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Pressemitteilung IG Metall Gelsenkirchen
Sind die Betriebe im Emscher-Lippe-Raum auf die Transformation vorbereitet?

IG Metall: Betriebe in der Emscher-Lippe müssen mehr qualifizieren

Umfrage zur Transformation der Industrie unter Betriebsräten und Vertrauensleuten: Nur jeder fünfte der befragten Betriebe hat eine umfassende Strategie für die Bewältigung der Transformation – dagegen glauben ALLE abgefragten Betriebe, dass der Qualifizierungsbedarf steigt – Jeder zehnte Befragte befürchtet Beschäftigungsabbau.

Die Industriebetriebe in der Emscher-Lippe-Region bereiten sich und ihre Beschäftigten nur unzureichend auf die Herausforderungen von Digitalisierung, Energie- und Mobilitätswende vor. Das ergab eine Umfrage der IG Metall unter Betriebsräten aus der Metall- und Elektroindustrie, dem Stahl sowie der Textil- und Holzwirtschaft. „Die Unternehmen müssen hier dringend handeln, um den Anschluss an die technologische Entwicklung nicht zu verlieren“, sagt der Geschäftsführer der IG Metall Gelsenkirchen, Bernd Epping.

Der Umfrage zufolge steigen in allen abgefragten Betriebe die Anforderungen an die Qualifizierung der Beschäftigten deutlich. Aber nur in 11 Prozent der Betriebe wird der Qualifizierungsbedarf systematisch ermittelt, in weiteren 55 Prozent teilweise. „Das ist eine große Lücke, die dringend geschlossen werden muss“, sagt Bernd Epping. Er bemängelt, dass die Unternehmen nicht genügend in die Weiterbildung und auch nicht genügend in die Personalplanung investieren. „Das wird angesichts der Wucht der Veränderungen in der Arbeitswelt dringend erforderlich.“

Die Umfrage unter Betriebsräten in Gelsenkirchen und Gladbeck ist Teil einer bundesweiten Umfrage der IG Metall. Die Gewerkschaft fragte in der gesamten Republik ab, wie Betriebsräte die derzeitigen Veränderungen der Arbeitswelt einschätzen. In der Emscher-Lippe-Region nahmen 10 Betriebe an der Umfrage teil. In diesen Betrieben arbeiten insgesamt fast 2.000 Beschäftigte.

„Das Ergebnis gibt Hinweise, wie groß die anstehenden Veränderungen sein werden“, sagt der Geschäftsführer der IG Metall Gelsenkirchen. So rechnen 11 Prozent der Betriebsräte mit einem Beschäftigungsabbau im Rahmen der Transformation. In 44 Prozent der Betriebe wird ein Beschäftigungsaufbau erwartet. Dabei finden sich die wachsenden Beschäftigungsgruppen im Bereich Forschung und Entwicklung, IT und Softwareentwicklung. In der Fertigung und Montage, der Administration, Logistik und Kundenbetreuung wird eher mit wegfallenden Arbeitsplätzen gerechnet.

Angesichts dieser Herausforderungen, die vergleichbar mit denen der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise von 2008/2009 seien, fordert Bernd Epping und die IG Metall Gelsenkirchen eine „Offensive für den Erhalt der Arbeitsplätze, für gesteigerte Wirtschaftskraft und Lebensqualität in der Region“ durch Unternehmen und Politik.

Die Unternehmen müssen die Veränderungen offensiv angehen. Neben Qualifizierung und Personalplanung gehören Investitionen in Forschung und Entwicklung, in Produkt- und Prozessinnovationen zu den Dingen, die dringend erforderlich sind.

Auch die Politik und die Agentur für Arbeit gefordert. „Die Beschäftigten brauchen verbesserte Chancen auf beruflich ausfüllende Tätigkeiten und offene Zugänge zu Weiterbildung und beruflicher Entwicklung. NRW braucht eine Industrie- und Arbeitspolitik, die Betriebe und Menschen darin stützt, ihren Anschluss an die Zukunft zu sichern.

Dass sich die Transformation gestalten lässt, habe die IG Metall in den letzten Jahren mit ihren Projekten „Arbeit 2020 in NRW“ und „It’s OWL-Arbeit 4.0“ gezeigt. Bernd Epping: „Unsere Erfahrung aus den Projekten zeigt: Innovative Lösungen in den Betrieben entstehen vor allem gemeinsam mit den Betriebsräten und Beschäftigten. Beteiligung und Mitbestimmung werden damit zum Schlüssel für die erfolgreiche Gestaltung der Arbeit

Autor:

IG Metall Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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