Bundestagswahl
"Mit dem Herzen wählen" - Kundgebung mit Bärbel Kersken

Vor allem die Jugend war aufgeschlossen und diskutierte mit der Bärbel Kersken (rechts) | Foto: Nicki Weidemann
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  • Vor allem die Jugend war aufgeschlossen und diskutierte mit der Bärbel Kersken (rechts)
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Zwischen 17 und 18 Uhr konnten die Gladbeckerinnen und Gladbecker am 17. September die Direktkandidatin der Internationalistischen Liste / MLPD live auf dem Europaplatz kennenlernen.

Das Besondere: nach einer spannenden Rede konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer auch Fragen an Bärbel Kersken richten. Die 61jährige Medienherstellerin nahm sich rund eine Stunde Zeit, geduldig die Fragen der Passanten und Kundgebungsteilnehmenden zu beantworten.

Warum eine "deutsche Partei" auch türkische und kurdische Musik auf ihrer Kundgebung spielt, wollten einige Schalke-Fans wissen, die sich für das Heimspiel gegen Karlsruhe vorglühten. "Gladbeck ist - wie der ganze Ruhrpott - international geprägt. Auch in unserer Partei sind verschiedenste Nationalitäten vereinigt - kein Streik, kein Kampf könnte erfolgreich sein, wenn sich die Belegschaften in Nationalitäten spalten lassen."

Unterdrückte Partei?

Wieso die MLPD die am meisten unterdrückte Partei in Deutschland sei, wollte ein anderer von der Kandidatin wissen, die dies in ihrer Rede ausgeführt hatte. "Inzwischen gab es über 30 Polizeieinsätze gegen unseren Wahlkampf", berichtet Bärbel Kersken. Vor allem die großen Konzerne wie Opel, Siemens, Airbus oder VW wollen nicht akzeptieren, wenn vor ihren Betrieben Wahlkampf gemacht wird. "Die Richtung Politik für Arbeiter/innen statt für Milliardäre kommt in den Konzernetagen nicht gut an. In Jena wurde unser Direktkandidat aufgrund seiner Kandidatur gekündigt und Stefan Engel, der Leiter unserer theoretischen Arbeit, wurde gar zum Gefährder erklärt."

Einen Schwerpunkt ihrer Rede legte Bärbel Kersken auf die Situation der Kinder, Jugendlichen und Arbeiterfamilien in Gladbeck, Bottrop und Dorsten. Fehlende Kindergartenplätze und Lehrstellen in der Industrie dürften nicht akzeptiert werden. Sie forderte Mütter und Väter auf, selbst aktiv zu werden, statt zu hoffen, die Kindergartenplätze kämen von alleine.

"Meine Mutter hat mich erzogen, nicht die Faust in der Tasche zu ballen, sondern mich aktiv einzusetzen gegen jedwede Ungerechtigkeit", erzählt die Bottroperin über sich selbst. "So war es für mich klar, mich 1984 in der MLPD zu organisieren. Mich begeistert die Perspektive des echten Sozialismus. Die MLPD hat die Lehren gezogen aus dem Verrat am Sozialismus in den ehemals sozialistischen Ländern. Ich kämpfe für diese Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung – in der die Diktatur des Proletariats organisiert wird, damit die Arbeiterklasse die Macht hat und behält."

Kapitalismuskritik nimmt zu

Der Sozialismus als gesellschaftliche Alternative war denn auch ein weiterer Schwerpunkt in den Diskussionen. Die engagierte Kandidatin fordert eine offene und demokratische Diskussion über den Sozialismus/Kommunismus. "Viele Menschen stehen dem Kapitalismus inzwischen sehr kritisch gegenüber, aber antikommunistische Vorbehalte, stehen oft noch im Weg, wenn es darum geht, selbst aktiv zu werden für den Sozialismus".

Nicht alle fanden die Kundgebung gut. Manche hatten sich auf einen ruhigen Abend bei bestem Sonnenschein in einem der Straßencafes gefreut. Aber einige waren auch froh, die Partei einmal selbst kennenzulernen. "Im Fernsehen hört man nie was von Euch", so ein Passant. Auch das gehöre zur Unterdrückung unserer revolutionären Arbeiterpartei, so einer der Wahlkämpfer.

Diesmal mit dem Herzen wählen

Bei dieser Wahl nicht taktisch das sogenannte kleinere Übel zu wählen, war das Schlussanliegen von Bärbel Kersken: "Statt dessen aus Überzeugung und mit dem Herzen wählen. Diese Stimmen muss man mit Sicherheit nicht zwei Wochen nach der Wahl schon wieder bereuen."

(Der Beitrag wurde in seiner erstens Version vom Lokalkompass-Redakteur Jens Steinmann aus der Veröffentlichung genommen, weil er seiner Meinung nach gegen die "Klaren Regeln für Berichte von Parteien" verstieß. Ich habe daraufhin das Titelbild geändert, ein Bild gelöscht und ein Zitat der Kandidatin, dass sie - wenig überraschend - aufgefordert hat, ihre Partei zu wählen, entfernt)

Vor allem die Jugend war aufgeschlossen und diskutierte mit der Bärbel Kersken (rechts) | Foto: Nicki Weidemann
Bärbel Kersken - Internationalistische Liste / MLPD | Foto: Nicki Weidemann
Autor:

Jörg Weidemann (MLPD) aus Gladbeck

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