Eine starke Frau – Urszula Raudonat
„Es ist alles so wichtig!“

Urzsula Raudonat ist eine starke Frau, weil sie sich engagiert. Machen statt meckern ist ihre Devise.
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Sie engagiert sich im ambulanten Hospizdienst sowie im Sport, sie ist aktiv in der Flüchtlingshilfe und Sprecherin im Forum Senioren der Stadt Hamminkeln. Eben dort lebt sie seit 1985. Das Ehrenamt war ihr schon immer ein Anliegen.

Als junges Mädchen kam Urszula Raudonat aus Polen nach Deutschland. Sie lebte in Duisburg und erfuhr selbst liebevolle Unterstützung in der Phase ihres Ankommens. Vielleicht ist es das, warum für sie ehrenamtliches Engagement schon immer wichtig war. „Vielleicht hat es auch was mit meinem erlernten Beruf zu tun“, überlegt die heute 73-Jährige: Sie arbeitete als technische Zeichnerin und kennt sich mit dem Managen von Projekten aus. Und davon hat die agile Rentnerin viele: Im Tennisverein, dem Hamminkelner Tennisclub 1975 e. V., in dem sie seit 30 Jahren aktiv spielt ist sie seit acht Jahren die erste Vorsitzende. Neben der Geschäftsführung, dem geselligen Treiben vor allem mit den und für die rund 40 bis 60 Kinder des Vereins liegt ihr besonders die Anlage am Herzen. „Manchmal werde ich gefragt, warum ich selbst das Unkraut zupfe. Das macht mir einfach Spaß, ich bin gerne an der frischen Luft.“

Ist Urszula Raudonat nicht auf oder am Platz, ist sie für die Hospiz-Initiative Wesel unterwegs. Im Vorstand ist sie für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, macht Nachtwachen und begleitet im häuslichen Bereich. „Ich habe festgestellt, dass ich das kann. In meinem Leben habe ich eine Resilienz entwickelt und die Menschen sind so dankbar.“ Seit zehn Jahren gibt es das Kinderhospiz und so macht sie sich auch mal auf den Weg, um Geschwisterkinder zum Sport zu fahren, wenn die Eltern nicht können. Ein großes Anliegen ist ihr zudem, dem Thema Tod und Sterben eine Öffentlichkeit zu geben. Denn „der Tod gehört doch dazu und man kann und muss auch darüber sprechen.“ Mit dieser festen Überzeugung geht sie in Schulen und hat in Gesprächen mit Schülern erfahren, dass „normales Sterben bei den Jüngeren gar nicht mehr stattfindet. Dabei sterben die meisten Menschen friedlich“, wie sie in all den Jahren Palliativarbeit erlebt hat.

Der Austausch mit der Jugend sei sehr prägend für sie und auch die Unterstützung geflüchteter Kinder und ihrer Familien liege ihr sehr am Herzen. Eine syrische und eine afghanische Familie hat sie im Rahmen der Flüchtlingshilfe betreut. „Das ist weniger geworden, da weniger Flüchtlinge da sind“, erklärt sie und habe auch schon überlegt, wo sie kürzertreten könne. Sie ist auch im Forum Senioren als Sprecherin aktiv, nimmt als solche an Sitzungen teil und hat eine beratende Funktion im Klimarat der Stadt inne, wenn es beispielsweise um neu ausgeschriebene Baumaßnahmen geht. Aber sie könne mit nichts aufhören: „Es ist alles so wichtig. Und man kann nicht immer nur sagen, dass alles schlecht ist und nichts tun. Man kann immer was ändern, auch wenn es nur im Kleinen ist. Zum Glück unterstützt mich mein Mann, sodass ich all das machen kann.“ Fragt man ihren Mann, macht sie viel zu viel. Aber er steht ihr zur Seite, hilft, wo es geht und leert auch mal den Briefkasten am Tennisverein. Wo er auch selbst spielt und gemeinsam gewinnen sie das ein oder andere Match, sind sogar Stadtmeister im Mix.

Autor:

Denise Brücker aus Hamminkeln

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