Gauß-Gymnasium und Consol Theater kooperieren
„Die Welt hinter dem Spiegel“

Mit verschränkten Armen, die Trotz darstellen sollen, stehen sich bei einem gespielten Streit die jungen Theatermacher gegenüber und keifen sich an. Aber keine Angst: Sie wollen ja nur spielen! Foto: Gerd Kaemper
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  • Mit verschränkten Armen, die Trotz darstellen sollen, stehen sich bei einem gespielten Streit die jungen Theatermacher gegenüber und keifen sich an. Aber keine Angst: Sie wollen ja nur spielen! Foto: Gerd Kaemper
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Das Ziel der Kooperation zwischen dem Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium in Bulmke und dem Consol Theater ist Bismarck ist es, dass die beteiligten Schüler das Theater von beiden Seiten kennen lernen. Sprich als Zuschauer ebenso wie als Theatermacher. Unter der Anleitung der Theaterpädagogin Mayra Capovilla sind die Fünft- und Sechstklässler auf einem guten Weg zu diesem Ziel.

Seit dieser Spielzeit, die im letzten September begann, sind die Schule und das Theater Kooperationspartner. Im Rahmen des Bereiches der Arbeitsgemeinschaften treffen sich seitdem 12 bis 13 Schüler der fünften und sechsten Klassen jeden Mittwoch nach dem regulären Unterricht zur Theater AG.
„Als erstes haben wir uns mit unseren Fünftklässlern im Rahmen des Deutschunterrichtes eine Vorstellung vom „Märchen von Einem der auzog und Einer die ausflog“ am Consol Theaters angesehen. Dazu gab es natürlich eine Vorbesprechung und auch eine Nachbearbeitung“, schildert der Deutsch- und Kunstlehrer Jürgen Otto, der als Erprobungsstufenkoordiantor das Bindeglied zwischen Schule und Theater bei der Kooperation darstellt.
Am Ende des Schuljahres soll es dann zwei Aufführungen des von den beteiligten Schülern konzipierten und einstudierten Märchens „Die Welt hinter dem Spiegel“ geben. „Wir planen eine Veranstaltung am Morgen für benachbarte Grundschulen und eine Abendaufführung für die Schulgemeinde“, erläutert Jürgen Otto.
Die Kooperation mit dem Consol Theater entstand auf Initiative von Otto, dem als Kunstlehrer schon weitere Arbeitsgemeinschaften vorschwelgen: Eine Technik-AG, bei der die Schüler von den Fachleuten des Theaters Einblicke in Licht- und Tontechnik eines Theaters erhalten und vielleicht ein Kunstprojekt in der Oberstufe zur Erstellung der passenden Bühnenbilder.
Finanziert wird die Arbeitsgemeinschaft aus Mitteln des NRW-Landesprogramms „Kultur und Schule“. Hier können aber, wie Jürgen Otto erklärt, nur zwei Mal nacheinander Förderanträge zum gleichen Projekt gestellt werden. Die Fortsetzung darüber hinaus muss also anders finanziert werden.
Der Schulleiter, Frank Kaupert, zeigt sich sehr zufrieden und begeistert vom Engagement des Lehrers, wenn er schildert: „Für uns ist es ein sehr komfortables Arrangement, dass die professionelle Begleitung über den Schulrahmen hinaus geht.“ Darum denkt der Schulleiter auch darüber nach, das Theater als Tagungsort für das Kollegium zu nutzen, um den anderen Lehrern die Arbeit und auch das Theater selbst näher zu bringen.
Die Theaterpädagogin des Consol Theaters, Mayra Capovilla, zeigt sich sehr zufrieden angesichts der Motivation der Schüler, die mit sehr viel Kontinuität bei der Sache sind. Ihre Arbeit mit den Kindern schildert Capovilla als „nicht durchweg zielorientiert. Denn es geht ja darum die Kinder zu beteiligen, sie das Stück selbst entwickeln zu lassen und ihnen das Zutrauen in ihr eigenes Können zu vermitteln.“
Damit die Schüler die Scheu vor der „großen Bühne“ verlieren, finden alle Zusammenkünfte der AG in der Aula statt und es wird auch direkt auf der dortigen Bühne geprobt. „So können die Schüler auch selbst feststellen, was auf der Bühne möglich ist oder eben auch nicht“, erklärt die Theaterpädagogin.
Wie Georg Kentrup, der Projektdramaturg des Theater, erläuterte, lernt auch das Consol Theater durch die neue Kooperation dazu: „Beim Tag der offenen Tür haben wir festgestellt, dass jede Schule anders ist. Daraus haben wir gelernt, dass wir uns beim nächsten Mal anders und besser präsentieren.“
Frank Kaupert ist zuversichtlich: „Die Zielsetzung unserer Schule und des Consol Theaters sind ähnlich. Wir müssen der Kooperation Zeit geben, um eine Struktur zu finden und sich anzunähern. Da fängt schon bei den beteiligten Personen an und hier hat sich Jürgen Otto als dafür angeboten.“
Bei einem Probenbesuch in der Aula kann man sich davon überzeugen, dass der hier eingeschlagene Weg der richtige ist. Die Schüler warten schon sehnsüchtig auf Mayra Capovilla, entschuldigen ihre erkrankten Mitschüler und fiebern der Probe entgegen.
Und wenn die Theaterpädagogin dann erklärt: „Lena, Du spielst jetzt bitte Elena“, dann greift die Angesprochene sich das Textblatt, studiert kurz den für sie neuen Text ein und los geht die Probe mit einer Streitszene. „Denkt daran: Ihr seid sauer! Darum: böse gucken und nicht lächeln“, lautet die Regieanweisung.
Und dann wird gestritten, entführt und getanzt während Harry Potter, Hermine, Marlene und Professor Lupin auch ein wenig zaubern. Wie es bei Proben so ist: „Die Entführungsszene müssen wir noch entwickeln“.
Fest steht, aber dass am Schuljahresende das Märchen „Die Welt hinter dem Spiegel“ in der Aula des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums auf der Bühne gespielt wird und zwar von lauter kleinen und theaterbegeisterten Gaußianern. Das Consol Theater hat sich für seine Partnerschulen etwas Besonderes ausgedacht: Ein Schild samt Befestigsungsmaterial, das auf die Partnerschaft von Schule und Theater hinweist und am Besten direkt im Eingangsbereich angebracht werden sollte.

Mit verschränkten Armen, die Trotz darstellen sollen, stehen sich bei einem gespielten Streit die jungen Theatermacher gegenüber und keifen sich an. Aber keine Angst: Sie wollen ja nur spielen! Foto: Gerd Kaemper
Das Consol Theater hat sich für seine Partnerschulen etwas Besonderes ausgedacht: Ein Schild samt Befestigsungsmaterial, das auf die Partnerschaft von Schule und Theater hinweist und am Besten direkt im Eingangsbereich angebracht werden sollte. Georg Kentrup übergab das Schild an Jürgen Otto. Foto: Gerd Kaemper
Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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