Humperdinck-Oper "Königskinder" feiert am Samstag Premiere im Musiktheater im Revier
"Zum Weinen schön"

Sie können nicht zusammen kommen: Gänsemagd (Bele Kumberger) und Königssohn (Martin Homrich) bei den Proben zur Humperdinck-Oper "Königskinder". Foto: Gerd Kaemper
  • Sie können nicht zusammen kommen: Gänsemagd (Bele Kumberger) und Königssohn (Martin Homrich) bei den Proben zur Humperdinck-Oper "Königskinder". Foto: Gerd Kaemper
  • hochgeladen von Silke Heidenblut

"Ein Märchen, das sich selbst abhanden kommt", so beschreibt Regisseur Tobias Ribitzki die Oper "Königskinder", die am Samstag, 24. November, 19.30 Uhr im Musiktheater im Revier Premiere feiert.

Es ist das Märchen von der Gänsemagd mit dem goldenen Haar und das vom Königssohn, der in die Welt zieht, um ein richtiger König zu werden. Die beiden treffen sich, zunächst sieht alles nach einem glücklichen Ende aus, aber...
"Ich mag diese Märchenwelten sehr", verrät der Regisseur. "Auch wenn es hier kein "sie lebten glücklich bis an ihr Ende" gibt." Es sei ein Märchen für Erwachsene, das erzählt wird. "Es geht um Menschen, die in der Gesellschaft nicht mehr aufgefangen werden, und um das Königliche in uns, um das, was uns zu Menschen macht."
Deshalb kommt es nicht von ungefähr, dass Kathrin-Susann Brose, die fürs Bühnenbild und die Kostüme verantwortlich ist, die Geschichte in einer Art Transitraum spielen lässt. "Der könnte genauso in einem Bahnhof wie an einem Flughafen sein", erklärt sie. "Ein Ort, an dem man sich zufällig trifft."
So wie die Gänsemagd (Bele Kumberger) und der Königssohn (Martin Homrich), die mit so viel Hoffnung in den Abend starten. "Musikalisch habe ich das Gefühl, drei Opern erzählt zu haben", findet Ribitzki. "Und man fängt allein wegen der Musik zu weinen an."

Wagners Assistent

Dem schließt sich Rasmus Baumann, musikalischer Leiter und Generalmusikdirektor der Neuen Philharmonie Westfalen, an. "Es ist unglaublich schöne Musik." Und er erzählt, dass Komponist Engelbert Humperdinck einst Assistent bei Wagners Uraufführung von "Parsifal" war. "Das hört man. Humperdinck arbeitet wie Wagner mit Leitmotiven, wenn auch nicht ganz so plakativ. Das Orchester ist permanent dabei, etwas Schönes zu spielen. Die Schwierigkeit ist es dabei, die Transparenz im Klang zu erreichen."
Im dritten Akt geht die Geschichte ihrem tragischen Ende entgegen, das letzte Wort hat der Spielmann (Petro Ostapenko), und ist es nicht die Hoffnungslosigkeit, die das Stück hinterlässt, so ist es die in der Tat wunderschöne Musik, die das Publikum zu Tränen rühren wird...
Nach der Premiere wird die Oper noch am 29. November, 2., 8., 14. und 26. Dezember, 12. Januar, 24. Februar und 3. März gezeigt. Karten-Telefon 4097200.

Der Regisseur:
* Der Regisseur Tobias Ribitzki stammt aus Haltern am See und assistierte bereits während seines Studiums am Musiktheater im Revier. "Ich habe auch Theaterführungen gemacht", schmunzelt er selbst.
* Nach dem Studium arbeitete er als Regieassistent und Spielleiter am Linzer Landestheater, an der Staatsoper Hannover und an der Komischen Oper Berlin.
* Barrie Kosky und "1927" übertrugen ihm die szenische Einstudierung ihrer "Zauberflöte" in Los Angeles, Minneapolis, Madrid, Helsinki, Warschau, Philadelphia, Athen und Rom.
* Mit der Komponistin Snezana Nesic schrieb er die Oper "The rain passed over".

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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