Stellenwert unserer Presse heute

Seit etwa einem Jahr gibt es in Deutschland PEGIDA- Spaziergänge, mal mehr oder weniger friedlich. In der Berichterstattung darüber fiel mir schon bald auf, dass der Text" Lügenpresse" zu den wohl meist plakatierten gehört. Auch bei anderen Gelegenheiten konnte ich bei Auftritten rechter Kreise abwehrendes Verhalten gegen Kameras und Handys beobachten.
Bei Mitläufern der Pegida-Szene findet dieses Verhalten eine breite Unterstützung, obwohl diese Personen, wenn sie angesprochen und befragt werden, sehr ratlos dreinschauen.
Leider hat sich diese Einstellung auch in der "normalen" Bevölkerung breit gemacht. So sind etwa 44 Prozent der Medienkonsumenten der Ansicht, dass ein großer Teil der Journalisten und Medienanstalten irgendwie ferngesteuert sind. Entweder, so heißt es, werden sie von Firmen gekauft oder von Parteien oder gar von der Regierung bezahlt. Solche Vorwürfe gab es immer wieder mal. In den siebziger Jahren hörte man das in Studentenkreisen aus anderer Ecke. Heute ist diese Haltung in rechten bis rechtsextremen Kreise sogar ein deutlicher Kampfbegriff.
Der Beruf des Journalisten ist in seinem Ansehen sogar hinter die Politiker gerutscht. Aber sind es nicht Journalisten die von Kriegen und Katastrophen berichten?. Und setzen diese Menschen nicht immer häufiger Leben, Gesundheit und Freiheit aufs Spiel? Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sichert den Medien Meinungsfreiheit und auch den Schutz der Pressefreiheit zu. Eine Reihe von anderen Gesetzen stellen den Schutz der Informanten und auch deren Informationsquellen zu.
Wie kann es aber sein, dass der Journalismus, aber auch deren Organe im allgemeinen Meinungsbild so tief absinken können? Hat die politische Rechte nit ihrer häufig menschenverachtenden Meinungsmache soviel falschen Einfluss auf den Normalbürger? Es kann natürlich sein, dass große Teile der Bevölkerung Angst vor dem Unbequemen oder dem Ungewohnten sprich Fremden haben.
Ich glaube, dass der Begriff "Lügenpresse" ein gelungener Begriff der rechten Rattenfänger in die Werbekiste war. Leider gibt es auch viele Bürger, die aus Bequemlichkeit nicht nachgedacht haben, worum es geht und welche Verachtung dahintersteht. Man sollte vielleicht mal bei Göbbels recherchieren. Vielleicht öffnen sich dann einige verblendete Augen.

Autor:

Wolfgang Wevelsiep aus Hattingen

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