Stadtspiegel lud zur ersten Bürgervorlesung ins Deichmann Auditorium ein
Smarte Patienten und Therapien nach Maß

Stellten sich den Fragen der interessierten Besucher (von rechts): Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen; Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, Universitätsklinikum Essen, sowie das Team der Oberärzte. | Foto: Debus-Gohl
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  • Stellten sich den Fragen der interessierten Besucher (von rechts): Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen; Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, Universitätsklinikum Essen, sowie das Team der Oberärzte.
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Bis auf den letzten Platz gefüllt war am Dienstagabend das Deichmann Auditorium, der 300 Besucher fassende Hörsaal des Lehr- und Lernzentrums der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen. Der Stadtspiegel hatte in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Essen zur ersten Bürgervorlesung eingeladen. Zum Auftakt der neuen Reihe ging es um das Thema "Krankes Herz - Moderne Therapien".

"Es freut mich sehr, dass Sie unserer Einladung so zahlreich gefolgt sind", so Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen. "Der smarte Patient, der gut aufgeklärt ist, ist unsere Zukunft. Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt wird er entscheiden, welche individuelle Therapie für ihn die richtige ist. Mit den Bürgervorlesungen möchten wir einen weiteren Schritt in diese Richtung machen."
Und so stand neben einem Vortrag von Prof. Dr. Tienush Rassaf, seit 2015 Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum, Universitätsklinikum Essen, auch eine anschließende Fragerunde und ein persönliches Gespräch mit sechs Oberärzten der Klinik im Mittelpunkt.
Prof. Dr. Tienush Rassaf: "Noch immer gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall zu den häufigsten natürlichen Todesursachen. Allerdings: Verstarben im Jahr 1950 noch über 40 Prozent der Menschen an einem akuten Herzinfarkt, sind es aktuell etwa 10 Prozent."
Die Medizin habe sich deutlich weiter entwickelt. Neue Therapien, neue Medikamente und neue Techniken seien für die deutlich besseren Zahlen verantwortlich. "Die Medizin entwickelt sich jedoch stetig weiter, so dass wir zuversichtlich sind, in den nächsten Jahren noch besser zu werden. Der an Innovationen interessierte Arzt ist gefragt."
Prof. Dr. Tienush Rassaf: "Wurden vor einigen Jahren noch viele Stents gesetzt, um mit dieser Gefäßstütze verengte Bereiche im Herzen offen zu halten, werden inzwischen nur die am intensivsten betroffenen Stellen behandelt. Und: Viele Operationen am offenen Herzen sind entbehrlich. Sie werden heute per Katheter durchgeführt, sprich: mit dünnen Schläuchen, die direkt zum Herzen geführt werden."
Selbst defekte Herzklappen könnten inzwischen damit erfolgreich behandelt werden.
"Der Eingriff selbst dauert nur 25 Minuten und der Patient kann schnell mobilisiert werden und mit der Reha beginnen, doch die Voruntersuchungen sind sehr aufwändig, um ganz individuelle Lösungen zu finden", so Prof. Dr. Tienush Rassaf.
Eine Therapie nach Maß, genau abgestimmt auf den einzelnen Patienten, sei wichtiger denn je, besonders auch bei den 1,6 Millionen Menschen in Deutschland, die unter Herzrhythmusstörungen leiden, die unbehandelt zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen könnten.
"Besteht der Verdacht auf einen Herzinfarkt, ist Eile angebracht und die Wahl des Notrufes 112. Eine schnelle Behandlung in einer Klinik ist dann auf jeden Fall erforderlich."

Die nächste Bürgervorlesung findet am 10. Dezember ab 17.30 Uhr im Deichmann-Auditorium statt. Das Thema: „Krebs bei Frauen - Neue Potentiale schonender Therapien“.

Bürgervorlesung: Krebs bei Frauen
Das nächste Thema der Bürgervorlesung der Universitätsmedizin Essen, der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Stiftung Universitätsmedizin lautet „Krebs bei Frauen - Neue Potentiale schonender Therapien“. Nach dem Experten-Vortrag von Prof. Dr. Rainer Kimmig, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Essen, können die Teilnehmer Fragen an weitere Experten stellen, zudem gibt es einen Austausch mit Imbiss.
Die Veranstaltung findet am 10. Dezember ab 17.30 Uhr im Deichmann-Auditorium des Universitätsklinikums Essen (Virchowstraße 163a) statt.
Anmeldung unter buergervorlesung@ume.de
Weitere Info im Internet unter: www.ume.de/buergervorlesung
Anmeldung bitte bis 9. Dezember. Kostenfreie, jedoch begrenzte Plätze.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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