Wohnungsmangel bei Vögeln

Wer „Wohnungslosen“ Vögeln helfen möchte, kann einen Nistkasten kaufen oder selbst bauen. | Foto: Foto: NUR im Vest
  • Wer „Wohnungslosen“ Vögeln helfen möchte, kann einen Nistkasten kaufen oder selbst bauen.
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Die starke Nachfrage im Frühjahr 2010 und 2011 (über 650 Nisthilfen) hat den Natur- und Umweltschutz im Vest Recklinghausen e.V. (NUR im Vest) zu einer weiteren Aktion „Nisthilfen“ ermutigt. Ab sofort stehen 300 Bausätze für Naturschützer abholbereit.
Dem „Wohnungsmangel“ in der Vogelwelt ist in den letzten zwei Jahren durch circa 650 bezugsfertigen „Einfamilienhäusern“ begegnet worden. Fehlende Nistplätze sind in der Region immer noch ein großes Problem, da Hecken gerodet, Sträucher beseitigt und Bäume in der Brutzeit (1. März bis 30. September) der Vögel gefällt werden. Die Begründungen sind immer gleich: „Verkehrssicherheit, oder Erschließung neuer Baugrundstücke“.
Immer mehr Fläche wird verbraucht und immer weniger Vögel leben in den Städten. Weniger Freiraum bedeutet weniger Grün und somit weniger Brutplätze.
Mit etwas handwerklichem Geschick und ohne großen finanziellen Aufwand kann Abhilfe geschaffen werden. Für eine Vielzahl von Tieren können künstliche Nisthilfen und Unterkünfte die ärgste „Wohnungsnot“ überbrücken helfen. „Der Verlust an natürlichen Brut-, Nist- und Lebensstätten hat für viele unserer Mitgeschöpfe ernste Ausmaße angenommen“, so Reinhard Bömke, Kreisvorsitzender von NUR im Vest. Dabei seien es vor allem die sich verändernden Landnutzungsformen und die übertriebene Ordnungsliebe des Menschen in seinem unmittelbaren Wohnumfeld, die der heimischen Tierwelt die Wohnungssuche erschweren.
Daneben böten aber auch vom Menschen angebotene künstliche Nisthilfen wenigstens einigen der „wohnungssuchenden“ Tierarten die Möglichkeit, über die Runden zu kommen. „Mit einem Nistkasten kann kleinen Singvögeln, wie den Meisen, den Sperlingen, dem Rotschwanz oder auch dem Star, ein passendes Quartier geschaffen werden. Auch Schwalbennester oder Steinkauzröhren aus Menschenhand können helfen“, erklärt Bömke, der auf die wichtigste Grundregel beim Bau von Nisthilfen und anderen Hilfen für wohnungssuchende Tiere verweist: „Niemals chemisch behandelte Materialien verwenden!“
Die fertigen Kästen könnten noch bis Ende März aufgehängt werden. Beschädigte Kästen, die im Mai vom NUR im Vest ausgetauscht wurden, sind schon von Meisen neugierig umflogen worden und nach der Montage sofort bezogen worden.
Die Montagehöhe sollte zwischen 2 und 3 Metern liegen – das Einflugloch in Richtung Süden oder Osten zeigen. Wichtig: Bei der Montage der Nisthilfen sollten die Bäume nicht verletzt werden.
Der NUR im VEST wird wieder einige Aktionen in Kindergärten und Schulen durchführen und einige Bausätze an Vogelliebhaber verkaufen. In diesem Jahr wurden die Meisenkästen als Bausätze gefertigt. Als Material wurde Erle verwendet.
Wer einen oder mehrere Nistkästen erwerben möchte, kann sich ab sofort bei Karl-Heinz Ochlast im Bereich Gladbeck (Tel. 02043/62189), Heike Everding im Bereich Bottrop (Tel. 02045/409781 sowie Peter Schikorra im Bereich Herten und Gelsenkirchen (Tel. 610029) melden. Der Bausatz kostet 8 Euro, der fertige Nistkasten 14 Euro.Die genannten Vereinsmitglieder beantworten auch Fragen, wenn man selbst einen Nistkasten bauen möchte.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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