Auch Reservisten aus Gladbeck gingen in Belgien beim Friedensmarsch an den Start
Hundert Kilometer für Frieden und Aussöhnung

Auch Mitglieder der Reservistenkameradschaft Bottrop/Gladbeck gehörten zu der insgesamt 60köpfigen Delegation aus Deutschland bei der Marschveranstaltung "100 Kilometer für Aussöhnung und Verständigung" im belgischen Ypern. | Foto: RK Bottrop/Gladbeck
  • Auch Mitglieder der Reservistenkameradschaft Bottrop/Gladbeck gehörten zu der insgesamt 60köpfigen Delegation aus Deutschland bei der Marschveranstaltung "100 Kilometer für Aussöhnung und Verständigung" im belgischen Ypern.
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Gladbeck/Bottrop. Einen Vatertagsausflug der etwas anderen Art führte auch in diesem Jahr wieder die "Reservistekameradschaft (RK) Bottrop/Gladbeck" durch. Es ging wie seit Jahren wieder zum 100 Kilometer Friedensmarsch ins belgische Ypern. Eine nette Stadt in Flandern die gar nicht weit von Gladbecks Partnerstadt Marq-en-Baroeul entfernt ist.

Schon seit mehr als 30 Jahren nimmt die RK an diesem Marsch teil, der zum Gedenken an die vielen Opfer der Flandernschlachten im ersten Weltkrieg ausgerichtet wird. Im Laufe der Jahre haben sich unter den Teilnehmern viele Freundschaften, besonders zu britischen Kameraden, aber auch zu vielen Einwohnern der Stadt entwickelt. Diese haben sich sogar bis tief in den familiären Bereich verfestigt.

Zentraler Punkt der Veranstaltung ist aber nach wie vor der Marsch über die 100 Kilometer lange Distanz. Die Strecke wird in zwei 30 Kilometer und eine 40 Kilometer lange Tagesetappen absolviert. was schon so manchem Teilnehmer einen wunden Fuß beschert hat.

Für Außenstehende eher kaum nachvollziehbar, doch den Teilnehmern macht die körperliche Anstrengung Spaß. Vor allem die vielen interessanten Gespräche lassen so manchen Kilometer einfach verfliegen, berichtet Hauptfeldwebel d. Res. Herrmann Neukirchen aus Erfahrung. Der Grafenwalder ist schon seit 28 Jahren dabei.

Aber auch Gedenkfeierlichkeiten auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Langemarck, am belgischen Ehrenmal und vor allem die britische „LAST POST“ unter dem Menentor sind und bleiben unvergessliche Eindrücke.

Bei dem Menentor handelt es sich um ein ehemaliges Stadttor, das nach dem 1. Weltkrieg wiederaufgebaut wurde. Auf den Wänden des Tores sind die Namen von 56.000 Commonwealth Soldaten eingemeißelt, die nie ein Grab fanden. Seit 1928 wird dort jeden Abend um 20 Uhr der Straßenverkehr für zirka 30 Minuten angehalten und unter der Beteiligung von hunderten Zuschauern eine Gedenkzeremonie abgehalten. Es sei schon erstaunlich, dass so viele Menschen für ein paar Minuten einfach mal den Mund halten können, staunt auch Stabsunteroffizier d. Res. Harald Jaschinski, der in diesem Jahr den Kranz für die deutsche Delegation niederlegte.

In unserer „modernen“ Gesellschaft sei es natürlich schwierig, junge Menschen für eine solche Herausforderung zu begeistern, bedauert Hauptfeldwebel d. Res. Uwe Maini, der in Funktion des Delegationsfeldwebels die 60-Köpfige Gruppe aus ganz Deutschland betreute.

Für die Reservisten aus Gladbeck und Bottrop ist es aber trotzdem bereits beschlossene Sache, dass sie auch im Jahr 2020 wieder die Stifel schnüren werden, wenn es heißt „100 Kilometer für Aussöhnung und Verständigung“.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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