Jubiläumskonzert
50 Jahre Orchester: Erfolgreiches Jubiläumskonzert

Fast 500 Besucherinnen und Besucher zollten der Leistung der Musikerinnen und Musiker ihren Respekt.  | Foto: Andreas Koriath
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  • Fast 500 Besucherinnen und Besucher zollten der Leistung der Musikerinnen und Musiker ihren Respekt.
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Vor einer nahezu ausverkauften Stadthalle feierte das Große Blasorchester der Musikschule der Stadt Gladbeck mit einem Jubiläumskonzert sein 50-jähriges Bestehen. Unter dem Motto BUNT erlebte das Publikum am vergangenen Samstag die Vielfalt des Blasorchesters. Mit einer aufs Orchester umgetexteten Fassung des Flippers Songs „40 Jahre die Flippers“ feierte das Orchester sich und das eigene Publikum, das die Leistung am Ende des Konzertes mit Standing Ovations und tosendem Applaus honorierte.

Kein gutes Blasorchester kommt ohne Querflöten-, Oboen- und Klarinettenregister aus und genauso das Große Blasorchester.  | Foto: Andreas Koriath
  • Kein gutes Blasorchester kommt ohne Querflöten-, Oboen- und Klarinettenregister aus und genauso das Große Blasorchester.
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Bereits der Beginn des Konzertes startete mit einem festlichen, britischen Konzertmarsch bei dem man sich auch den Einzug eines Königshauses hätte vorstellen können – und das in Gladbeck! Nach einführenden Begrüßungsworten von Musikschuldirektor und Orchesterleiter Rolf Hilgers folgte, wegen terminbedingter Abwesenheit von Bürgermeisterin Bettina Weist, die Begrüßung des stellvertretenden Bürgermeisters Norbert Dyhringer. Beide stellten in ihren Festreden die Bedeutung des Blasorchesters für die Gladbecker Kulturlandschaft in den Vordergrund.

Egal, ob es das Appeltatenfest, Platzkonzerte in der Vorweihnachtszeit oder das traditionelle Turmblasen am 23. Dezember sind: Eine Festivität ohne einen Auftritt des Großen Blasorchesters ist in Gladbeck undenkbar. Viele andere Städte im Ruhrgebiet wären froh, wenn sie solch ein Orchester wie in Gladbeck hätten, so Norbert Dyhringer. Die von Rolf Hilgers über die Jahre gewachsene und von zahlreichen Freundschaften geprägte Gemeinschaft, merkte man dem harmonischen Zusammenspiel und Klang während des gesamten Konzerts an.

Ouvertüre, Ballett und Originalkomposition: Musikalische Vielfalt

Nach der Ouvertüre zu Jacques Offenbachs Operette Pariser Leben folgte mit Carioca ein Solowerk für Tuba und Orchester. Der 14-jährige Linus Pfister, Gewinner des diesjährigen Bundeswettbewerbs Jugend musiziert, zeigte, welche musikalische, fast schon semiprofessionelle Qualität in dem Hobbyorchester steckt. Rhythmisch kompliziert holte er alles aus sich und seiner Tuba heraus, untermalt von einem sich zurücknehmenden Blasorchester. Sinnbildlich steht dieses Solowerk für die Leistungstiefe des Orchesters und der gesamten Musikschule.

Wie in den vergangenen Jahren schon traten wieder Ballerina der Musikschulballettabteilung auf. Bei Fanfare & Dance aus Tschaikovskys Schwanensee zeigten die fünf Ballerina Natalie Berendes, Lina-Marie Heinen, Ina-Marie Jankowski, Mariebelle Spieckermann und Annemarie Stiller ihr Können. Gemeinsam mit Primaballerina und Leiterin der der Ballettabteilung, Valentina Spadoni, hatte Maribelle Spieckermann extra für das Konzert eine Choreographie entwickelt.

Zum Abschluss des ersten Programmteils entführte das Große Blasorchester die Zuhörerinnen und Zuhören in die USA. In der Originialkompistion Virginia vertonte der niederländische Komponist Jacob de Haan die bewegte Geschichte des amerikanischen Bundesstaates Virginia. In über acht Minuten Spiellänge mit vielen Rhythmus-, Takt- und Tonart- sowie Tempiwechseln zog das Orchester alle in seinen Bann.

