Lesen für gelungene Integration

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von Alex Winkelnkemper

Unter Dinosauriern kann sich ein Jeder noch etwas vorstellen, aber was ist nur ein „Tscheburaschka“? Die Kinder, die am Projekt „Lesen macht stark“ teilnehmen wissen es genau: Das possierliche Tierchen mit den Riesenohren kommt aus dem Urwald, reiste als blinder Passagier in einer Apfelsinenkiste ins Land und hat nun ein großes Problem: Das arme Plüschtier hat keine Freunde. Aus Pädagogensicht klingt das dann so: „Es geht auch um Fragen der Identitätsfindung“, erklärt Beatrix Stracke-Knoll von der Stadtbibliothek. Zwei Gruppen von Vorschulkindern und ihren Eltern treffen sich je einmal in der Woche in der Stadtbibliothek, um gemeinsam deutsche Sprachfertigkeiten zu erlangen. Eins haben alle gemein: Einen Migrationshintergrund. „Wir haben die Hattinger Demografie untersucht, und dabei herausgefunden, dass Familien mit türkischen und russischen Wurzeln die größten Gruppen stellen“, so Juliane Lubisch vom Hattinger Bündnis für Familie. Gemeinsam mit dem Institut für angewandte Kindermedienforschung (kurz IFAK) und anderen Partnern entwickelte sie ein Projekt, dass Kindern und Eltern die deutsche Sprache und die Lust am Lesen näher bringen soll. Und so treffen sich nun Kinder zum Lesen, Spielen und Fernsehen, um mithilfe der Betreuerinnen sicherer in der deutschen Sprache zu werden. „Uns ging es nicht um ein Einzelprojekt, sondern die Langzeitwirkung war uns wichtig“, betont Juliane Lubisch. Nuray Ates und Birgül Simsek erklären: „Wir haben Sprachdefizite in anderen Bereichen bemerkt, dieses Projekt kann wirklich weiter helfen, auch für eine bessere Integration.“ Die beiden jungen Frauen betreuen die türkischstämmigen Kinder, Svetlana Weghaus und Nonna Matskewitch leiten die Gruppe der russischstämmigen. „Wir geben auch den Müttern Hilfe an die Hand, um zuhause weiter machen zu können“, erklärt Beatrix Stracke-Knoll. Die zweite Staffel des Projekts beginnt im Frühjahr.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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