Regelunterricht findet unter strengen Auflagen statt: Ohne Maske läuft nichts
Endlich wieder Schule

Auch auf Johann wartet der etwas andere Schulstart. Früher lagen für die i-Dötzchen Stifte, Hefte und Süßigkeiten in der Schultüte. In Coronazeiten sind vor allem Masken wichtig.

Foto: privat
  • Auch auf Johann wartet der etwas andere Schulstart. Früher lagen für die i-Dötzchen Stifte, Hefte und Süßigkeiten in der Schultüte. In Coronazeiten sind vor allem Masken wichtig.

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Wohl selten haben Eltern, Lehrer und selbst die Schüler das Ende der Sommerferien so sehr herbeigesehnt wie in diesem Jahr. "Endlich wieder Schule", heißt es von allen Seiten. Doch die Rückkehr in den Regelunterricht hat ihren Preis.

GOCH/WEEZE/UEDEM. "Wir freuen uns, dass es wieder losgeht", spricht Dr. Karin Teetzmann vielen aus dem Herzen. "Schule ohne gelebte soziale Beziehung ist schwer umsetzbar." Die Leiterin der Gesamtschule Mittelkreis in Goch spricht damit die Situation vor den Sommerferien an.
Schon damals galt die Einhaltung der Hygienebestimmungen.

Zudem wurde ein Einbahnstraßensystem in der Schule eingeführt. "Nun kommt noch die Maskenpflicht hinzu", baut Dr. Teetzmann darauf, dass sie sich auf ihre rund 1.150 Schüler verlassen kann. 150 von ihnen werden während einer kleinen Feier im Hubert-Houven-Stadion eingeschult. Sie alle müssen sich darauf einstellen, dass die Mensa zurzeit nur über Mittag geöffnet hat.

Ihre Masken müssen die Schüler auch während des Unterrichts tragen. Falls einer sie vergessen hat, liegen Ersatzmasken bereit. Und selbst wenn der Regelunterricht wieder eingeschränkt würde, sieht die Schulleiterin sich gut gerüstet: "Wir haben schon lange vor Corona auf digitales Lernen gesetzt. So haben wir beispielsweise eine iPad-Klasse und einen iPad-Wagen zum Ausleihen."

Norbert Arntz, Leiter der Gustav-Adolf Schule Goch, steht der Wiedereröffnung mit gemischten Gefühlen gegenüber: "Wir haben vor den Ferien gute Erfahrungen mit den Hygiene- und Abstandsregeln gemacht." Doch nun würden die Klassen wieder voll. "Ob das mit dem Maskentragen jetzt so klappt, vor allem bei der großen Hitze", bereitet dem Schulleiter das Einhalten der Regeln ein wenig Kopfschmerzen. "Wir hoffen einfach auf die Akzeptanz der Schülerinnen und Schüler". Rund 300 Jungen und Mädchen besuchen momentan die Hauptschule. 18 von ihnen werden während einer kleinen Einweihungsfeier in der großen Pausenhalle nun neu begrüßt.

Der Ernst des Lebens beginnt in dieser Woche für viele i-Dötzchen (Anmerk. der Redaktion: Wegen Corona werden mancherorts die Einschulungen auf mehrere Tage verteilt). Zumindest in ihren Klassenräumen dürfen die Grundschüler ihre Masken abnehmen. Ansonsten müssen sich aber schon die Kleinsten auf die "AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) einstellen.

"Dennoch sind alle froh, dass wir wieder richtig starten können", versichert Stephan Schultze, Leiter der Geschwister Devries Schule Uedem. Die 77 "Neulinge" werden während einer kleinen Einschulungsfeier begrüßt. Allerdings darf jedes Kind von maximal zwei Personen begleitet werden. Positives hat Schultze vom Sofortprogramm für Schulen zu vermelden: "Wir haben während der Ferien digitale Tafeln erhalten. In Kürze sollen weitere Materialien hinzukommen, die zeitnah eingesetzt werden können."

Organisationstalent ist gefragt

Auch in der Petrus Canisius Grundschule Weeze ist man frohen Mutes, dass man sich demnächst aus dem Digitalpaket der Bundesregierung bedienen kann. Schulleiterin Eleonore Leuchtgens plagen zu Schulbeginn aber ganz andere Sorgen: "Für die Kinder ist der Neustart ein Segen. Doch von uns wird jede Menge Organisationstalent verlangt, damit auch der eigene Ganztag wieder läuft."

Da außer in den Klassenräumen in der gesamten Schule ohne Masken nichts läuft, wollen Leuchtgens und ihr Team vor allem die 43 Erstklässler mit der für sie neuen Situation vertraut machen. Zur Einschulung findet ein Gottesdienst statt. Jedes Kind darf zwei Begleiter mitbringen. Für alle gibt's danach auf dem Schulhof eine Kleinigkeit zu trinken. "Und wir lassen für jedes Kind zum Schulstart einen Luftballon in den Himmel steigen", sagt die Schulleiterin. Zumindest der muss keine Maske tragen.

Die Vorgaben

Bis zum 31. August gilt an allen Schulen eine Maskenpflicht auf dem Schulgelände. Diese umfasst für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 grundsätzlich auch die Zeit des Unterrichts. Darüber hinaus wird die Rückverfolgbarkeit im Corona-Bedarfsfall sichergestellt und die Möglichkeit für Corona-Testungen für das Personal an Schulen eingeführt.

Sollte aufgrund des Infektionsgeschehens auch nach Ausschöpfen aller Möglichkeiten an einer Schule phasenweise kein Präsenzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler möglich sein, findet verpflichtender Unterricht auf Distanz statt.

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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