Stadtentwicklungskonzept 2030: Bürger diskutieren mit

Auch an der 2. Ortsteilrunde zum Stadtentwicklungskonzept 2030 haben sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger Hattingens beteiligt. Nach der gut besuchten Auftaktveranstaltung und der 1. Ortsteilrunde in 2011, nahmen erneut rund 370 Menschen an den Veranstaltungen im April und Mai 2012 teil. Abschließend sind am 3. Juli, 19 Uhr die Blankensteiner im Seminarraum des Stadtmuseums eingeladen, Maßnahmen für ihren Stadtteil mitzugestalten.
Das Stadtentwicklungskonzept zeigt unter Berücksichtigung des Demographischen Wandels (hier vor allem Rückgang und Alterung der Bevölkerung) auf, wohin sich die Stadt in baulich-räumlicher Hinsicht bis zum Jahr 2030 entwickeln soll. Die Veranstaltungen zum Stadtentwicklungskonzept waren in allen Stadtteilen einheitlich aufgebaut. Gerhard Rohde, Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung, Bauordnung und Stadtverkehr der Stadt Hattingen und die Mitarbeiter des beauftragten Architektur- und Stadtplanungsbüros Post-Welters aus Dortmund, führten durch den Abend. Nach der Vorstellung von zehn Leitlinien zur Stadtentwicklung wurden Ziele und Maßnahmen zur Entwicklung der Stadtteile präsentiert. Anschließend konnten sich die Bürger über Details informieren und schließlich im Plenum mit den Planern diskutieren. Dabei wurden zahlreiche wertvolle Rückmeldungen gesammelt.
Hier die Ergebnisse der Veranstaltungen:
Die Ergebnisse sind so vielfältig wie die Stadt Hattingen. Ein wesentliches Projekt im Stadtteil Hattingen-Mitte ist die Aufwertung der Bahnhofstraße zu einem neuen Tor zur Ruhr. Neben der Aufwertung der Gebäudebestände schlagen die Planer vor, den Straßenraum zu verschönern. Parkplätze, Straßenbäume und Verkehrsführung sollen insbesondere im westlichen Teil der Straße umgestaltet werden. Am Bahnhof sollen für Pendler und Touristen mehr Park&Ride-Stellplätze errichtet werden. Auch die Aufwertung der Ortseinfahrten, der Ausbau des Radwegenetzes im Stadtteil und die Verbesserung der Nahversorgung in der Oberstadt werden diskutiert.
Das Freiraumkonzept beinhaltet ein durchgängiges Fuß- und Radwegenetz mit möglichst attraktiven Wegeverbindungen zur Vernetzung der Innenstadt mit den umliegenden Stadtteilen. Ferner wurden zwei »grüne Korridore« und weitere ökologische Maßnahmen vorgeschlagen (z.B. Fortführung des Radweges von der Nierenhofer Straße auf der alten Bahntrasse bis zum Bahnhof). Eine zentrale Maßnahme im Stadtteil Winz-Baak ist der Ausbau der Königsteiner Straße zu einer Ruhrpromenade. Hier regen die Anwohnerinnen und Anwohner an, Hochwassersituationen zu berücksichtigen und Parkplätze für Besucher aus anderen Stadtteilen vorzusehen. Mit der Rücknahme einer großen Wohnbaufläche aus dem Flächennutzungsplan folgen die Planer dem Vorschlag der Bürgerinnen und Bürger aus der ersten Ortsteilrunde. Diskutiert wird vor allem über den Vorschlag zur Einrichtung und Ausgestaltung einer Mitte für den Stadtteil, etwa an der unteren Bochumer Straße.
