Trödelmarkt vor der Altstadtkirche

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Das Kirchviertel in Gelsenkirchen mit dem Heinrich-König-Platz, der evangelischen Altstadtkirche und der katholischen Probsteikirche, Kreuzungspunkt auf der Achse Bahnhof, Bahnhofstraße, Neumarkt, Ebertstraße, Musiktheater und Machensplatz, Ahstraße, Am Rundhöfchen, Hauptstraße und Alter Markt war am Samstag dem 7.Mai Austragungsort zweier Veranstaltungen.
Zum Einen war es der 3.NEORoLAUF, dessen Erlös den neurologischen Selbsthilfegruppen der EVK zugute kommt und dann war es der Trödelmarkt der ab 10:00 Uhr unter den Arkaden der evangelischen Altstadtkirche seine Stände aufgebaut hatte. Was wie geplant aussah und man als eine Veranstaltung vermuten sollte, war eher ein zufälliges Projekt, was für alle Beteiligten aber einen durchaus positiven Aspekt besaß. So kamen den Händlern des Trödelmarkts die Besuchermassen, die sich auf dem Heinrich-König-Platz befanden sicher so zugute, dass mancher Teilnehmer oder Besucher seinen Weg zu den Ständen unter den Arkaden fand. Bei den sommerlichen Temperaturen mit Sonnenschein und fast blauem Himmel ebenfalls eine Abkühlung, da der kühle Atem des Gemäuers für angenehme Frische sorgte. Nebenbei sorgten verschiedene musikalische Darbietungen, wie die Big Band der Musikschule Gelsenkirchen, mit swingenden Takten und der Shanty Chor die Knurrhähne mit Weisen von der Waterkant, für Kurzweil und Unterhaltung, nicht nur bei den Besuchern der sportlichen Veranstaltung, sondern auch bei den Trödlern und deren Kunden. Auch selbstgebackener Kuchen, Würstchen vom Grill, Kaffee und gekühlte Getränke fanden ihren Weg zum Trödelmarkt.
Hier konnte man das alles erwerben was das Herz begehrte. Kuscheltiere, die mancher Kinderseele Tröster war vor Arg und Pein in dunklen Nächten und Schutz vor elterlicher Unbill. Bücher, die dem vergangenen Leser Spannung und Gänsehaut bescherte oder deren inhaltliche Anleitungen und Beschreibungen Ausgangspunkte waren für ein festliches Mahl, einem leckeren Sonntagskuchen oder eine Reise in unbekannte Gefilde. Verschiedene Gefäße, Porzellan, Gläser und Küchenutensiel, die Zier waren oder Werkzeug für Tisch, Tafel und der Räumlichkeit die der Herstellung von Speisen dient. Bei vielen dieser Dinge war der ideelle Wert wohl größer als der materielle. Man hatte in der Gemeinde gesammelt, um den Erlös der verkauften Gegenstände dem Umbau und der Renovierung des Gemeindehauses zukommen zu lassen. So waren es auch Mitglieder aus dem Presbyterium und Gemeindemitglieder deren Engagement über den sonntäglichen Kirchgang hinausgeht, die ihre Zeit für einen guten Zweck investierten.
Da das Bruttosozialprodukt eher gemäßigte Formen besitzt, die Arbeitslosenzahl – gerade in unsere Stadt Gelsenkirchen – im zweistelligen Bereich liegt, die gut Betuchten eher die Ausnahme sind und von denen, die ein mittelmäßigen Einkommen verzeichnen können, ihr monatliches Guthaben erhöhen wollen indem sie aus der Kirche austreten, um die klerikalen Abgaben zu sparen, ist das Vermögen der Kirchengemeinden kontinuierlich einem Schrumpfungsprozess unterlegen. Da greift man nach so manchem finanziellen Strohhalm, wie so einem Trödelmarkt, um die Ausgaben etwas erträglicher zu machen.

Autor:

Uwe Müller aus Gelsenkirchen

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