Klimaschutz: Umsteigen auf den Drahtesel beim "Stadtradeln"

Die Organisatoren freuen sich auf die vierte Auflage der "Stadtradel"-Aktionswochen in Gelsenkirchen (v.l.): Anna Konrad, Werner Rybarski vom Agenda21-Büro, Klimaschutzmanagerin Susanne Dippel und Stadtkirektor Dr. Manfred Beck. | Foto: Gerd Kaemper
  • Die Organisatoren freuen sich auf die vierte Auflage der "Stadtradel"-Aktionswochen in Gelsenkirchen (v.l.): Anna Konrad, Werner Rybarski vom Agenda21-Büro, Klimaschutzmanagerin Susanne Dippel und Stadtkirektor Dr. Manfred Beck.
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"Wenn etwas zum zweiten Mal stattfindet, spricht man in meiner alten Heimat schon von Tradition", sagt Stadtdirektor Dr. Manfred Beck, der aus dem Kölner Raum stammt. "Insofern handelt es bei der vierten Auflage des Stadtradelns ja praktisch schon um eine ,Uralt'-Tradition", schmunzelt Beck, zuständig bei der Stadt Gelsenkirchen für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration.

Die Erfolge der vergangenen Jahre geben ihm recht. In den vergangenen drei Jahren haben die Gelsenkirchener rund 550.000 Kilometer erradelt und somit - zumindest theoretisch - beinahe 14 Mal die Erde umrundet. Dabei haben sie nicht nur etwas für ihre Fitness getan - was ja allein schon nicht zu verachten ist -, sondern auch 79,971 Kilogramm Kohlendioxid eingespart und damit einen Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

Stadtradeln zum 4. Mal in Gelsenkirchen

"Der Autoverkehr ist für etwa ein Drittel der CO2-Emissionen in der Stadt verantwortlich", erklärt dazu Susanne Dippel, Klimaschutzmanagerin der Stadt Gelsenkirchen.
Aber noch einmal zurück zum Anfang. "Stadtradeln", was ist das eigentlich? Das Stadtradeln findet bundesweit statt, im Ruhrgebiet wird es zentral vom Regionalverband Ruhr, RVR, organisiert, vor Ort in Gelsenkirchen am Agenda21-Büro der Stadt. An 21 zusammenhängenden Tagen – frei wählbar im Zeitraum 1. Mai bis 30. September - geht es darum, das Auto stehen zu lassen und aufs Fahrrad umzusteigen. Die Gelsenkirchener treten vom 21. Mai bis zum 10. Juni in die Pedale. "Die Aktionswochen sind auch dazu da einmal ohne erhobenen Zeigefinger zu zeigen, welche Wege man in der Stadt auch gut mit dem Rad machen kann", sagt Dippel.
Das ist in Gelsenkirchen nicht überall erfreulich, geben die Planer zu. "In puncto Radwegenetz in Gelsenkirchen muss man sagen, dass wir ein hervorragendes Freizeitnetz haben, das Alltagsnetz weist jedoch teils große Lücken auf, hier gibt es noch einiges zu tun", sagt Manfred Beck.
Ziel der 21-tägigen Aktion ist es, möglichst viele Leute für den Klimaschutz zu sensibilisieren und für die Möglichkeit, einen eigenen Beitrag dazu zu leisten. "Wer hier mitmacht, tut etwas für seine Gesundheit und Fitness, aber auch für Lärmminderung und Luftreinhaltung", sagt Werner Rybarski, Leiter des Agenda21-Büros. "Und nicht zuletzt sorgt die Freude am Radfahren für Entschleunigung und Gleichgewicht durch Bewegung", ist sich der passionierte Radfahrer sicher.
Wie in den Vorjahren wird das Stadtradeln in Gelsenkirchen mit vielen unterschiedlichen Aktionen begleitet. Viele bestehende Teams sind wieder dabei, neue Teams natürlich willkommen: egal, ob mit Kollegen aus dem Verein oder von der Arbeit, im Bekanntenkreis oder der Jugendgruppe: Wer mindestens eine weitere Person überzeugen kann, beim Stadtradeln mitzumachen, kann sich als Team anmelden im Internet

Sportlicher Ehrgeiz gehört auch dazu

Hier finden die Teilnehmer alle Informationen rund um die Radelaktion, einen Kilometer-Rechner, eine App mit Radel-Kalender und GPS-Funktion sowie ein Ranking für Teilnehmer, das Team und die Stadt.
Rybarski: "Es geht zwar hauptsächlich um den Klimaschutz, aber das weckt natürlich auch den sportlichen Ehrgeiz." Gelsenkirchen war 2015 zum Beispiel in der Kategorie "Fahraktivste Kommune mit den meisten Radkilometern" auf Platz 26 von insgesamt 340 teilnehmenden Kommunen.
Viele Teams aus den Vorjahren haben sich bereits wieder für das Stadtradeln angemeldet. "Wir hoffen, dass sich in diesem Jahr wieder viele neue Teams bilden", sagt der Stadtdirektor.
Klar ist schon, dass Peter Bruckmann wieder als "Stadtradel-Star" dabei ist. Der Vorsitzende des ADFC-Kreisverbandes Gelsenkirchen und Mitarbeiter der Stadt, passenderweise im Verkehrsreferat, wird dann in dieser Sonderkategorie für den kompletten Aktionszeitraum von drei Wochen seinen Auto-Schlüssel an den Nagel hängen und ausschließlich das Fahrrad nutzen. Dazu kommen noch weitere Verpflichtungen und das Einhalten bestimmter Spielregeln - Infos auch hierzu auf der Homepage.
Zu gewinnen gibt es auch etwas, was genau wird noch nicht verraten. Warnwesten und Schnapparmbänder können sich die registrierten Teilnehmer im Agenda-Büro, Von-Oven-Straße 19, abholen.

Auftaktveranstaltung mit Eröffnungstour am Samstag, 21. Mai. Treffpunkt für die etwa zweistündige Tour ist um 14 Uhr am Hans-Sachs-Haus, Ebertstraße 11.

Teilnehmen können sowohl Einzelpersonen als auch Teams, egal ob von Vereinen, Unternehmen oder extra fürs Stadtradeln gegründet.

Warnwesten und Schnapparmbänder können sich die Radler kostenlos im Agenda21-Büro, Von-Oven-Straße 19, abholen.

Abschlussveranstaltung am Freitag, 10. Juni, ist wieder das Nachtradeln.

Infos und Anmeldungen für Radler und Teams unter www.stadtradeln.de

97 Radler, davon drei Mitglieder des Kommunalparlaments, haben sich bisher für das Stadtradeln in Gelsenkirchen registriert. Informationen

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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