"Es gibt keine Drive-in Schulen" - Aufklärung für die Eltern und Warnwesten-Wettbewerb für Kinder an der Wiehagenschule

Thomas Wilger und neue Erstklässler der Wiehagenschule zeigen die wichtigen Reflektorwesten, die sie von der Verkehrswacht überreicht bekommen haben. Diese sollen die Schüler tragen, um auf dem Schulweg vor allem in der dunklen Jahreszeit besser gesehen zu werden. | Foto: Gerd Kaemper
  • Thomas Wilger und neue Erstklässler der Wiehagenschule zeigen die wichtigen Reflektorwesten, die sie von der Verkehrswacht überreicht bekommen haben. Diese sollen die Schüler tragen, um auf dem Schulweg vor allem in der dunklen Jahreszeit besser gesehen zu werden.
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Im letzten Jahr stieg die Zahl der Unfälle im Bereich der Wiehagenschule enorm an. Nicht zuletzt, weil Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis auf den Schulhof bringen wollten, diese unachtsam auf der Fahrbahnseite aussteigen ließen oder die Kinder die Straße überquerten ohne auf andere Autos zu achten. Das alles sind Situationen, die die Polizei in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht, den Ordnungspartnern und den Schulen verhindern möchte.

Zur Begrüßung der neuen Erstklässler bauten die Ordnungspartner einen Stand auf dem Schulhof der Wiehagenschule auf, an dem Eltern sich zum Thema Verkehrssicherheit informieren konnten. Für die Kinder gab es Reflektoren aller Art.
Helmut Barek, Vorsitzender und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Verkehrwacht, wendet sich klar gegen das sogenannte "Elterntaxi". "Leider gibt es noch keine Drive-in-Schulen, deshalb müssen die Kinder lernen, selbständig zu werden. Der sicherste Weg ist vielleicht nicht immer der kürzeste, aber so viel Zeit sollte man sich nehmen", sagt Barek.
Auch Thomas Wilger, Verkehrssicherheitsberater der Polizei Gelsenkirchen, spricht sich deutlich gegen das Elterntaxi aus. Für ihn ist es wichtig, dass die Kinder sich aufmerksam und bedacht im Straßenverkehr bewegen. "Wir machen viele Aktionen, um den Kindern zu zeigen, wie wichtig Sicherheit im Straßenverkehr ist", erzählt er. "Zum Beispiel stehe ich in den dunklen Monaten vor der Schule und leuchte die Kinder an, die eine Warnweste tragen. Den Kindern wird dadurch klarer, wie wichtig die Westen sind." Außerdem steht er in engem Kontakt mit Eltern und Kindern, um ihnen die Berührungsangst vor der Polizei zu nehmen.
Auch die Schulleiterin der Wiehagenschule Martina Sundheim ist immer engagiert dabei. "Ja, auch ich stehe jeden Tag in der Warnweste vor der Schule und begrüße Eltern und Kinder", lacht sie.
An der Wiehagenschule gab es in diesem Jahr zum ersten Mal einen Wettbewerb, bei dem die Kinder täglich in Warnweste zur Schule kommen sollten. Auf Laufkarten wurde dann von Eltern der Elternpflegschaft festgehalten, welches Kind in Warnweste kam. Die Klasse mit der größten Beteiligung bekam feierlich eine besondere Warnweste überreicht. "Obwohl es die erste Aktion dieser Art war, war die Beteiligung groß", so Sundheim. Die Schule will diesen Herbst wieder mit einer solchen Aktion beginnen.
"In der Verkehrswacht und der Polizei haben wir da die perfekte Ergänzung gefunden, um solche Aktionen durchführen zu können", erzählt Martina Sundheim.
Die Aktion war nämlich ein voller Erfolg. "Die Kinder passen untereinander auf sich auf und sorgen sich. Wenn ein Kind ohne Warnweste zur Schule kommt, wird ihm von anderen Kindern erklärt, warum es wichtig ist eine zu tragen. Die Kinder haben also begriffen, dass es kein Spiel ist, sondern um ihre Sicherheit geht", erzählt die Schulleiterin stolz.
Trotzdem müssen auch die Eltern geschult werden. Deswegen klärt die Polizei diese direkt vor Ort auf und steht für Fragen bereit. Außerdem werden in den nächsten Tagen vermehrt Polizeiwagen vor den Grundschulen in Gelsenkirchen zu sehen sein. Diese kontrollieren, ob sich die Eltern auch richtig verhalten und ihre Kinder nicht mit dem Auto bis in die Klasse fahren wollen.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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