Corona: Quarantäne gilt jetzt automatisch
Neue Allgemeinverfügung: Erkrankte müssen nicht mehr auf Anruf des Gesundheitsamtes warten

Neue Allgemeinverfügung: Erkrankte müssen nicht mehr auf Anruf des Gesundheitsamtes warten  | Foto: Heinz Kolb
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Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen ist in den vergangenen Tagen kein weiterer drastischer Anstieg der Corona-Infektionen zu verzeichnen, trotzdem bleibt die Zahl der Neuinfektionen auf hohem Niveau und stellt gerade die Gesundheitsverwaltung vor große Herausforderungen. Das Gesundheitsamt erhöht seit Wochen die Personalkapazitäten und passt die Abläufe und Organisation an die anhaltend hohe Belastung an.

Gesundheitsdezernent und Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff: „Wir haben in den letzten Wochen mit Hochdruck daran gearbeitet, unser Personal bei der Nachverfolgung weiter aufzustocken und die aufgetretenen Fälle zeitnah abzuarbeiten. Tatsächlich ist uns das in der Zeit der massiv steigenden Infektionen nicht immer gelungen.“ Mit Unterstützung der Bundeswehr, einer verbesserten Technik und mit viel zusätzlichem Personal hat das Gesundheitsamt seine Kapazitäten mittlerweile deutlich erhöhen können. Gleichzeitig werden Verfahren und Abläufe durch eine neue Allgemeinverfügung entbürokratisiert und vereinfacht, um mehr Klarheit für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.

In der neuen Allgemeinverfügung, die ab kommender Woche gilt, ist festgelegt, dass die Quarantäne bei einem positiven Covid-19-Test automatisch mit Erhalt des positiven Testergebnisses beginnt. Die Isolation endet bei asymptomatischem Krankheitsverlauf zehn Tage nach Erstnachweis des Erregers, bei symptomatischem Krankheitsverlauf nach 48 Stunden Symptomfreiheit, frühestens jedoch zehn Tage nach Symptombeginn.

Kontaktpersonen einer nachgewiesen erkrankten Person müssen sich nach der Mitteilung bis zum Ablauf des 14. Tages in Quarantäne begeben, sofern keine andere Anordnung des Gesundheitsamtes erfolgt. Treten während er Quarantäne Symptome auf, muss sich der oder die Betroffene beim Gesundheitsamt melden. Das Gesundheitsamt wird zeitnah nach dem nun automatischen Beginn der Quarantäne die schriftliche Quarantäneanordnung zustellen. „Durch interne Umorganisationen und den massiven Personalaufbau werden wir in Zukunft sicher wieder schneller Kontakt aufnehmen können“, so Luidger Wolterhoff.

Personalsituation

Insgesamt sind im Gesundheitsamt mittlerweile schon 94 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt. In den nächsten Tagen werden weitere folgen.

Die abgeordneten Kräfte kommen von GeKita, von den Seniorenhäusern oder anderen Verwaltungseinheiten der Stadt Gelsenkirchen. Daneben sind 30 Soldaten der Bundeswehr zur Nachverfolgung eingesetzt.

Technikeinsatz

Aktuell wird im Gesundheitsamt eine neue Software eingesetzt, die Erfassung und Nachverfolgung deutlich einfacher und strukturierter mach soll. Erste Erfahrungen damit sind positiv verlaufen. Auch dadurch soll eine Beschleunigung der Abläufe ermöglicht werden.
Impfzentrum

Die Stadt Gelsenkirchen ist darauf vorbereitet, zügig ein Impfzentrum aufzubauen. Derzeit befasst sich eine Arbeitsgruppe mit den Vorbereitungen und der Standortprüfung. Das Impfzentrum wird an einem verkehrstechnisch gut erreichbaren Ort entstehen.

Wann der Betrieb aufgenommen wird, ist noch offen, zumal der Deutsche Ethikrat, die Ständige Impfkommission und die Leopoldina festgelegt haben, dass zunächst Menschen, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit haben, zuerst geimpft werden.

Danach stehen Personen aus dem Gesundheitswesen auf der Liste, gefolgt von Einsatzkräften wie Sanitätern, Feuerwehrleuten und Polizeibeamten. Noch ist auch nicht klar, wann der Impfstoff in ausreichender Menge tatsächlich zur Verfügung steht. Die medizinische Verantwortung der Impfzentren wird bei der Kassenärztlichen Vereinigung liegen.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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