Poppige Sounds, Filmmusik und Gesang

Modern ging es nach einer Pause weiter: Denn auf den Notenpulten lag der von Robbie Williams gesungene Hit Let me entertain you – eigentlich auch ein Motto des gesamten Auftrittes, der von der Lichttechnik der Stadthallentechniker in Szene gesetzt wurde. Nach einem Marsch, den klassischen Klängen und der Originalkomposition im ersten Abschnitt sowie dem Popsong nach der Pause durfte natürlich auch das Genre Filmmusik nicht fehlen: Eine Auswahl von Melodien aus dem Hollywoodblockbuster Robin Hood aus dem Jahr 1991 (Komponist: Michael Kamen) und das Werk It had better be tonight, aus dem Film The Pink Panther, brachten die Musikerinnen und Musiker mit viel Esprit und modernem Sound auf die Bühne. Letzteres Stück stammte aus der Feder von Henry Mancini und wurde durch die Interpretation von Michael Bublé populär.

Zwischen diesen beiden Titeln überzeugten Cheyenne Bloch, Emily Jollberg und Annika Studenski mit einem herzergreifenden Gesangspart zu I dreamed a Dream aus dem französischen Musical Les Miserables. Bestens vorbereitet durch die Gesangslehrerin Maren Keßler-Schwarz übernahmen sie die Gesangsstimme der Musicalprotagonistin Fantine. Mit viel Emotionalität, enormer Textsicherheit und präziser Intonation sangen sich die jungen Frauen in die Herzen des Publikums – und Orchesters.


Furioses Finale zieht alle in den Bann

Das Flügelhornregister des Großen Blasorchesters zeigt sinnbildlich fürs gesamte Orcheszer wie jung und "alt" als Gemeinschaft hervorragende Musik auf die Bühne bringen. | Foto: Andreas Koriath
  • Das Flügelhornregister des Großen Blasorchesters zeigt sinnbildlich fürs gesamte Orcheszer wie jung und "alt" als Gemeinschaft hervorragende Musik auf die Bühne bringen.
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So wie das Jubiläumskonzert startete, endete es auch: mit einem Marsch. Doch dieser war kurios, fast schon furios. Denn was die knapp 50 Bläserinnen, Bläser und Schlagzeuger:innen aus Julius Fuciks Florentiner Marsch, beziehungsweise dem Arrangement des österreichischen Bläserseptetts Mnozil Brass, machten, wird durch diese Adjektive am trefflichsten beschrieben. Griechische Sirtaki-Klänge, zahlreiche Schauspieleinlagen in den unterschiedlichen Registern – Dirigent Rolf Hilgers eingeschlossen, Sambarhythmen mit Tanzeinlage zweier Querflötistinnen, ein Euphoniumsolo und ein fulminantes bis ans oberste Ende der Tonhöhen und Dynamik reichende Trio führten zu Begeisterungsstürmen im Stadthallensaal.

Publikum forderte lautstark nach Zugaben

Nur folglich war dann, dass sich das Orchester nicht lange um eine Zugabe bitten lassen musste. Bei der ersten Zugabe Drums-A-Plenty kamen dann sogar noch die eingeladenen ehemaligen Orchestermitglieder auf die Bühne. Sie wirkten entweder an ihrem erlernten Instrument oder einem Percussionsinstrument mit. Denn bei diesem flotten Werk stand die Percussionsection im Vordergrund, die in vielen (gewollten) Solopassagen für Lacher und Staunen sorgte.

Der eingangs erwähnte Titel 40 Jahre die Flippers, oder in diesem Fall „50 Jahre Orchester“ sorgte für den gefeierten Abschluss eines abwechslungsreichen und musikalisch anspruchsvollen Programms. In der vom flockig durchs Konzert führenden Moderator Simon Heidebroek, gleichzeitig Flügelhornist, beschriebenen Titelwahl zeigte sich ein weiteres Mal die Verbundenheit aller Orchestermitglieder. Denn die Idee zu diesem Abschlussstück entstand durch Zufall während eines gemeinsamen Karaokeabends während eines Probenwochenendes in Xanten. Prompt textete Nicole Hilgers den Text, aufs Orchester um und performte ihn dann gemeinsam mit Frauke El Meshai und Hanna Sommerfeld – sehr zum Vergnügen aller! So bleibt uns nur zu sagen: Dankeschön für 50 Jahre Orchester und ein abwechslungsreiches, musikalisch hochwertiges Konzert mit zahlreichen Höhepunkten.

Autor:

Simon Heidebroek aus Gladbeck

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