Vom Angsthasen zum "muTiger"

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Als der 50-jährige Dominik Brunner vor zwei Jahren nach einer Prügelei mit zwei Jugendlichen auf einem Münchner S-Bahnhof sein Leben verlor, sorgte das bundesweit für Diskussionen über Zivilcourage. Dass dieses Thema auch heute noch aktuell ist, beweist die Gründung der „muTiger“-Stiftung, die im Rhein-Ruhr-Raum für mehr Zivilcourage wirbt.

Buer. „Wir wollen Straftaten natürlich möglichst schon im Vorfeld verhindern, das heißt bevor eine Situation eskaliert. Dafür brauchen wir aber auch engagierte Menschen, die Zivilcourage zeigen, ohne sich dabei jedoch selber in Gefahr zu bringen“, erklärte Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt bei der Vorstellung der neuen Stiftung im Polizeipräsidium in Buer.
Die Stiftung „muTiger“ wurde von der Kötter Unternehmensgruppe und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ins Leben gerufen. „Jeder kann schnell und unverschuldet Opfer einer brutalen Straftat werden. Mit unserer Stiftung möchten wir die Menschen zu mehr Courage ermutigen, aber kein falsches Heldentum fördern“, stellt Geschäftsführer Friedrich Kötter klar, und Klaus Vorgang, VRR-Vorstand und Vorsitzender des Stiftung-Kuratoriums, ergänzt: „Es gibt ja schon einige Beispiele für engagiertes Eingreifen in Konfliktsituationen. Wir haben mit dem VRR darüber hinaus auch schon viele positive Erfahrungen mit Ehrenamtlichen gemacht, wie beispielsweise unseren Bahnhofspaten oder der ÖPNV-Beratung von Bürgern für Bürger. Mit unserer muTiger-Stiftung wollen wir jetzt zusätzlich das Thema Sicherheit stärker aufgreifen.“
Unter dem Leitgedanken „Zivilcourage ist erlernbar“ bietet die Stiftung in unterschiedlichen Städten vierstündige Schulungskurse an. Darin wird den Teilnehmern das richtige Verhalten in kritischen Situationen vermittelt. So wird den Kursteilnehmern zunächst ein Film gezeigt, in dem es zu einer Konfliktsituation kommt.

„Anschließend werden gemeinsam Wege zur Konfliktlösung erarbeitet, und die Teilnehmer lernen kritische Situationen oder Notlagen richtig einzuschätzen und nach eigenen Möglichkeiten gezielt zu handeln“, erklärt Dirk Kühnert, Vorstandsvorsitzender der „muTiger-Stiftung“.

Die erste Schulung zum „muTiger“ findet in Gelsenkirchen am 28. Juni in der Zeit von 16 bis 20 Uhr in den Räumen der VRR, Augustastraße 1, statt. Die Teilnehmer müssen mindestens 16 Jahre alt sein. Darüber hinaus kan sich jeder Bürger als Botschafter in der Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema einsetzen. Zudem besteht für jeden, der gerne ehrenamtlich tätig werden möchte, die Möglichkeit, sich nach der Teilnahme an einem muTiger-Kurs im Rahmen einer dreitägigen Qualifizierungsschulung selbst zu Kursleitern ausbilden zu lassen. Weitere Informationen zum Thema gibt´s auch im Internet unter www.mutiger.de.

Hoffen durch die Stiftung „muTiger“ auf mehr Zivilcourage: (v.l.) Dr. Klaus Vorgang (VRR-Vorstand), Friedrich Kötter (Geschäftsführer der Kötter Unternehmensgruppe), Gelsenkirchens Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt, Dr. Christian Lüdke (Vorstand der „muTiger“-Stiftung) und Dirk Kühnert (Vorstandsvorsitzender der Stiftung). | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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