im MGH Essen: Ernst Guhlich, Melike Bayram und Susanne Laurig (v.li.).
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  • Freuen sich über den neuen Fair-Teiler im MGH Essen: Ernst Guhlich, Melike Bayram und Susanne Laurig (v.li.).
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„Nein, diese Birne gefällt mir nicht.“- Diesen Satz hört man immer noch oft in Supermärkten oder am Marktstand. Das traurige Fazit: Lediglich weil die Optik nicht den Schönheitsstandards entspricht, wandern jährlich Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll.


Es geht demnach um Lebensmittel, die nicht mehr ganz frisch, jedoch noch genießbar sind, aber für die der Besitzer aus diversen Gründen keine Verwendung mehr hat. Das Konzept, das dann greift, nennt sich foodsharing und ist auch in Essen beheimatet. Susanne Laurig ist Botschafterin für das foodsharing in Essen. Sie versucht mit Gleichgesinnten, dass Privatpersonen oder Betriebe die Lebensmittel lieber teilen, statt sie wegzuwerfen. Ganz im Sinne von Raphael Fellmer, der damals die Aktion foodsharing gegründet hat.

Von Privatpersonen zu Aktivisten

„Selbst habe ich vor etwa drei Jahren als Privatperson angefangen“, erläutert Laurig. „Auch mein Kühlschrank war voll vor dem Urlaub und es tat mir furchtbar weh, Lebensmittel wegzuwerfen. Da ist verschenken doch viel besser.“ Seitdem ist Laurig aktiv. Und zwar sehr aktiv: Sie ist dafür verantwortlich, dass sich mehr und mehr Menschen für das Konzept interessieren und die ein oder anderen auch mitmachen.
Seit nunmehr knapp einem Monat ist ein neuer Fair-Teiler in Essen eingerichtet worden. Dieser steht im Mehrgenerationenhaus Essen in Frohnhausen und ist nicht nur gut zugänglich, sondern hat zudem ausgedehnte Öffnungszeiten.
„Wir freuen uns, dass nun auch bei uns im Haus ein Fair-Teiler aufgestellt is“, erklärt das Vorstandsmitglied Ernst Guhlich. „Zum einen werden so viele Lebensmittel wie möglich verwertet und zum anderen wecken Aktionen wie foodsharing das Bewusstsein im Umgang mit Lebensmitteln.“

Gemüse, Obst und Schokobrötchen

Susanne Laurig und Melike Bayram sind an diesem Tag wieder mit einer Ladung Lebensmittel angerückt, um den Fair-Teiler zu befüllen. Neben Gemüse, das in den Kühlschrank wandert, ist auch Backwerk darunter wie Croissants und Schokobrötchen.
„Wenn wir fertig sind, mache ich ein Foto und stelle es auf unsere Internetseite. Dann kann jeder sehen, was man wo abholen kann. Wir haben mit dem neuen Standort die Erfahrung gemacht, dass er sehr gut angenommen wird, zumal Frohnhausen super vernetzt ist und das MGH ein Ort ist, an dem sich viele Menschen aufhalten. Da kann es schon vorkommen, dass man am frühen Nachmittag etwas hineinlegt und kurz darauf hat sich eine Person gefunden, die es mit nach Hause nimmt.“
Mittlerweile existieren fünf aktive Fair-Teiler in Essen, welche in den verschiedenen Stadtteilen stehen. Befüllt werden diese von Privatpersonen und den aktuell circa 25 aktiven Kooperationen wie Marktständen, Bioläden, Reformhäusern, (Bio-)Supermärkten, Restaurants, Street Food Märkte/Festivals, Bäckereien oder türkischen Gemüsehändlern. Bei den Lebensmitteln, die in die Fair-Teiler wandern handelt es sich um verarbeitetes Essen oder Obst und Gemüse. Lebensmittel wie offenes Fleisch, Fisch oder Salate mit Mayonnaise sollen aus Hygienegründen nicht gebracht werden. Weiterhin soll das Verbrauchsdatum beachtet werden. Außerdem werden die Fair-Teiler regelmäßig gereinigt.

Kühlschrank gesucht

„Sehr freuen wir uns über unseren Kühlschrank beim Fair-Teiler im Mehrgenerationenhaus. Dieser wurde uns dankender Weise von einem Bioladen zur Verfügung gestellt und ist für den Anfang klasse. Da es sich dabei allerdings eigentlich um einen Gefrierschrank handelt, der sein Gefrierfunktion verloren hat, zieht er ziemlich viel Strom. Sollte also jemand einen Kühlschrank nicht mehr brauchen, würden wir uns freuen diesen in unseren Fair-Teiler stellen zu dürfen“, so Laurig.
Der Fair-Teiler in Frohnhausen steht in der Kerckhoffstraße 22 B und ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Mo.-Fr. 8-16 Uhr, Sa. 11-15 Uhr und So. 15-18:30 Uhr. Mehr Informationen finden sich auf der Internetseite der Organisation: www.foodsharing.de

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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