Auch im Stadtteil Welper berücksichtigen die Planer einen zentralen Vorschlag der Bürgerinnen und Bürger aus der ersten Ortsteilrunde: Die Zugänge zum Nahversorgungszentrum an der Thingstraße und die Grünfläche Diepenbeck sollen aufgewertet, die Hüttenstraße zu einer Visitenkarte der Stadt Hattingen umgestaltet werden. Im Rahmen der 2. Ortsteilrunde diskutieren die Bürgerinnen und Bürger darüber hinaus Folgen und Chancen der Umgestaltung des Knotenpunktes Blankensteiner Straße/Am Büchsenschütz.
Die Rücknahme von potenziellen Wohnbauflächen im Flächennutzungsplan zugunsten eines Freiflächenerhaltes ist ein zentrales Thema in Niederwenigern. Neben der Fläche zwischen Turmstraße und Essener Straße wird vorgeschlagen, auch die nördlich angrenzende Fläche an der Hombergsegge nicht zu bebauen. Der Vorschlag, den Eigentümern der Grundstücke zwischen Essener Straße und Eichholzstraße eine Binnenentwicklung zu ermöglichen, wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern intensiv diskutiert. Wichtige Aspekte sind hier die Themen Erschließung, Art der Bebauung und Abstand zu den bestehenden Gebäuden.
Aus der ersten Ortsteilrunde in Holthausen kommt der Vorschlag die »Ortsmitte« des Stadtteiles weiter auszubauen. Die Ausgestaltung von weiteren Gewerbeflächen an der Holthauser Straße und die Umgestaltung der Straße sind weitere Themen, welche die Bürgerinnen und Bürger mit den Planern diskutieren. Hier wird vorgeschlagen, die Abstandsflächen zwischen Gewerbe und Wohngebiet zu nutzen, z.B. als Außenfläche für den angrenzenden Kindergarten.
Zentrales Thema in Niederbonsfeld ist weiterhin die künftige Bebauung des Stadtteiles: im Rahmen der Veranstaltung wird der Vorschlag der Planer, sich auf die Baurechte des Bebauungsplanes Nr. 140 zu beschränken, von einem überwiegenden Teil der Bevölkerung begrüßt. Weitere zentrale Themen im Rahmen der Veranstaltung sind die Errichtung eines Skulpturenparkes, der jedoch mehrheitlich für Niederbonsfeld abgelehnt wird, sowie die Ausgestaltung von Zugängen zum Freiraum.
In Bredenscheid steht weiterhin die Wohnbauflächenentwicklung in der Ortsmitte im Zentrum der Diskussionen. Die Planer bewerten die Entwicklung der Flächen kritisch. Ein Teil der Bürgerinnen und Bürger ist hier insbesondere an der Erschließung bzw. der weiteren Ausgestaltung der künftigen Siedlungsflächen interessiert und erhofft sich die Schaffung von Nahversorgung und Sicherung der sozialen Infrastruktur im Stadtteil. Ein Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lehnt die Bebauung der Mitte weiterhin ab.
Im Hügelland diskutieren die Planer mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem über den Zustand der Verkehrsflächen. Auch die Verwaltung sieht hier einen Handlungsbedarf. Daneben geht es vor allem um die Zukunft der Windenergie und der Biogasanlagen im Hügelland. Der »Runde Tisch Hügelland« soll sich künftig, um aktuelle Probleme im Hügelland kümmern: Derzeit steht etwa der Ausbau des LTE-Funknetzes auf der Agenda des runden Tisches.
Die Veranstaltung in Blankenstein am 3. Juli wird den Abschluss der zweiten Beteiligungsrunde zum Stadtentwicklungskonzept 2030 bilden. Damit geht das Projekt in die Endphase: Im Sommer werden die Ergebnisse in einem Endbericht zusammengefasst und anschließend den politischen Gremien vorgestellt. Nach der Beschlussfassung (voraussichtlich Ende 2012/Anfang 2013) wird der Endbericht der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Termin wird frühzeitig bekannt gegeben.
uAlle Materialien gibt es im Internet unter www.hattingen.de/stadtentwicklung2030. Regine Hannappel steht für Rückfragen zum Projekt unter (204 5210 zur Verfügung.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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