Siedlung Flöz Dickebank: Zukunft ungewiss

Foto: Gerd Kaemper
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Die Deutsche Annington Immobilien AG war in der letzten Woche der Bitte der Stadt nachgekommen und hatte den Zeitraum, in dem die Stadt beim Verkauf der Siedlung Flöz Dickebank ein Vorkaufsrecht ausüben kann, bis zum 20. Juni verlängert. Ein Verkauf der Siedlung an die Häusser Bau Unternehmensgruppe ist damit aber noch nicht vom Tisch.

Ückendorf. Im Gespräch mit Oberbürgermeister Frank Baranowski sicherte Annington-Vorstandsmitglied Klaus Freiberg eine Verlängerung der Frist bis zum 20. Juni zu. Dadurch hat die Stadt Gelsenkirchen ein paar Wochen mehr Zeit, um Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorzunehmen. Der Plan sah vor, dass die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft ggw mit Hilfe von finanzieller Unterstützung des Landes die Siedlung kauft. Doch wie Frank Baranowski im Rahmen der Ratssitzung am Donnerstag mitteilte, gibt es keine finanziellen Fördertöpfe, aus denen die nötigen Mittel geschöpft werden können.

Diese Nachricht sorgte natürlich für Enttäuschung in vielen Gesichtern. Denn das Erreichen der Fristverlängerung war zweifellos ein kleiner Erfolg auf dem Weg, den Verkauf der Siedlung Flöz Dickebank an die Häusser Bau Unternehmensgruppe in letzter Minute zu verhindern. Dass es aber keine finanzielle Unterstützung von Landesseite gibt, ist ein herber Rückschlag: „Klar ist, dass die ggw den Kauf nicht alleine stemmen kann. Das wollen wir auch gar nicht, denn es kann nicht angehen, dass sich die ggw durch den Kauf finanziell übernimmt und damit ihre Existenz gefährdet“, so der Stadtverordnete und SPD-Ortsvereinsvorsitzende Udo Brückner. „Wenn jetzt doch die Häusser-Bau den Zuschlag erhält, befürchte ich ähnlich schlimme Verhältnisse wie es sie beispielsweise bei vergleichbaren Maßnahmen im Zooviertel bereits gegeben hat. Das wäre auch für mich persönlich eine Katastrophe, denn schließlich bin ich hier aufgewachsen und habe hier viele Erinnerungen an unsere Siedlung. Nicht auszudenken, wenn das alles hier zerschlagen wird.“

Diese Befürchtungen teilt auch Bezirksbürgermeister Bernd Lemanski: „Die Stimmung bei den Anwohnern in der Siedlung ist sehr unterschiedlich und reicht von totaler Resignation bis hin zur kämpferischen Einstellung.“ Derzeit treffen sich die Mitglieder der Initiative „Neue Wege für Flöz Dickebank“ jeden Mittwochabend im Heini-Wettig-Haus und beratschlagen, mit welchen Maßnahmen sie den Verkauf an die Häusser-Bau noch verhindern können. Eine Ursache für die jetzigen Probleme liegen für Lemanski eindeutig in der Vergangenheit: „An den Häusern wurde in der Vergangenheit immer nur das Nötigste gemacht. Man hat sie regelrecht verkommen lassen, und jetzt müssen die Mieter dafür die Zeche zahlen.“

Ein letzter Strohhalm, an den sich die Bewohner von Flöz Dickebank jetzt noch klammern können, wäre ein privater Investor, der sich dazu bereit erklärt die Siedlung zu kaufen. „Da ist aber noch nichts spruchreif. Wir prüfen momentan einfach jede Möglichkeit, um den Verkauf unserer Siedlung an die Häusser-Bau zu verhindern“, so Udo Brückner.

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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