Lesersprüche vom Leben, Lieben, Träumen, Kämpfen

(von Roland Römer)
Sprüche klopfen, das können nicht nur die Karnevalisten: Auch die Hattinger und Niedersprockhöveler haben das ganz schön drauf!

Sie erinnern sich sicher noch: STADTSPIEGEL-Gastautor und Spruch-Experte Gero Brödler hatte in der Ausgabe vom 23. Januar einige Sprüche und Sprichwörter aufgelistet und dabei die STADTSPIEGEL-Leser gebeten:
„Wer kennt ebenfalls solche Sprüche oder Sprichwörter, die ,mitten aus dem Leben‘ gegriffen sind? Welche kursieren in Ihrer Familie, stammen von den Eltern oder Großeltern? Welche sollten vor dem Aussterben gerettet werden? Haben Sie einen Lieblingsspruch? Hat er Ihnen schon einmal geholfen?“
Mit einer solchen Resonanz auf diesen Aufruf hätten weder die STADTSPIEGEL-Redaktion und nicht einmal ­Gero Brödler selbst gerechnet! Ein Leser sprach von der Aktion als „eine hervorragende Idee“; eine Leserin hofft, dass sie bei „dieser großartigen Aktion ein paar schöne und sinnvolle Sprüche lesen“ darf, was wir hier vorab schon einmal versprechen können.
Das Erfreuliche ist, dass sich die Einsendungen per Post und E-Mail – soweit nachvollziehbar – praktisch durch alle Generationen ziehen!
„Zum Glück“ für die Redaktion, der sonst der Platz im STADTSPIEGEL gefehlt hätte, wiederholte sich die ein oder andere sprichwörtliche Weisheit, so dass wir hier nur eine Auswahl der besten Sprüche und Sprichwörter bringen – teilweise mit Erläuterungen der Einsender versehen.
Hier die Namen einiger der Einsender und ihre lustigen, aber auch traurigen und sehr oft nachdenklichen Lieblingssprüche:
Uta Dezelski: „Man soll die Dinge nehmen, wie sie kommen. Man soll aber auch dafür sorgen, dass sie so kommen, wie man sie nehmen möchte!“
Ursula Berger: „Arm sind nicht die, deren Träume nicht in Erfüllung gehen. Arm sind die, die keine Träume mehr haben.“ „Hoffen heißt, an das Abenteuer der Liebe zu glauben.“
Lea (12) und Jana (10) Eppendahl: „Wenn wir uns für etwas nicht entscheiden können, sagt Mama immer: ,Unentschlossenheit ist ein Charakterfehler, zu dessen Korrektur sich nur die wenigsten entschließen können.‘“
Andreas Bergolte: „Nicht übel, sprach der Dübel und verschwand in der Wand.“
Sjan Wahrmann: „,Ein Pferd kann man zwingen zur Tränke zu gehen, aber nicht zwingen zu trinken.‘ Dieser Spruch stammt aus einem Western, den ich als Achtjährige gesehen habe. Ich habe ihn nie vergessen und in meinem Leben des öfteren benutzt. Gut gefällt mir auch: ,Viele Menschen sind wie Milch: Wenn man ihnen die Wahrheit sagt, werden sie sauer.‘“
Brunhilde Mertens: „Dieser Spruch hat im Leben meines Mannes eine große Rolle gespielt: ,Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.‘ Über dem Armaturenbrett eines Busfahrers in Brasilien las: ,Das beste Taschentuch für eine Träne ist die Umarmung durch einen geliebten Menschen.‘“
Marianne Alteheld-Naß: „Gerne erinnere ich mich meiner Mutter, die schon seit 19 Jahren nicht mehr in dieser Welt weilt, und ihrer Sprüche, die sie bei passender gelegenheit von sich gab, wie: ,Sprich mit der Kuh französisch!‘, wenn jemand verständnislos war, oder ,Wie die Backen so die Hacken‘, was so viel heißen sollte, wie ;wer langsam kaut, der arbeitet auch langsam.‘“
Fred Marré: „Ehrlich währt am längsten.“ „Lügen haben kurze Beine.“ „Was Du nicht willst, was man Dir tut, das füg‘ auch keinem anderen zu.“
Manfred Kaiser: „Mein Lieblingsspruch stammt aus Island, wo es angeblich auch manchmal schneit: ,Lieber keine Schuhe als keine Bücher!‘“
Karola Schnelle: „Das Sprichwort meines Lebens lautet: ,Sage nicht immer, was Du denkst, aber bedenke immer, was Du sagst!‘“
H. Schaefer sandte eine ganze Palette bekannter Sprüche, die in der Familie immer wieder zur Anwendung kamen, beispielsweise: „Wenn es dem Esel gut geht, geht er aufs Eis.“
Manfred Lange: „Zeitlos und hintersinnig ist für mich dieser Ausspruch von Erich Kästner: ,Was immer geschieht, nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken!‘ Eher für Optimisten ist: ,Wenn Sturm aufzieht, bauen die einen Schutzwälle, die anderen Windmühlen.‘“
Sandor Balogh hat sehr viele originelle (Sinn-)Sprüche eingesandt: „Ideale sind wie Sterne. Man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren.“ „Reue ist Verstand, der zu spät kommt.“ „Wer Geld verliert, verliert viel. Wer einen Freund verliert, verliert mehr. Wer den Mut verliert, hat alles verloren.“ „Humor und Geduld sind die Kamele, mit denen wir durch jede Wüste kommen.“ „Jeder Mann möchte bei einer Frau der erste sein, jede Frau bei einem Mann die letzte.“ „Morgen nennt man den Tag, an dem die meisten Fastenkuren beginnen.“ „Wer das Prinzip ,Auge um Auge‘ verfolgt, riskiert das Erblinden der ganzen Welt.“ „Eine Frau verzeiht alles. Aber sie erinnert uns oft daran, dass sie uns verziehen hat.“ „Der Nörgler wird sogar im Paradies allerlei Fehler finden.“ „Das Leben ist ein Bumerang. Man bekommt zurück, was man gibt.“ „Ein freundliches Lächeln kann drei Wintermonate erwärmen.“
Mit dieser Auswahl endet unsere Aktion. Die STADTSPIEGEL-Redaktion bedankt sich bei allen, die mitgemacht haben, und hofft, dass einige der Sprücheunsere Leser nicht nur zum Denken, sondern auch Handeln anregen.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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