Drei Starter holten bei Deutschen Meisterschaften einen kompletten Medaillen-Satz: Gladbecker Kegelsportler feiern "Wunder von Herne"

"Das Wunder von Herne" gelang den drei Kegelsportlern aus Gladbeck. Maßgeblich an dem Erfolg beteiligt war Ingo Barnitzke, der in seiner Schadensklasse sensationell Deutscher Vizemeister wurde und dafür mit der Silbermedaille sowie dazugehörender Urkunde die Heimreise antreten durfte.
  • "Das Wunder von Herne" gelang den drei Kegelsportlern aus Gladbeck. Maßgeblich an dem Erfolg beteiligt war Ingo Barnitzke, der in seiner Schadensklasse sensationell Deutscher Vizemeister wurde und dafür mit der Silbermedaille sowie dazugehörender Urkunde die Heimreise antreten durfte.
  • hochgeladen von Uwe Rath

Gladbeck. 1954 schafften die Fußballer um Sepp Herberger in der Schweiz das "Wunder von Bern", doch bei den Versehrtensportlern des "Kegel-Sport-Verein Gladbeck" (KSV Gladbeck) wird das Jahr 2018 wohl als "Wunder von Herne" Einzug in die Vereinsgeschichte halten: Für die Finalrunde der Deutschen Meisterschaft hatten sich drei KSV-Akteure qualifizieren können und das Trio kehrte mit einem sensationellen Ergebnis nach Gladbeck zurück, denn im Gepäck hatte man einen kompletten Medaillen-Satz.

Auf den Bahnen des Kegelcenters in Herne-Gysenberg mussten die Sportler in acht verschiedenen Wettkampf- und Schadensklassen jeweils 4 x 25 Wurf in die Vollen bei Gassenzwang zu absolvieren und in der Klasse der Schwerstbehinderten konnte sich Günter Pelzer mit 708 Holz den ersten Platz und damit den Titel des Deutschen Meisters sichern. Mit Manfred Klammer war in der genannten Klasse ein zweiter Gladbecker vertreten und mit 609 Holz reichte es für Klammer für den 3. Rang, konnte also die Bronzemedaille in Empfang nehmen.

Die größte Überraschung aber gelang Ingo Barnitzke. Der inzwischen 74-jährige ist seit über 30 Jahren im Behindernsport aktiv, leitet derzeit die KSV-Abteilung und war schon bei über 20 Deutschen Meisterschaften aktiv dabei. In seiner langen Karriere sammelte Barnitzke bereits eine Vielzahl von Bezirksmeister- und Landesmeistertitel, doch auf Bundesebene reichte es bislang nicht für einen Platz auf dem Siegertreppchen. Doch das sollte sich in Herne ändern: Mit sehr guten 720 Holz sicherte sich der Gladbecker den Titel des Vizemeisters, musste sich nur Wolfgang Tönsmann (740 Holz) geschlagen geben, der als Herner sein Heimvorteil zu nutzen wusste.

Ingo Barnitzke gerät in Anbetracht seines Erfolges noch Tage nach dem Geschehen regelrecht ins Schwärmen. In Herne, so erinnert sich Barnitzke, sei er im Gegensatz zu den Vorjahren völlig locker, konzentriert und ruhig an den Start gegangen. Keine Fehlgasse, kein Fehlwurf und ein Schnitt von über sieben Holz verhalfen dem Gladbecker vorübergehend sogar zum 1. Platz. Hinzu kam, dass die vermeintlichen Favoriten mit den Gysenberg-Bahnen nicht klar kamen. Die Siegerehrung, der Schritt auf das Siegertreppchen und die Auszeichnung mit Silbermedaille sowie dazugehörender Urkunde wird Ingo Barnitzke nie vergessen. Und er schämte sich auch seiner Freudentränen nicht, als die Nationalhymne erklang.

"Es war für mich eine Genugtuung nach den vielen Nackenschlägen, die ich in den letzten Jahren hinnehmen musste. Und eine Bestätigung dafür, dass ich mich für ein Weitermachen entschieden habe," erzählt Ingo Barnitzke dem Lokalkompass. Und auch über die kleine Feier, die sich im Beisein seiner Ehefrau Marlene sowie einer Nachbarin dem "Wunder von Herne" anschloss. Und in der Nacht nach der Sensation fand die Silbermedaille erst einmal eine vorübergehende Bleibe unter dem Kopfkissen des frischgebackenen Vizemeisters.

Das tolle Abschneiden in Herne hat für die drei Gladbecker Medaillengewinner übrigens bereits Auswirkungen auf die Titelkämpfe 2019, die in Morbach in Rheinland-Pfalz ausgetragen werden, denn Pelzer, Barnitzke und Klammer haben sich hierfür schon automatisch qualifiziert. Hinzu kommt auch die Hoffnung auf einen Motivationsschub für die KSV-Erstmannschaft, der in der Saison 2018/2019 vielleicht doch endlich die Rückkehr in die Landesliga gelingen könnte. "Das Wunder von Herne" gelang den drei Kegelsportlern aus Gladbeck. Maßgeblich an dem Erfolg beteiligt war Ingo Barnitzke, der in seiner Schadensklasse sensationell Deutscher Vizemeister wurde und dafür mit der Silbermedaille sowie dazugehörender Urkunde die Heimreise antreten durfte. Foto: Rath

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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