Da blicke ich nicht mehr durch!

Ein idyllisches Plätzchen - mehr Wunsch als Wirklichkeit. Wie könnte die schöne Idee aus früheren Tagen wieder zur Geltung kommen? (Foto: T. Richter-Arnoldi)
  • Ein idyllisches Plätzchen - mehr Wunsch als Wirklichkeit. Wie könnte die schöne Idee aus früheren Tagen wieder zur Geltung kommen? (Foto: T. Richter-Arnoldi)
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Wenn man vom Restaurant "Pilgrimshöhe" (bzw. von der "Pommeskurve" aus) dem Hattinger Rundwanderweg bergauf folgt in Richtung Katzenstein, gelangt man nach wenigen Minuten an einen Aussichtspunkt, der auf den ersten Blick zum Verweilen einlädt. Leider nur auf den ersten Blick.

Löst man den Blick vom Kemnader See, der von hier aus sehr schön zu erkennen ist, fallen einem gleich mehrere Dinge auf, die einem einen längeren Aufenthalt gründlich verleiden können: Zuerst einmal der dichte Bewuchs, der die Sicht stark einengt. Die Umgebung des Sees, also Bochum-Stiepel und Witten-Heven und Herbede, bleiben dem schweifenden Blick verborgen. Da lohnt es sich kaum noch, sich für einen Moment hinzusetzen.

Apropos Sitzen: Zwei Sitzbänke waren hier einmal aufgestellt worden, ohne Rückenlehne zwar, aber immerhin genug Platz, um auch einmal mit einer kleinen Wandertruppe eine kurze Rast einzulegen. Von der einen Bank stehen jedoch nur noch die Betonfüße, bei der anderen gammeln die Holzplanken langsam vor sich hin. Also verzichtet man lieber gleich darauf, den Rest von der schönen Aussicht im Sitzen zu genießen.

Und als ob das noch nicht genug wäre, ist nicht nur der Mülleimer zum Überlaufen vollgestopft, sondern was nicht mehr hinein passte, liegt "großzügig" verteilt rundherum (ein leider vielerorts zu beobachtendes Phänomen). Einweg-Grill, Plastikflaschen und andere Hinterlassenschaften zeugen davon, dass dieser Platz offenbar trotz der genannten Unzulänglichkeiten noch als Imbissplatz genutzt wird, aber keinen Anreiz bietet, ihn sauber zurückzulassen. Dabei leuchtet es überhaupt nicht ein, dass die Verpackungen zwar voll und schwer dort hochgeschleppt, aber leer und leicht nicht wieder mit zurückgenommen wird. Und auch ein Einweg-Grill lässt sich nach dem Gebrauch, mit etwas Wasser abgelöscht, problemlos dorthin bringen, wo ausreichend große Müllbehälter zur Verfügung stehen - in der Regel also nach Hause.

Ich bin mir nicht schlüssig, wer nun in der Verantwortung steht, die Attraktivität dieses an sich schönen Platzes wieder herzustellen. Grünschnitt und Bänke fallen vermutlich am ehesten in die Zuständigkeit der Stadt, die Müllentsorgung wäre wohl Aufgabe der Nutzer. Der Mülleimer verleitet, wie man sieht, nur dazu, ihn übermäßig in Anspruch zu nehmen. Vielleicht sähe es weniger schlimm aus, wenn er durch ein Schild mit der freundlichen Bitte ersetzt würde, nichts zu hinterlassen als die eigenen Fußspuren?

Aber wie gesagt: Ich blicke da nicht mehr durch!

Autor:

Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen

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