Leserbrief von Ursula und Ferdi Theilmeier zum Neubau der Grundschule in Mehrhoog
"Die einzigen historischen Plätze, die Mehrhoog zu bieten hatte, sind rettungslos verloren."

Die Animation des Grundschul-Neubaus stammt vom Architekturbüro Goldmann. | Foto: Archiv
  • Die Animation des Grundschul-Neubaus stammt vom Architekturbüro Goldmann.
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In Zeiten von Fridays for future, Klimawandel und Überlegungen zu Verboten für Neubauten müssten sich die Protagonisten eigentlich in Grund und Boden schämen, dass man in Mehrhoog einen Urwald mit hunderten kerngesunden Bäumen brutal abholzte, um ein drittes Schulgebäude zu errichten - so notwendig wie ein Kropf!

Warum das unabwendbar war, wird klar: Der Bürgermeister hatte schon bei seiner ersten Kandidatur einem Investoren in 2016 versprochen, dass das Gelände der Kreuzschule nach seiner Wahl als Baugelände zur Verfügung stehen werde! Schande über Schande! Selbst das modernste aller jemals erstellten Schulgebäude, das jetzt angeblich entstehen soll, wird niemals die rundum perfekte Lernsituation der alten Schule erreichen können.

Die Schulleiterin hat diese Anregung natürlich gern aufgegriffen. Sie will der Nachwelt ein Denkmal hinterlassen. Das hat ihre Mutter in Mehrhoog auch schon einmal versucht, als sie nämlich den zahlreichen (!) Mehrhooger Skatern großzügig eine Profi-Halfpipe schenkte, die selbst für Profis zu anspruchsvoll war. Dieses „Denkmal“ - besser Schandmal - verschwand vor einiger Zeit sang- und klanglos.

Die Abholzung des Waldes und der Abbruch der Kreuzschule werden allerdings auch noch in vielen Jahren tiefe Narben im Ortsbild Mehrhoogs hinterlassen. Unfassbar, dass die meisten Mehrhooger sich das alles widerspruchslos gefallen lassen. Die einzigen historischen Plätze, die Mehrhoog zu bieten hatte, sind rettungslos verloren. Der Bürgermeister weiß selbst am besten, dass die in Aussicht gestellte Ersatzpflanzung (Ratsbeschluss vom Dezember 2018: Streuobstwiese) niemals verwirklicht werden wird, weil der Bebauungsplan des Geländes für den Schulneubau von 1964 (Amt Haldern) noch keinen Schimmer von Klimawandel hatte. Schande für Rat und Verwaltung.

Ursula & Ferdi Theilmeier
Mehrhoog
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Hinweis: Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Zuschriften sind willkommen, aber wir behalten uns Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Schreiben Sie an: Redaktion Der Weseler/Der Xantener, E-Mail: redaktion@derweseler.de

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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