Starke Frauen "spinnen"

Weiblich! Mächtig! Mutig! Ja, da saßen sie: 121 starke Frauen aus Wirtschaft, Vereinen, Parteien. Stuhl an Stuhl - im Essener Rathaus. Sie folgten der Einladung von Petra Hinz, SPD-Bundestagsabgeordnete. Nicht zum Kaffeeklatsch. Das Thema zog: „Starke Frauen im Ruhrgebiet“. Und - das „Spinnen“ war nicht ohne Erfolg…

„Die Veranstaltungsreihe soll dazu dienen, über das Thema Frauen und ihre Stellung in der heutigen Gesellschaft ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und miteinander zu vernetzen.“ Sicher weiß Petra Hinz, dass es schon viele Netzwerke und Frauenbündnisse im Ruhrgebiet gibt, „aber diese müssen gebündelt werden. Parteiübergreifend.“

Als Referentin war Ulla Schmidt, Ex-Gesundheitsministerin, eingeladen, die über Gesundheit, Pflege sprach. Ihre Forderung: Gleiche Löhne, gleiche Chancen in der Ausbildung. Und Frauenquote. „Ohne Quote wäre ich nicht in den Bundestag gekommen.“

Doch das Spannendste spielt sich immer nach den Vorträgen ab. Der mündliche Austausch, das persönliche Gespräch. „Auge im Auge. Das ist der Hintergrund, der wichtige Aspekt dieser Reihe“, verdeutlichte Petra Hinz. „Das Gegenüberstehen, Ideen miteinander entwickeln; zu verknüpfen. Es gab viele neue Denkanstöße. Die Aufforderung: Zur nächsten Reihe bitte wieder einladen.“

Bei so vielen Frauen bewies mächtigen Mut Oberbürgermeister Reinhard Paß. Er zeigte Stärke mit seiner Rede als Hausherr. Und - wie fühlte er sich als Mann unter 121 Frauen? „Stark“. Doch hat ein Oberbürgermeister auch davon Nutzen? „Selbstverständlich profitieren nicht nur Frauen von solchen Veranstaltungen, sondern die gesamte Gesellschaft. Wir brauchen starke Frauen, die sich einbringen, die sich einmischen – in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Und dazu sind Netzwerke wichtig, dazu ist auch wichtig, dass wir gemeinsam darüber diskutieren, wie wir es Frauen ermöglichen, sich auf den verschiedenen Ebenen einzubringen. Insofern haben solche Veranstaltungen wie die von Frau Hinz meine volle Unterstützung.“

Stephania Fischer-Weinsziehr, erste Polizeipräsidentin in Essen: „Von der Auftaktveranstaltung konnte ich einen Einblick in andere Lebenswirklichkeiten und Berufsbereiche gewinnen. Allerdings auch die Erkenntnis, dass alles, was gut und richtig wäre, auch immer noch finanziert werden muss.“

Waltraud Schöne ist keine Unbekannte in der Geschäftswelt. Zwölf Jahre machte sie den Frohnhauser Werberingvorsitz – trotz voller Berufstätigkeit und Familie. „Diese Veranstaltung finde ich gut als Motor für die ganze Region. 121 starke Frauen – mit einer Menge Potential: Frauen, die was zu sagen haben, die was bewegen können. Viele Komponenten kommen da zusammen u. a. in der Familie, Kinderbetreuung, Altenpflege – zum Beispiel, welche Probleme es gibt, ältere Menschen nicht nur zu füttern sondern ihnen auch zuzuhören, sich liebevoll um sie zu kümmern. Über die Pflege hinaus können oftmals nur Ehrenamtliche diese zeitintensive Arbeit, Hilfe leisten. Netzwerke muss man weiter „spinnen“, verbinden. Die Veranstaltung muss bekannt werden. Ich bin gespannt auf das nächste Thema von Petra Hinz.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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