Verwerflich
Defibrillator „geklaut“ – 2.000 Euro Geldstrafe

Ein Hattinger wird von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, Ende Juli 2019 aus dem Foyer eines Kreditinstitutes in Hattingen einen Defibrillator gestohlen zu haben.

"Das ist besonders verwerflich, weil dieses Gerät im Notfall Menschenleben retten kann" sagte der Vertreter der Staatsanwaltschaft zu Prozessbeginn. Nun war der Angeklagte zu der öffentlichen Hauptverhandlung trotz ordnungsgemäßer Ladung erst gar nicht erschienen.

Die Videoaufzeichnungen des Kreditinstitutes waren aber eindeutig. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte dann beim Strafrichter, gegen den bereits vorbestraften aber nicht erschienen Angeklagten wegen der Diebstahlstat einen Strafbefehl zu erlassen.

200 Tage Gefängnis drohen
200 Tagessätze, einkommensabhängig zu je 10 Euro, insgesamt 2.000 Euro Geldstrafe kommen jetzt auf den Dieb zu. Zahlt er nicht, muss er damit rechnen, dass er im Rahmen einer Ersatzfreiheitsstrafe sein derzeitiges Zimmer in einer Gemeinschaftsunterkunft für 200 Tage gegen eine Gefängniszelle tauschen muss.

Das Kreditinstitut hat zwar einige Zeit nach der Tat den Defibrillator zurückerhalten, er war aber beschädigt. Auch für die Reparaturkosten wird der Dieb aufkommen müssen.

Erklärung:
Ein Defibrillator, auch Schockgeber, oder im Fachjargon Defi genannt, ist ein medizinisches Gerät zur Defibrillation. Es kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern oder ventrikuläre Tachykardien, Vorhofflimmern und Vorhofflattern beenden und somit Leben retten.

Ergänzung:
Von den Kreditinstituten in Hattingen und Niedersprockhövel sind lebensrettende Defibrillatoren bei der Sparkasse Hattingen, der Sparkasse Sprockhövel sowie bei den Filialen Hattingen und Niedersprockhövel der Volksbank Sprockhövel installiert.

Bei der Filiale der Commerzbank in Hattingen gibt es keinen Defibrillator, die telefonischen Nachfragen des STADTSPIEGEL bei der Targobank und der Deutschen Bank, ihre jeweiligen Hattinger Filialen betreffend, wurden nicht beantwortet.

Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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