Besinnliches von Birgit Crone: "Denn uns ist ein Kind geboren"

Birgit Crone, Pfarrerin in den Gemeinden Winz-
Baak und Welper-Blankenstein
  • Birgit Crone, Pfarrerin in den Gemeinden Winz-
    Baak und Welper-Blankenstein
  • hochgeladen von Roland Römer

Lieber Leserinnen und Leser,
am späten Montagnachmittag war es endlich so weit, der britische Thronfolger erblickte das Licht der Welt. Die Royals und vor allem die Royalisten sind ganz aus dem Häuschen.
Die britische Zeitung „The Sun“ betitelt sich am nächsten Tag als „The Son“. Einer hat sogar 14 Tage vor dem Krankenhaus gewartet, ohne sich zu waschen, um das Kind ja nicht zu verpassen. Bei dem Wetter derzeit eine außerordentliche Leistung, auch für die, die mit ihm dort ausgeharrt haben.
Was für ein Buhei um einen kleinen Jungen!
Sicher, die Geburt eines gesunden Kindes ist immer ein Wunder und ein Grund zur Freude, aber wer feuert eigentlich Salutschüsse ab, wenn in China ein kleines Mädchen geboren wird oder in den Slums in Südamerika eine Mutter ihr achtes Kind gebiert?
Als Jesus geboren werden sollte, haben die Weisen aus dem Morgenland auch zuerst im Palast nach dem Friedenskönig gesucht, vergeblich. Denn Jesus hat dort das Licht der Welt erblickt, wo es alles andere als hell und klinisch rein war. Mit Stallgeruch behaftet lag er in einer Futterkrippe. Und die, die ihm huldigen, sind – ähnlich wie in London – die ungewaschenen Hirten, aber mit dem feinen Unterschied, dass sie nicht draußen vor der Tür bleiben müssen.
Jesus wird geboren, wo es keine Paläste und Hofgynäkologen und ärztliche Bulletins gibt. Gott kommt zu den Ärmsten der Armen, wird dort Mensch, weil Gott weiß, wo sein Friedenskönig Jesus am dringendsten gebraucht wird, nämlich da, wo Menschen neue Hoffnung brauchen. Überall da will er bis heute zur Welt kommen. Völlig ohne Presserummel und aristokratisches Gehabe, ohne Absperrungen und Experten, die sich viele Gedanken um Königshäuser und deren Zukunft machen.
Und auch wenn es,mitten in der größten Sommerhitze, bis zum nächsten Weihnachtsfest noch 150 Tage sind: Gott kommt. Und Gott zeigt sich uns in einem Kind, damit wir Gott in anderen Menschenkindern entdecken.
Es kommt nicht darauf an, wessen Sohn oder Tochter wir sind, was wir geschafft haben oder was uns gut gelungen ist, es kommt nicht darauf an, wofür uns Andere halten. Es kommt darauf an, dass wir offen sind für Gott auch mitten im Sommer, mitten im Leben, mitten unter uns. Dass Friede auf Erden wird, auch für die Kinder, die nicht in seidigen Kissen schlafen.
Also: Mitten in der Sommerhitze ruhig schon mal an Weihnachten denken…
Ihre
Birgit Crone, Pfarrerin in
den Gemeinden Winz-
Baak und Welper-
Blankenstein

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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