Tolle Mundartabende bei den Brüner Plattspräkern

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Fast 500 Besucher unterhielten sich prächtig bei Dönkes op Platt, Sauerkraut und Mettwurst.

An den letzten beiden Freitagen haben die Brüner Plattspräker ihre Gäste im jeweils ausverkauften Saal des Landgasthofs Majert mit Plattdeutschen Vorträgen, Spielstücken und Liedern prächtig un-terhalten. „Üt Brünen kommen weij“ sangen alle Mitwirkenden zum Auftakt und eröffneten damit das Programm. Wolfgang Hegering trug zwei Geschichten vor, aus seiner Schulzeit und eine Ver-wechslung mit dem Begriff ‚WC‘. Danach trug die Plattdeutsch AG der OGS in der Hermann-Landwehr-Schule Brünen unter der Leitung von Edith Krusdick und ihrer Helferin Annegret Böing das Stück „Brunhilde Niederkleine“ vor.
Zwei neuen Schülern erklärten hierin die anderen die Lehrerschaft, jeder wusste andere Eigenschaften einer Lehrerin zu beschreiben, bis am Schluss herauskam, dass alle die gleiche meinten. Nach einem Zwischenspiel des Brüner Flöten- und Gitarrenkreises mit zwei Lidern debütierte Mike Heirich in dem Stück „Hänsken well trauen“, das er mit Annegret Böing vortrug. Er eröffnet seiner sehr konservativen ‚Mutter‘, dass er heiraten will und muss seine Wahl rechtfertigen. Dafür bemängelt er ihre „decke Kond“ und rät ihr zu den Weightwatchers zu gehen. Den Begriff muss er aber erst mal ins Plattdeutsche übersetzen. Nach einem Gedicht von Rolf Brögeler gab es deftige Kost, Sauerkraut mit weißen Bohnen durcheinander mit Bauchfleisch und Mettwürstchen.

Nach dem Essen führten die ehemaligen Schüler der Plattdeutsch AG in der OGS Brünen wieder ein Stück auf. Sie sind längst auf weiterführenden Schulen, haben aber immer noch großen Spaß an der Sache. Entsprechend war auch das Stück „Spräkdach för de Ölders“ für sie wie aus dem Leben gegriffen. Freia Buchmann und Agnes Heßing spielten zwei Rentner, die ‚Spaßanrufe‘ als neues Hobby entdeckt haben und danach erzählte Klaus Meier, wie das Elektron in die Fitz gekommen ist. Er erinnerte sich hier an den Erklärungsversuch seiner Eltern, wie die Fahrradbirne durch den Dynamo zum Leuchten gebracht wird.
Dann kam ein weiteres Zwischenspiel des Flöten- und Gitarrenkreises mit den Liedern „De Titt löp so gau vörbeij“ und den umgeschriebenen Song aus den aktuellen Charts „Give me a reason“ von Pink und dem Titel „Säch meij doch den Grond“, was sehr eindrucksvoll vorgetragen wurde.
In dem folgenden Stück „Denn grooten Onderschied“ erklärt die (echte) Enkelin Annika Sippekamp ihrer Großmutter Margret Isselhorst was heute angesagt und cool ist. Dass es dabei zu herrlichen Wortspielereien im familieninternen Generationenkonflikt kommt, hat den Zuschauern viel Freude gemacht. Anschließend versuchte Steffi Sippekamp die Frage zu beantworten, ob es früher wirklich besser war. Ein Vortrag der nicht nur Heiterkeit auslöste, sondern auch zum Nachdenken anregte. Eine der Highlights des Abends war das Stück, „Käthe on Elli op denn Wech noh boven“ mit Ellen-Pahlke, Karin Buchmann und Linda Pahlke. Darin wurde dem Publikum mit viel Humor und Witz vorgeführt, was einen erwartet, wenn man bei Petrus an der Himmelstür läutet und sein Leben auf Erden rechtfertigen muss. Bevor der Organisator der plattdeutschen Abende und Leiter der Gruppe Rolf Brögeler zum großen Finale rief, rundeten die Sänger Willi Hans, Erwin ten Freyhaus, Rudolf Majert-Tinnefeld, sowie Heinz- und Axel Schulten den Abend mit den zwei Liedern „Wanderlied“ und „Lisken van Brünen“ ab.
Die Zuschauer honorierten alle Mitwirkenden mit viel Applaus und gingen nach zwei begeisternden plattdeutschen Abenden zufrieden nach Hause.

Autor:

Rolf Brögeler aus Hamminkeln

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