Wohnzimmer GE bleibt - Zumindest vorerst - Aufatmen dank Unterstützung - langfristige Förderung abgelehnt

Dank vieler Unterstützer kann das Wohnzimmer GE vorerst weiter bestehen, eine langfristige und dauerhafte Lösung steht jedoch weiterhin aus. | Foto: Wohnzimmer GE
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Das Wohnzimmer GE, dessen Weiterbestand bislang ungewiss war, konnte einen Teilerfolg durch seinen Hilfe- und Förderaufruf erzielen. Dank verschiedener Unterstützer kann der Kulturbetrieb auch 2018 die Türen wieder öffnen – vorerst, denn eine langfristige Lösung steht noch aus.

„Nach wie vor fehlt es uns an Mitteln“, so Paul Pillath, Vorsitzender des Vereins, „aber wir sind erfreut und dankbar, dass wir bisher so viele kulturbegeisterte Menschen und Institutionen erreichen konnten, die großes Interesse am Weiterbestand unseres Vereins haben.“
Zuspruch und Unterstützungsangebote verschiedener Art kamen vom Referat Kultur, der Gelsenkirchener Fraktion der Grünen, der Sparkasse Gelsenkirchen dem Verein kultur leben, der SJD „Die Falken“, den Insane Urban Cowboys und auch von Oberbürgermeister Frank Baranowski, der sich persönlich mit einem Schreiben an den Verein gewandt hatte. Aber natürlich auch von Freunden und Gästen des Wohnzimmers GE, die dessen Existenz zu schätzen wissen.
Der Grünen-Antrag für den Haushalt 2018, der auf bis zu 70.000 Euro jährliche Strukturförderung für das Wohnzimmer GE abzielte, konnte durch die Ablehnung der SPD in der diesjährigen Debatte allerdings keine Mehrheit erzielen.
„Wir sind natürlich enttäuscht, dass es hier anscheinend kaum Möglichkeiten für freie Kultureinrichtungen wie die unsere gibt. Eine solche Hilfe hätte uns langfristige Planungssicherheit gegeben. Wir wissen, dass es vielen Machern und Kulturfabriken in Gelsenkirchen ähnlich geht. In unseren Augen ist eine breitere Förderung eben auch Aufgabe der Stadt. Gelsenkirchen hat da großes Potenzial und darf sich vor Diskussionen um eine nachhaltigere, bedürfnisorientierte Verwendung des Kulturetats nicht drücken,“ gibt der Vorsitzende Paul Pillath zu bedenken.
Dass die Stadt einen höheren Bedarf an Kulturangeboten hat, ist für das Team des Wohnzimmer GE deutlich spürbar. Für das nächste Jahr erhielt der Verein wieder zahlreiche Anfragen von Künstlern, Pädagogen, Netzwerklern, Didakten und Unternehmern, gerade aus und für Gelsenkirchen – und auch die Nachfrage nach Angeboten für neu Angekommene aus dem Ausland reißt nicht ab.

Spürbarer Bedarf an Kulturangeboten

„Gerne würden wir alle anstehenden Projekte und Ideen ermöglichen, aber vorerst müssen wir zurückhaltend damit umgehen, weil die Kapazitäten begrenzt sind," schildert Pillath. "Wir werden nun Gespräche mit potenziellen Förderern führen und herausfinden, in welchem Umfang wir 2018 weitermachen können. Wir hoffen, dass zeitnah auch eine langfristige Perspektive in greifbare Nähe rückt.“
Wie fast alle Kultureinrichtungen kann auch das Wohnzimmer GE nicht ohne externe finanzielle Unterstützung bestehen. Mit ehrenamtlicher Arbeit und vielen kleinen Spenden und Zuschüssen gelang es dem Team dennoch, über fünf Jahre den Bestand des Vereins zu sichern. Mit steigenden Anforderungen und Kosten stieß das Wohnzimmer GE jedoch an natürliche Grenzen.
Daher hatte der Verein bereits 2016 zahlreiche Gelsenkirchener Größen aus Kultur, Wirtschaft und Politik zu einem Treffen eingeladen, um Förderer und Sponsoren zu gewinnen. Nachdem dies trotz Zuspruch und Unterstützungsbekundungen, auch von der SPD, keine konkreten Früchte trug, appellierte das Wohnzimmer GE im September 2017 noch einmal schriftlich an potentielle Unterstützer, darunter auch wieder alle Parteien.
Die Gelsenkirchener Fraktion der Grünen brachte daraufhin einen Antrag für das Wohnzimmer GE in die Haushaltsdebatte ein, der bei der Abstimmung im Rat, in welchem die SPD die absolute Mehrheit hält, abgelehnt wurde.
Der Förderungsappell und die neuesten Entwicklungen um das Wohnzimmer GE sind auch immer aktuell online nachzulesen auf wohnzimmer-ge.de/support.

Dank vieler Unterstützer kann das Wohnzimmer GE vorerst weiter bestehen, eine langfristige und dauerhafte Lösung steht jedoch weiterhin aus. | Foto: Wohnzimmer GE
Im Sommer 2016 freuten sich die Vereinsmitglieder des Wohnzimmer GE noch über ihr vierjähriges Bestehen. Nun befürchten sie nach wie vor das Schlimmste. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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