Ryan will nicht mehr mit dem Bus fahren

Die Geschehnisse vom 20. August werden Sabrina Falk und vor allen Dingen ihre Sohn Ryan nicht so schnell vergessen, wogegen die kleine Amy wohl kaum registriert haben dürfte, was da alles um sie herum geschehen ist. Und Sabrina Falk ist zudem sehr enttäuscht über das Verhalten der VESTISCHEN.
  • Die Geschehnisse vom 20. August werden Sabrina Falk und vor allen Dingen ihre Sohn Ryan nicht so schnell vergessen, wogegen die kleine Amy wohl kaum registriert haben dürfte, was da alles um sie herum geschehen ist. Und Sabrina Falk ist zudem sehr enttäuscht über das Verhalten der VESTISCHEN.
  • hochgeladen von Uwe Rath

Gladbeck-Ost. Ryan hat Angst vorm Busfahren. Nein, das war nicht immer so, doch der dreieinhalbjährige Junge aus Gladbeck-Ost hatte jetzt ein Erlebnis, das bei ihm Spuren hinterlassen hat. Und seitdem fürchtet sich der Sohn der Eheleute Falk vor den großen Kraftfahrzeugen.

Es war der 20. August, als sich Sabrina Falk mit ihren beiden Kindern Ryan und Amy mit der Buslinie 255 auf dem Rückweg nach Gladbeck-Ost befand. Bis zur Haltestelle „Voßwiese“ auf der Bülser Straße in Höhe des „Kotten Nie“ verlief die Fahrt auch wie gewohnt. „An der Haltestelle wollten mehrere Personen, darunter ein Rollstuhlfahrer und eine Mutter mit einem Doppel-Kinderwagen, den Bus verlassen“, erinnert sich Sabrina Falk. „Also musste ich Platz machen und habe mit dem Kinderwagen, in dem Amy saß, den Bus verlassen, um die anderen Personen aussteigen zu lassen.“

So weit, so gut. Doch als Sabrina Falk dann samt Kinderwagen in den Bus zurückkehren wollte, schlossen sich vor ihren Augen die Türen und der Bus setzte sich in Bewegung. „Im ersten Moment war ich wie versteinert. Dann schoss es mir durch den Kopf „Ryan ist noch im Bus“. Doch der Bus rollte weiter.“

Auch ein Ehepaar, das den Bus an der Haltestelle „Voßwiese“ verlassen hatte, erkannte den Ernst der Lage, rannte dem Bus nach, schlug mehrfach mit den Händen gegen die Scheiben des Fahrzeuge. „Das muss der Fahrer gehört haben, doch er hat nicht reagiert“, zeigt sich Sabrina Falk verärgert. Sie selbst rannte im Eiltempo, so weit dies der mitgeführte Kinderwagen mit Amy erlaubte. über die Bülser- und die Heitkampstraße zur Voßstraße.

Was sich derweil in dem Bus abgespielt hat, kann Sabrina Falk nur ahnen, hat sie von ihrem Sohn Ryan erfahren. „Er hat natürlich geweint und gerufen, doch der Busfahrer fuhr einfach weiter.“ Aber Ryan hat für sein Alter unglaublich gut reagiert: Er erinnerte sich wohl daran, dass Familie Falk bislang immer an der nächsten Haltestelle den Bus verlassen hatte, drückte im Bus die „Haltewunsch“-Taste und tatsächlich hielt der Wagen nach seiner Fahrt über die Bülser Straße und den Scheidweg auf der Voßstraße an der Haltestelle „Heidkampstraße“ an. „Dort hat der Busfahrer meinen Sohn dann mit wenig freundlichn Worten aus dem Bus verabschiedet“, erzählt Sabrina Falk dem STADTSPIEGEL.

Sie selbst konnte ihren Sohn direkt an der Haltestelle in die Arme schließen, musste den Dreieinhalbjährigen aber erst mal beruhigen. „Er war fix und fertig, hat natürlich geweint. Das war bei mir aber nicht anders“, beschreibt Sabrina Falk die Situation.

Natürlich hat sich Sabrina Falk telefonisch bei der VESTISCHEN beschwert. Und sie hat sogar per Brief eine Antwort und eine Art Stellungnahme erhalten. Doch mit dem Inhalt des Schreibens ist sie ganz und gar nicht zufrieden. „Das sieht alles wie ein Formschreiben aus, in das nur die betroffene Busliniennummer eingetragen werden musste. Der ganze Vorfall wird mit eine paar Zeilen abgetan. Nein, dem Brief fehlt die persönliche Note völlig.“ Vor allen Dingen ein paar Worte, die sich direkt an Sohn Ryan wenden würden, fehlen der verägerten Mutter. „Das Schreiben ist für meinen Sohn völlig wertlos. So ein Amtsschreiben kann ein Kind in diesem Alter ja nun auch wirklich nicht verstehen.“

Und so hat Ryan nun Angst vor dem Busfahren. Nach eineinhalb Wochen hat es Sabrina Falk erstmals wieder versucht, mit ihrm Sohn einen Bus zu nutzen. „Das war ein hartes Stück Überzeugungsarbeit, Ryan hat kein Vertrauen mehr zu Busfahrern. Das Problem ist noch keineswegs ausgestanden.“
Aber Sabrina Falk hat kaum eine andere Chance, sich in Gladbeck fortzubewegen. Die junge Familie besitzt zwar einen eigenen Pkw, doch den benötigt Vater Stefan für den Weg zur Arbeit. Und da Stefan Falk im Schichtdienst arbeitet, steht das Auto nicht immer zur Verfügung. Und so wird Sabrina Falk mit ihren Kindern der VESTISCHEN als Kunde erhalten bleiben. Ob es der engagierten Mutter und vor allen Dingen Ryan nun gefällt - oder auch nicht...

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

40 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.