Gedenkstättenfahrt: Gladbecker Jugendliche besuchen Berlin
Die jährliche Fahrt zu Gedenkstätten an Verbrechen des Nationalsozialismus hat in Gladbeck Tradition. Bei der jüngsten Fahrt im Mai nahmen 23 Jugendliche aus Gladbeck teil. Sie besuchten nicht nur Mahnmale und Museen, sondern sprachen auch mit Überlebenden des Holocaust.
Unter der ehrenamtlichen Leitung von Georg Liebich-Eisele hatten sich die Jugendlichen bereits einige Tage zuvor auf die fünftägige Gedenkstättenfahrt vorbereitet. Dabei wurden ihnen die Biographien der beiden Zeitzeugen Inge Deutschkron und Peter Neuhof näher gebracht, mit denen sich die Jugendlichen auf ihrer Reise treffen sollten.
Zu Beginn der Gedenkstättenfahrt stand eine dreistündige Stadtführung mit dem Referenten Reinhard Bahlow auf dem Programm. Zu Fuß und mit der S-Bahn wurde die Stadt Berlin erkundet. Im Vordergrund standen hier historische Orte der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. So wurden unter anderem die zentralen Gedenkstätten für die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden, Sinti und Roma besucht. Weitere Haltepunkte waren die Gedenk.- und Bildungsstätte „Haus der Wannseekonferenz“, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, das Jüdische Museum in Berlin-Kreuzberg oder das Otto-Weidt Museum.
Gespräch mit Peter Neuhof
Höhepunkt waren das Treffen mit Peter Neuhof und die persönlichen Schilderungen des 93-jährigen Zeitzeugens. Peter Neuhof beantwortete alle Fragen der Jugendlichen aus Gladbeck und erzählte in beeindruckender Weise von der systematischen Verfolgung und Ermordung der Berliner Juden, zu denen auch seine Eltern gehörten. Sein Vater wurde von den Nazis im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet, sein Mutter überlebte die leidvolle Zeit im Konzentrationslager Ravensbrück. Das ebenfalls geplante Gespräch mit der Holocaustüberlebenden Inge Deutschkron kam hingegen leider nicht zustande.
Autor:Oliver Borgwardt aus Dorsten |
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