Optiker mit Leidenschaft auf den Bühnenbrettern

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Auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten – das wollen viele. Der Hattinger Maik Böcker (41) ist Musicaldarsteller und kennt diese Gefühl von Applaus und Leidenschaft. Trotzdem führt er „im Alltag“ ein Optikergeschäft am Untermarkt.

Gepackt hat es den Hattinger im Teenageralter, als er mit seinen Eltern in Hamburg das Musical „Cats“ besuchte. „Ich war 13 oder 14 Jahre alt und habe in der Pause den Darsteller Walter Reynolds angesprochen, der die Rolle von Kater Old Deuteronomy gespielt hat und noch auf der Bühne war. Ich habe ihn gefragt, was er nach der Vorstellung macht und er war von der Frage so überrascht, dass er mich backstage eingeladen hat. Das war für mich als Kind ein unglaublicher Moment.“ In Hamburg lernte Maik Böcker später übrigens auch Paul Kribbe kennen, der zunächst in „Cats“ und später in „Starlight Express“ als erste Besetzung von „Greaseball“ dabei war. Mit Paul und David Moore, der unter anderem die Rolle des „Papa“ in „Starlight Express“ verkörperte, organisiert er aktuell eine große Weihnachtsshow „Christmas Moments“, die am Samstag, 17. Dezember, 20 Uhr, in der Gebläsehalle zu sehen sein wird. Neben Moore stehen Auftritte von Anna Lehmann, einem großen Orchester und Jasmins Tanzstudio sowie dem MGV Liederfreund auf dem Programm – bei dem Maik Böcker übrigens ebenso Sänger ist wie im Chor von Stefan Lex.
Doch zurück zu den Anfängen: Mit 16 Jahren startete Maik Böcker in Richtung Musical-Szene. Gesangsunterricht erhielt er über die Sprockhöveler Musikschule, Jazz-Dance und später Ballett sorgten für einen engen Zeitplan des Schülers. In den Schulferien absolvierte er fleißig Workshops und lernte immer mehr Kenner und Könner der Szene kennen.
So auch Gus Giordano, der eine Tanzakademie in Chicago unterhielt und dem Hattinger ein dreimonatiges Sommerstipendium anbot. Das nahm er auch an – aber erst nach der Berufsausbildung zum Augenoptiker. Da hatten auch die Eltern noch ein Wörtchen mitzureden...
„Diese drei Jahre waren hart, denn ich musste körperlich fit bleiben und habe jeden Tag trainiert.“ Drei Tage nach der Gesellenprüfung saß er im Flieger nach Chicago. Dort angekommen holte ihn ein Student der Tanzakademie ab und brachte ihn für die erste Nacht in einer WG unter. Danach machte Maik Böcker seine eigenen Erfahrungen in Chicago – und gewann einen Platz für ein Jahresstipendium. „Das habe ich auch angenommen, aber nach zwei Monaten gemerkt, das der Schwerpunkt mit dem Gesang für mich nicht ganz das Richtige war . Ich habe danach eine Aufnahmeprüfung am London Studio Centre gemacht und dort mit einem halben Stipendium nach 2 1/2 Jahren mein Diplom als Musicaldarsteller erworben.“ Mitte der neunziger Jahre kam er nach Hattingen zurück und stieg in das Geschäft der Eltern ein. „Hier gab es einen personellen Engpass und zu dieser Zeit gab es im Musicalbereich viele junge Talente. Beides zu machen war nicht möglich. Und es ist nicht einfach, in großen Musicalproduktionen Fuß zu fassen“. So entschied sich Böcker im Alltag für den sicheren Weg. Die Leidenschaft zum Musical ist aber geblieben und bahnt sich ihren Weg.
Zum Beispiel durch die Teilnahme beim Rock Orchester Ruhrgebeat, mit denen er jetzt in Hattingen auf der Bühne stand. Und auch bei den Chorauftritten, die er mit den Liederfreunden und dem Chor von Stefan Lex absolviert. Und wer weiß, was noch alles kommt... „Mich hat es gepackt und wenn man das mit Leidenschaft macht, ist das positiver Streß, der einem sehr gut tut“, so Maik Böcker.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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