"Schock Deine Eltern: Mach erstmal 'ne Lehre!" - Betriebe und junge Bewerber "flirten" beim IHK Speed Dating

Die Sanduhr läuft: Bewerber und Unternehmen hatten 15 Minuten Zeit, sich bei einander interessant zu machen. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Die Sanduhr läuft: Bewerber und Unternehmen hatten 15 Minuten Zeit, sich bei einander interessant zu machen.
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Am Mittwoch, 13. Juni, veranstaltete die IHK Nord Westfalen ihr Speed Dating im MiR. Viele Betriebe und Bewerber nahmen das Angebot wahr. Beide Seiten nehmen von dem Tag positive Eindrücke mit.

Etwas verunsichert stehen einige Schüler vor der großen Auswahl an „Flirtpartnern“: 35 Unternehmen aus der Region nehmen am IHK Azubi Speed Dating teil; Unternehmen, die auf der Suche nach ihrem Nachwuchs sind. Demografie-bedingt müssen Unternehmen nämlich verstärkt ihre Bewerber anwerben, denn der Geburtenrückgang ist schon jetzt auf dem Ausbildungsmarkt zu spüren.
Zehn Minuten haben die Bewerber und die Betriebe Zeit, einander kennenzulernen, danach geht es zum nächsten Betrieb oder Bewerber. Reicht das für mehr als einen ersten Eindruck? „Zehn Minuten reichen, um zu wissen ob die Chemie und die Grundanfordrungen für ein Wiedersehen stimmen“, bekräftigt Michael Ifland, Leiter Bildung der IHK in Gelsenkirchen.
Die potenziellen Bewerber sind so vielfältig wie die Unternehmen selbst: einige sind in Hosenanzug gekommen, andere in Jeans und Sweatshirt. Viele von ihnen wissen bereits gezielt, welchen Unternehmen sie sich vorstellen möchten und haben ihre Bewerbungsmappen parat. Den Unentschlossenen stehen die Mitarbeiter der IHK beratend zur Seite. Überall finden sich kleine Broschüren (mit Titeln wie „Schock Deine Eltern! Mach erstmal ‘ne Lehre“) und Informationen zu den anwesenden Betrieben. Hilfestellung wird den Jugendlichen auch beim Bewerbungsmappen- Check gegeben, im Garderobenbereich des Theaters können sogar professionelle, kostenlose Bewerbungsfotos gemacht werden.

Der Ablauf des Speed Datings ist simpel: die Jugendlichen setzen sich in der Wartelounge an den Tisch, der zu dem von ihnen gewählten Betrieb gehört und warten, von den Mitarbeitern in den Gesprächsbereich geholt zu werden. Sobald die zehn Minuten mit einem Bewerber um sind, gehen Betriebsmitarbeiter und Bewerber zurück in die Wartelounge um sich den nächsten Bewerber zu holen bzw. sich zum nächsten Betrieb zu setzen. Auf diese Weise können die Jugendlichen auch Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen kennenlernen und sich ein Bild von den Ausbildungsmöglichkeiten machen.
Zur Orientierung der Bewerber liegen Listen mit den teilnehmenden Unternehmen aus, ab wann diese Auszubildende suchen, welche Ausbildungsberufe sie speziell anbieten und welche Anforderungen bestehen bei einer Bewerbung.
Mandy Ratajczak hat sich bereits bei Hotelbetrieben beworben, doch über ein Bewerbungsgespräch ging es leider nie hinaus. Heute hat sie die Möglichkeit, sich an einem Tag gleich mehreren Betrieben der Branche vorzustellen. „Ich erhoffe mir, heute viele Betriebe kennenzulernen und gute Kontakte zu knüpfen, aus denen dann auch was wird“, sind ihre Erwartungen an den heutigen Tag.
Auch Danny Schneider, Gürkan Güner und Andy Lou sind heute zum Azubi Speed Dating gekommen - weil ihr Lehrer es ihnen ans Herz legte, mit dem Anreiz, dass es sie einen Schritt weiter in die Zukunft bringen würde. „Mir gefällt der heutige Tag, weil ich hier gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz sehe“, freut sich Lou. Dannys Erwartungen an den heutigen Tag sind ebenfalls hoch: „Ich hoffe, hier angeworben zu werden und nach den zehn Minuten auch einen Termin für ein vernünftiges Bewerbungsgespräch zu bekommen.“

Auch auf Seiten der Betriebe lässt sich eine positive Bilanz ziehen. Andrea van Dillen von Malzer‘s Backstuben in Gelsenkirchen hat endlich eine kleine Verschnaufspause nach einem großen Andrang: „Wir sind zum ersten Mal dabei und ich habe schon jetzt einige positive Eindrücke gewonnen. Eine Bewerberin hat direkt den Praktikumsvertrag dagelassen“, freut sie sich.
Einige Teilnehmer scheinen an diesem Tag den Deckel für ihren Topf gefunden zu haben - ganz wie beim „richtigen“ Speed Dating.

Die Sanduhr läuft: Bewerber und Unternehmen hatten 15 Minuten Zeit, sich bei einander interessant zu machen. | Foto: Gerd Kaemper
Viele Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen nahmen am IHK Speed Dating teil. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Deborrah Triantafyllidis aus Gelsenkirchen

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