"ANGEKOMMEN"

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ANGEKOMMEN

Irgendwann ist es auch unser ZUHAUSE!

Letztens habe ich mit meinem Mann die Gräber unserer Angehörigen besucht und mit Blumen geschmückt.

Wir sind eine ganze Weile über den Friedhof gelaufen und haben uns über die verschiedenen Gräber und ihre Gestaltung unterhalten. Das eine Grab ganz pompös und überladen, das andere dagegen einfach und schlicht. Wieder andere ungepflegt und vom Unkraut überwuchert.

Viele Gräber werden nur zu den großen Feiertagen geschmückt, die ausgebrannten Kerzen stehen noch Wochen später da. So soll unser Grab irgendwann nicht aussehen.

Wenn es nach mir geht, möchte ich in Holland verbrannt werden und auf der Blümchenwiese verstreut werden, so braucht niemand nach dem Grab zu sehen. Mein Mann möchte nicht verbrannt werden, er will eine ganz normale Beerdigung.

Mit einem Rasengrab, mit einer kleiner Namensplatte, könnten wir uns auch arrangieren. Es dürfen keine Kerzen oder Blumen aufs Grab gestellt werden weil diese Gräber gemäht werden. Erst zum Winter, wenn nicht mehr gemäht wird, kann was rauf gestellt werden.

Wer soll die Grabpflege bei einer Gruft übernehmen, unsere Kinder...
vielleicht ziehen sie auch mal weg von hier.

Ich sehe das ganz realistisch…

Das Grab meiner Eltern besteht noch 25 Jahre…
Leben wir Angehörige noch lange genug um uns darum zu kümmern?

Eine Gärtnerei kann die Pflege übernehmen! Ja schön und gut… Von Bekannten die Eltern haben es so gemacht und für die ganzen Jahre im Voraus bezahlt. Nach sieben Jahren wurde Insolvenz angemeldet, sie mussten einen neuen Gärtner suchen und wieder bezahlen.

Es gibt noch verschiedene andere Möglichkeiten… wie eine Bestattung im „Friedwald“, ein dafür ausgewiesenes Waldstück wo man die letzte Ruhe unter einen Baum findet. Oder so wie ich heute gelesen habe, es soll auch günstiger sein als eine Urnenbeisetzung… Die „KRISTALLBESTATTUNG“ ist ein Erinnerungskristall aus der Asche des Verstorbenen, ca. 1,5 Kg schwer. Der Kristall verbleibt bei den Angehörigen und sie haben auch die Kosten für die Grabpflege gespart.

Bis es soweit ist, werden hoffentlich noch viele schöne Jahre vergehen. Auf dem Weg zum Ausgang sagte mein Mann: „Guck mal da vorne auf dem Grab brennt noch ein Licht.“ Was mich zu dem Ausspruch veranlasste: “Dann wird wohl jemand ZUHAUSE sein”

Irgendwann wird es auch unser ZUHAUSE sein!

"Wenn kein Grab da ist, wo soll dann getrauert werden?" Im Herzen! In Gedanken! In der Erinnerung! Im Herzen kann man trauern und im Herzen wohnt auch die Erinnerung an die Zeit, die man mit einem geliebten Menschen verbracht hat.

"Schenkt Blumen zu Zeiten des Lebens..."

©Gerda Bruske Oktober 2012

Autor:

Gerda Bruske aus Goch

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