Nahversorgung verbessern: Neuer Fahrservice zum Supermarkt

Gladbeck-Rentfort. Nach der Schließung der „nahkauf“-Filiale an der Schwechater Straße 38 gibt es in Rentfort-Nord nahezu keine Nahversorgungsangebote mehr. Doch im Rathaus bemüht man sich nach wie vor darum, den betroffenen Bürgern, in Rentfort-Nord leben aktuell rund 8000 Menschen, in dem Stadtteil Ersatzangebote zu liefern.

Dies betrifft auch das neue Nahversorgungsangebot, das von der Stadt Gladbeck in Zusammenarbeit mit dem Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) erarbeitet wurde und ab dem 3. März genutzt werden kann. In erster Linie ist der „Fahrservice“ für ältere sowie bewegungseingeschränkte/behinderte Menschen gedacht.

Service für Senioren und (Geh-)Behinderte

„Durch die Schließung des Lebensmittelgeschäftes ist es gerade für ältere Menschen oder Menschen, die nicht so mobil sind, und nur über ein geringes Einkommen verfügen, schwer geworden, ihren täglichen Bedarf zu decken,“ erläutert Bürgermeister Ulrich Roland. Daher habe man in einem ersten Schritt dafür gesorgt, dass an jedem Dienstag ein Verkaufswagen durch Rentfort-Nord fahre. Der Händler sei mit den bisherigen Umsätzen zufrieden, denke sogar darüber nach, sein Engagement in Rentfort-Nord auszuweiten. „Jetzt haben wir mit der AWO ein neues Angebot entwickelt,“ teilte ein sichtlich zufriedener Bürgermeister nun mit. „Künftig werden ältere und/oder bewegungseingeschränkte und behinderte Menschen montags und donnerstags zum Einkaufen gefahren.“

Organisiert werden die Fahrten von Ulrike Hauska und Karin Gerbig aus dem „Seniorenbüro Rentfort-Nord“, Enfieldstraße 243, Tel. 02043/206147. Dort können sich die Bürger melden, die den neuen Service in Anspruch nehmen möchten. „Wir bieten zunächst besondere Treffpunkte an, an denen die Menschen, die unseren Service nutzen möchte, abgeholt werden. Im Bedarfsfall können wir sie aber auch zuhause abholen oder bringen ihnen die erforderlichen Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs sogar nach Hause, wenn sie nicht mobil sind,“ erklärt AWO-Mitarbeiterin Martina Waldner. Die AWO, so Martin Waldner, stehe hier auch ein wenig in der Pflicht, habe man aktuell doch 192 Mietwohnungen in Rentfort-Nord.

Ausweitung bei Bedarf denkbar

Aber warum gibt es den Service nur montags und donnerstags? „Das sind die Angebotstage,“ weiss Ulrich Hauska, Leiter der städtischen Seniorenberatung, zu berichten. „Auch die Senioren möchten natürlich die Angebotspreise nutzen.“ Falls ein erkennbarer Bedarf bestehe, könne man auch weitere Fahrtage einrichten.

„Nutzungsberechtigte“, eine AWO-Mitgliedschaft ist übrigens nicht erforderlich, zahlen für den Service pro Einsatz einen Kostenbeitrag von lediglich zwei Euro. Den Service können auch andere Bürger in Anspruch nehmen, die dann aber die tatsächlich entstehenden Personal- und Fahrzeugkosten zahlen müssen.

Geplant ist zunächst einmal, das neue Angebot, als Fahrer werden Margret Horlacher und Klaus Zimmer mit einem mehrsitzigen Kastenwagen sowie einem Pkw unterwegs sein, bis zum 31. Dezember 2014 laufen zu lassen. Falls bis zu diesem Zeitpunkt keine deutliche Verbesserung der Nahversorgungssituation in Rentfort-Nord eingetreten ist, soll das Angebot auf jeden Fall auch im Jahr 2015 fortgesetzt werden.