Belohnungsparty mit Culcha Candela

Gaben ordentlich Gas in der Glückauf-Halle: Culcha Candela belohnten das Engagement der Schüler mit einer ordentlichen Party. Foto: Sander
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(von Alex Winkelnkemper)

Vor den Scheiben der Glückauf-Halle stehen die, die kein Ticket bekommen haben und pressen sich am Glas die Gesichter platt. Drinnen tanzen die Schüler der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule. Denn sie sind heute die VIPs, mit ganz privater Beschallung direkt aus Berlin: Culcha Candela spielten exklusiv in der Glückauf-Halle.

„Als durch die Lautsprecheranlage in der Schule verkündet wurde, dass unsere Schule das Konzert gewonnen hat, hat man quer durch alle Klassen einen Riesenjubel gehört“, erinnert sich Christian Rabe, Referendar an der Schule.
Entsprechend laut geht es auch in der Glückauf-Halle zu. Zwar spielen die Jungs von Culcha Candela normalerweise in Hallen ganz anderen Ausmaßes, aber auch in einer umgebauten Turnhalle geben die sechs Berliner alles: „Das wird total geil! Wir geben uns immer Mühe, egal, ob wir vor 200 oder 2000 Menschen spielen. Wir freuen uns auch einfach, die Arbeit dieser Schüler zu belohnen“, versprach Sänger Reedoo im Vorfeld. Schließlich gehe es um mehr, als um ein Konzert. „Das Problem Aids wird hierzulande leicht vergessen. Viele junge Menschen haben da einfach überhaupt kein Hintergrundwissen. Das ist schockierend. Umso schöner ist es dann, wenn sie sich motivieren, ein solches Projekt auf die Beine zu stellen und derart viel Kohle zu sammeln!“
Kollege Johnny Strange kommt auch aus dem Lob kaum raus: „Ich meine: 10.000 Euro für die Aidshilfe sind eine echte Stange Geld für eine wirklich wichtige Sache!“
Das Versprechen, alles zu geben, haben die Jungs dann auf der Bühne auch ordentlich umgesetzt:
Die „Sprockhövel-City-Girls“ hatten definitiv genug zu feiern, manche werden schon beim ersten Song von der Security aus den Wellenbrechern gezogen. „Wir sind mit zwölf Mann hier“, erklärt Axel Figge vom DRK Sprockhövel. „Aber wirklich viel zu tun wird es wohl nicht geben.“ Ein Hauptproblem seien die Wellenbrecher vor der Bühne. „Die sind ja eigentlich für Erwachsene konzipiert. Wenn plötzlich junge, schmächtige Mädchen davor gedrückt werden, hat das natürlich einen ganz anderen Effekt. Nach hinten bietet die Halle genug Platz zum Ausweichen und Tanzen. Die Luft ist auch gut.“ Und in der Tat bleibt alles entspannt. Es wird gehüpft, getanzt und mitgesungen, was das Zeug hält – ohne ernste Zwischenfälle.
Initiiert wurde das gesamte Projekt von Dance4Life, einer internationalen Jugendorganisation, die sich der HIV- und Aids-Aufklärung verschrieben hat. In insgesamt 28 Ländern ziehen junge Menschen durch Schulen und arbeiten mit Schülern zum Thema Aids-Prävention.
Der Weg zum privaten Culcha Candela-Konzert war also durchaus steinig: Zuerst einmal musste die Schule überhaupt in das Dance4Life-Projekt aufgenommen werden. Dann folgten Monate der Planung und Arbeit, um die Aidshilfe zu unterstützen.
Zum eigentlichen Sieg mussten die Schüler ein Video von ihrer Aktion einreichen, das dann von einer dreiköpfigen Jury und der Internetgemeinde bewertet wurde. Und in allen Punkten schlug sich die 9B der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule tadellos: Sie organisierte einen achtstündigen Spendenmarathon, bei dem sie über 10.000 Euro einsammelten! Die erste Anzahlung überreichte Direktor Christoph Uessem direkt auf der Bühne: Stilgerecht eingetütet in ein Kondom.

Gaben ordentlich Gas in der Glückauf-Halle: Culcha Candela belohnten das Engagement der Schüler mit einer ordentlichen Party. Foto: Sander
Klassenfoto der besonderen Art: Die VIPs des Konzerts und Gewinner bei Dance4Life mit ihren Idolen. Foto: Winkelnkemper
Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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