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Thomas Klingberg zeigt »Gelsenkirchen abseits des Fußballs«

Das Foto stammt von der Ehrung verunglückter Bergleute auf den Horster Friedhof 2012. Reinhold Adam | Foto: Horster Post
  • Das Foto stammt von der Ehrung verunglückter Bergleute auf den Horster Friedhof 2012. Reinhold Adam
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  • Thomas Klingberg zeigt »Gelsenkirchen abseits des Fußballs«

Am 21. September 2023 um 19:00 Uhr beginnt die Ausstellung »Gelsenkirchen abseits des Fußballs« mit einer Vernissage in der Stadtteilbibliothek Gelsenkirchen-Horst. Gezeigt werden Schwarz-Weiß Fotografien aus dem gleichnamigen Bildband des Fotografen und bildenden Künstlers Thomas Klingberg.

Eröffnet wird die Ausstellung mit einem Grußwort von Joachim Gill, Bürgermeister des Bezirks Gelsenkirchen-West. Reinhold Adam, ehemaliger Stadtverordneter sowie Mitglied des Kulturausschusses bis 2014, wird die Besucher thematisch einführen. Adam hatte das Foto-Projekt im Jahr 2012 initiiert und bis zum Ende ideell begleitet.

Der Bildband, der im Jahr 2019 veröffentlicht wurde, präsentiert in 118 Fotografien Alltagsszenen der Stadt sowie Porträts aus dem Zeitraum 2012 bis 2018. Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind im schlichten Dokumentarstil gehalten und sollen den „liebevollen, spröden Charme", die „morbide fotografische Schönheit" sowie die gewachsene kulturelle Diversität Gelsenkirchens hervorheben.

Klingberg hat eine ungeschönte Dokumentation des Alltags der Stadt erschaffen, die keiner bestimmten Dramaturgie folgt oder klar umrissene Aspekte des gesellschaftlichen Lebens hinterfragt. Jedes Bild soll eine eigene kleine Geschichte erzählen. Wer sich durch den Bildband blättert, flaniert ziellos durch Gelsenkirchen und entdeckt mit jeder Seite neue Orte und Gesichter der Stadt.

In seiner Publikation gibt der Fotograf der Stadt und ihren Bewohnern viel Raum abseits des Fußballs, der stark zur Identität und Bekanntheit Gelsenkirchens beiträgt. Gängige Klischees, die der Stadt aufgrund gestiegener Armut und zurückgehender Lebensqualität infolge des Niedergangs der Schwerindustrie angehaftet werden, möchte Klingberg weder bedienen noch verharmlosen.

„Die einst wohlhabende Industriestadt, die untrennbar mit dem FC Schalke 04 verbunden ist, findet sich heute unter den ärmsten Städten Deutschlands wieder. Oftmals bestehen vage Vorstellungen über die Stadt, die nicht selten von Bildern der Verwahrlosung geprägt sind. Doch diese Stereotypen werden den Menschen, die hier leben, nicht gerecht. Trotzdem war es nie meine Absicht, die Stadt idealisiert darzustellen. Daher sind in den Fotografien auch die Narben sichtbar, die der Wegfall von Stahl und Kohle hinterlassen hat", erklärt Klingberg.
Die Fotoausstellung zur Publikation sollte bereits 2020 stattfinden, was jedoch aufgrund der Pandemie nicht möglich war. Christiane Liedtke und Caroline Rullmann von der Stadtteilbibliothek Horst haben den gebürtigen Gelsenkirchener eingeladen, die Präsentation seiner Arbeit in der denkmalgeschützten Vorburg des Horster Schlosses nachzuholen.
Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 23.12.2023 zu den regulären Öffnungszeiten der Stadtteilbibliothek Horst auf der Turfstraße 21. Die Zentralbibliothek Gelsenkirchen bietet die Publikation »Gelsenkirchen abseits des Fußballs« zur Leihe an.

Gefördert wird die Ausstellung durch das Architekturbüro Angelika Richter in Düsseldorf sowie durch das Foto- und Video-Labor fotoporto in Berlin und Luckenwalde.
Über Thomas Klingberg

Geboren 1971 in Gelsenkirchen, lebt und arbeitet als freier Fotograf und bildender Künstler in Düsseldorf. 2022 war er Teilnehmer der Landeskunstausstellung NRW im Dortmunder U / Museum Ostwall. 2017 erhielt der Künstler ein Arbeitsstipendium des Multimedia Art Museums in Moskau. Im selben Jahr präsentierte er gemeinsam mit der Spiegel-Bestseller-Autorin Susanne Schmidt (Machen Sie mal zügig die Mitteltür frei) die Ausstellung im öffentlichen Raum »Zwischen Gleisen« in Berlin-Schöneberg. 2013 stellte der Fotograf im Nordsternturm sowie gleichzeitig in der Sammlung Werner Thiel in Gelsenkirchen seine Porträtserie »Gesichter der Demenz« aus. Klingberg arbeitet in interdisziplinären Kunstprojekten mit städtischen, sozialen und kulturellen Einrichtungen sowie mit Künstlern und Künstlergruppen unterschiedlichster Disziplinen zusammen und ist Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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