Gladbecker Apotheker warnt eindringlich vor Vitamin B12-Mangel
Vegane Ernährung kann für Schwangere Folgen haben

Der Gladbecker Apotheker Christoph Witzke warnt eindringlich: Bei veganer Ernährung während der Schwangerschaft droht bei den werdenden Müttern ein Vitamin B12-Mangel, der bei dem Ungeborenen zu irreparablen Hirnschäden führen kann. | Foto: Privat
  • Der Gladbecker Apotheker Christoph Witzke warnt eindringlich: Bei veganer Ernährung während der Schwangerschaft droht bei den werdenden Müttern ein Vitamin B12-Mangel, der bei dem Ungeborenen zu irreparablen Hirnschäden führen kann.
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Gladbeck. Eine gesunde Ernährung ist besonders während der Schwangerschaft erforderlich. Aber Vorsicht: Frauen, die sich vegan ernähren, müssen während der Schwangerschaft besonders aufpassen. Denn ein Mangel an Vitamin B12, das fast ausschließlich in Fleisch und Milchprodukten vorkommt, kann bei ungeborenen Babys dazu führen, dass sich das Gehirn nicht richtig entwickelt.

Wenn sich schwangere Frauen vegan ernähren, ist daher ein Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 in ausreichend hoher Dosierung unerlässlich. Nur auf diese Weise kann der hohe Bedarf eines ungeborenen Babys gedeckt werden. Darauf weist auch der Berufsverband der Frauenärzte hin. Bei den Babys von vegan lebenden Müttern gibt es immer wieder leichte Beeinträchtigungen der Gehirnfunktion, aber in seltenen Fällen auch sehr schwere Schädigungen, berichtet auch der Gladbecker Apotheker Christoph Witzke.

Wenn das Gehirn des Neugeborenen durch den Vitaminmangel in der Schwangerschaft geschädigt ist, können Kinderärzte den Schaden in der Regel nicht mehr vollständig beseitigen. In Einzelfällen droht dem Kind sogar eine lebenslange geistige Behinderung. Christoph Witzke weist darauf hin, dass streng vegan lebende Frauen im Durchschnitt eine tägliche Vitamin-B12-Aufnahme von 0,4 Mikrogramm haben. Für die Gesundheit des Babys ist jedoch eine tägliche Versorgung der Schwangeren mit 4,5 Mikrogramm notwendig, also das Zehnfache.

Weiter führt Witzke aus, dass das Kind einer schwangeren Frau mit einem Vitamin-B12-Mangel sehr wohl vor Folgeerscheinungen geschützt werden könne. Dafür sei eine wiederholte Gabe von einem Milligramm des Vitamins direkt per Spritze in einen Muskel notwendig, um den Speicher am schnellsten aufzufüllen. Etwas langsamer fülle sich die Speicher, wenn täglich ein Milligramm Vitamin B12 über 4 Wochen geschluckt werde. Apotheker Witzke rät vegan lebende Frauen mit Kinderwunsch daher, frühzeitig ihren Arzt ansprechen und einen Bluttest durchführen lassen.

Der folgenschwere Mangel an Vitamin B12 ist laut Witzke nur eines der Symptome, die er bei Kindern von veganen Müttern beobachtet hat. Auch ein Mangel an Jod und Docosahexaensäure, einer wichtigen ungesättigten Fettsäure, könne der Entwicklung des Babys und seines Gehirns schaden.

Eventuell könne der Kauf von tierischen Produkten aus kontrollierter und artgeregter Haltung helfen, schwangere Mütter zu motivieren, zeitlich begrenzt die Ernährung umzustellen, so Witzke. "Wenn eine Frau auf gar keinen Fall tierische Produkte essen will, dann sollte sie sich unbedingt mit ihrem Arzt besprechen und einen Mangel an Vitamin B12, Vitamin D, Jod, Eisen, Docosahexaensäure, Folsäure und auch Zink schon vor dem Beginn der Schwangerschaft untersuchen lassen," rät Witzke Im Falle eines Mangels müssten Vitamine, Fettsäuren und Spurenelement ergänzt und diese Ergänzung dann auch bis zum Ende der Stillzeit beibehalten werden.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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