Nickel-Stiftung ermöglicht Hofkonzert mit Norbert Labatzki
Platzkonzert

Sabrina Bülow, Leiterin des Sozialen Dienstes, überreichte Norbert Labatzki im Namen des gesamten Hauses ein kleines Präsent. | Foto: Nikola Leinweber
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  • Sabrina Bülow, Leiterin des Sozialen Dienstes, überreichte Norbert Labatzki im Namen des gesamten Hauses ein kleines Präsent.
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Durch Corona hat sich eine neue Konzertform in der Musiklandschaft etabliert: Die Gartenkonzerte, man könnte sie auch "Social Distance"-Konzerte nennen. In den Genuss eines solchen Konzertes durften nun auch die Bewohner des St.-Vinzenz-Hauses an der Kirchstraße 32 kommen, denn der stadtbekannte Barde Norbert Labatzki stattete ihnen einen Besuch ab. Und das Programm war eines Bundespräsidenten würdig.

 "Ich spiele hier heute ein Platzkonzert", verriet Norbert Labatzki kurz vor seinem Auftritt. Dass er sein Gartenkonzert so nennt, hat einen bestimmten Grund: "Das ist genau das gleiche Konzert, das ich für Joachim Gauck im Schloss Bellevue gespielt habe. Damals spielte ich auf einem Empfang für die Tätigen im Ehrenamt aus ganz Deutschland."
Das Konzert, von dem man nur erwarten kann, dass es in Berlin anklang fand, wurde in Gelsenkirchen viel beklascht. Hinter den Scheiben des Treppenhauses und auf den Balkonen hatte sich ein Teil der Bewohner des St. Vinzent-Hauses versammelt, um den Klängen aus dem Garten hinter der Einrichtung zu lauschen. Dabei deckte das einstündige Programm einen bunten Strauß an Musikgenres ab: Von Klassik über Dixie bis hin zu Swing und Schlager dürfte für jeden das passende Stück dabei gewesen sein.
Dass dieses Konzert in dieser Form stattfinden konnte, ist der Stiftung von Ulrich Nickel zu verdanken. Er finanzierte das Konzert, so wie auch schon einige vorherige in anderen Einrichtungen der Stadt. "Insgesamt ist das mein elftes Konzert, das ich dank der Nickel-Stiftung spiele. Für Privatpersonen biete ich das aber auch an und da habe ich schon für vier Privatpersonen gespielt", so Labatzki. Doch dieses Format wäre nie entstanden, hätte Labatzki seinem demenzkranken Vater, der ebenfalls in einem Heim wohnt, nicht vor dessen Fenster ein Ständchen gesungen, weil er ihn nicht besuchen konnte - und wäre dies niemals durch die Tageszeitung bekannt geworden. Denn danach gab es für die Begeisterung für dieses Format kein Halten mehr.

Nicht jeder Balkon in Reichweite

Sabrina Bülow, die Leitung des Sozialen Dienstes, musste leider einen kleinen Wermutstropfen beklagen: "Das St. Vinzenz-Haus ist so verwinkelt, von einigen der Balkone aus können die Besucher das Konzert nicht sehen." Man versuche, so vielen Besuchern wie möglich eine Sicht auf das Geschehen im Garten zu ermöglichen, aber bei 93 Bewohnern sei das schwierig, besonders da in den aktuellen Zeiten darauf verzichtet werden sollte und muss, viele Menschen an einem Ort zu sammeln. "Und die technischen Möglichkeiten geben es leider auch nicht her, dass die Musik von diesen Balkonen aus gut hörbar ist", bedauert Bülow.
Doch die gute Nachricht lässt sich schon verkünden, so Bülow: "Norbert Labatzki kommt ein zweites Mal!" In der Absicht, dass dann auch wirklich jeder Bewohner einmal in den Genuss des musikalischen Tausendsassas kommt und sich so die Corona-bedingt besuchsarme Zeit besser verbringen lässt.

Sabrina Bülow, Leiterin des Sozialen Dienstes, überreichte Norbert Labatzki im Namen des gesamten Hauses ein kleines Präsent. | Foto: Nikola Leinweber
Auf der Wiese des Gartens - also mit sicherem Abstand zu den Bewohnern des St.Vinzenz-Hauses - holte Norbert Labatzki seine Instrumente hervor und tat das, was er am besten kann: Musizieren.  | Foto: Nikola Leinweber
Autor:

Nikola Leinweber aus Gelsenkirchen

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