DRK Gelsenkirchen startet mit Friedhofsfahrdienst

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Der Verlust eines geliebten Menschen ist sehr schmerzlich. Besuche am Grab des Verstorbenen können ebenso helfen, die Trauer zu bewältigen und den Schicksalsschlag zu verarbeiten, wie regelmäßige Grabpflege. Allerdings gibt es immer mehr Hinterbliebene, die nicht mehr ohne Hilfe zum Friedhof kommen. Sei es, dass das Bus fahren zu beschwerlich ist, sei es dass der Weg von der Bushaltestelle bis zum Grab zu weit ist. Für all jene Menschen, die Unterstützung bei dem Besuch des Friedhofs benötigen, bietet das Deutsche Rote Kreuz ab dem 21. März 2014 einen Friedhofsfahrdienst an.

Die Idee dazu entstand in einem Gespräch des Ehrenamts des DRK mit der
FGG Friedhofsgärtner Gelsenkirchen eG. Das Engagement des DRK gepaart
mit der langen Tradition in den Fahrdiensten führte zu den ersten
konzeptionellen Überlegungen. Nach weiteren Gesprächen mit der FGG
Friedhofsgärtner Gelsenkirchen eG, den GELSEN-Diensten und Herrn Dr.
Wilfried Reckert, Seniorenbeauftragter der Stadt Gelsenkirchen verfestigten
sich die Ideen. „Durch die nachlassende Leistungsfähigkeit im Alter fehlt vielen
Senioren die Möglichkeit, die Wohnung zu verlassen, Spaziergänge zu
unternehmen und soziale Kontakte aufrecht zu erhalten“, so Herr Sürgit,
Kreisgeschäftsführer des DRK. Aber gerade die Senioren, die einen Verlust
eines Angehörigen erleben, brauchen soziale Netzwerke, um das Erlebte zu
verarbeiten und die Situation anzunehmen. Daher möchte das DRK nicht nur
als reiner Fahrdienst fungieren, sondern die Menschen begleiten. Man möchte
trauernden Menschen eine Möglichkeit bieten, auf dem Friedhof zu gehen,
aber auch verschiedene Begegnungsmöglichkeiten wahrzunehmen, soziale
Kontakte zu knüpfen oder über ihre Trauer zu sprechen. “Dies soll neben den
Friedhofsfahrdienst, der den Austausch und die Mobilität pflegen soll, durch
ein Seniorencafé, der die aktive Begegnung ermöglicht, ergänzt werden“,
betont Herr Sürgit.

Der Friedhofsfahrdienst soll kostenlos sein und basiert auf ehrenamtliches
Engagement.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK holen
Friedhofsbesucher zu Hause mit einem Fahrzeug ab und nehmen bei Bedarf
den Rollator oder Rollstuhl mit. Auch Blumen und Grablichter können
transportiert werden. Und wem der Weg vom Eingang des Friedhofs bis zum
betreffenden Grab zu beschwerlich ist, kann einen weiteren Service in
Anspruch nehmen: Ehrenamtliche Helfer begleiten die Senioren bis zum Grab,
unterstützen auf Wunsch beim Gießen oder Arrangieren der Blumen und haben
dabei ein offenes Ohr für Belange der Hinterbliebenen.

Das Projekt umfasst zunächst nur den Hauptfriedhof in Gelsenkirchen-Buer.
Zudem steht das Angebot nur an Samstagen und Sonntagen in der Zeit von
10:00 Uhr bis 15:00 Uhr zur Verfügung. „Dieser Dienst soll eine Lücke in der
Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen schließen. Das Vorhaben ist für
Gelsenkirchen und für uns vom DRK neu und daher müssen wir die
Inanspruchnahme beobachten. Wir sind aber unbedingt auf freiwillige Helfer
angewiesen“, erklärt Hasan Sürgit.

Autor:

Wolfgang Schieren aus Gelsenkirchen

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