Ausweitung der Grabungen geplant
Eiszeit in der Blätterhöhle: Forscher des LWL stoßen auf neue Funde in Holthausen

Forscherin Annika Manz kümmerte sich etwa um das Ausmessen von Grabungsflächen.  | Foto: Wolfgang Heuschen
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Spuren aus der letzten Eiszeit - so lautet das Ergebnis der jüngsten Grabungen rund um die Blätterhöhle. Dort waren in den vergangenen dreieinhalb Monaten mehrere Forscher im Rahmen einer engen Kooperation zwischen der Stadt Hagen und der Archäologie des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) tätig. Sie brachten einige neue Funde zum Vorschein.

Ausgestattet mit Knieschonern, Schutzhelm und Maske arbeiteten sich Grabungsleiter Wolfgang Heuschen sowie die beiden studentischen Volontäre Annika Manz und Daniel Riemenschneider während ihres Einsatzes an der Blätterhöhle durch kompaktes Gestein. Meist stießen sie auf kleine Objekte, wie zum Beispiel Feuersteinartefakte und andere Fragmente.
Zu den wichtigsten Funden gehörten Werkzeuge von Jägern und Sammlern, die am Ende der letzten Eiszeit lebten.
Neben Teilen von Geschossspitzen, einem feinen Bohrer und Geröllen tauchten auch Knochenreste auf. Ihre genaue Bestimmung erfolgt noch. Alle Funde wurden genau eingemessen, protokolliert und anschließend verpackt. Ein besonderer Fokus lag auf der Dokumentation des Schichtenprofils, das sich abseits der Felswand befindet. Zudem fanden geologische Untersuchungen für die Universität Köln statt, deren Auswertung jedoch noch Zeit in Anspruch nimmt.
Die Forschungsarbeiten konzentrierten sich diesmal ausschließlich auf den Bereich vor der Höhle, da in ihrem engen Innenraum keine Abstände einzuhalten waren.

Ausweitung der Grabungen geplant

Weil die Forscher durch das Abtragen von Gesteinsschichten auf dem Höhlenvorplatz in die Tiefe vordringen, entsteht dort eine immer größere trichterförmige Grube. Daher gibt es die Überlegung, die Fläche für Ausgrabungen zu erweitern. Möglich wäre das in Richtung Höhleneingang und entlang der Felswand. Damit könnten weitere Erkenntnisse über das frühere Menschenleben an der Fundstätte gewonnen werden. Eine Finanzierung der Ausgrabungen möchten die Stadt Hagen und die LWL-Archäologie über das jährliche Denkmalförderungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen sicherstellen. Für das Jahr 2021 sind die Gelder bereits beantragt.
"Wir wollen die Erforschung der Blätterhöhle weiterhin unterstützen und planen die Fundstätte zukünftig als festen Bestandteil der archäologischen Forschung in Hagen ein", erklärt Mirjam Kötter aus der städtischen Abteilung Denkmalschutz und Stadtarchäologie. Für sie steht fest: "In jedem Fall hat sich die Kooperation der LWL-Archäologie für Westfalen mit der Stadtarchäologie Hagen und dem Fachbereich Kultur bewährt. Gemeinsam wollen wir auch in Zukunft das Projekt Blätterhöhle sichern."

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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