Weihnachten unter Palmen bei 25 Grad

Monika und Horst in Florida. Die Hattinger freuen sich auf ein Fest bei sehr angenehmen Temperaturen.
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  • Monika und Horst in Florida. Die Hattinger freuen sich auf ein Fest bei sehr angenehmen Temperaturen.
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Die Hattinger Monika (56) und Horst (70, Nachname der Redaktion bekannt) erleben fast immer ein ganz besonderes Weihnachten. Viel Zeit verbringen sie nämlich in Florida und genießen dabei ein tropisches Weihnachtsfest.

Angefangen hat alles vor 16 Jahren. Damals kaufte Horst nach dem Tod seiner Tante das Haus in Florida. Die Tante war vor vielen Jahren nach Amerika ausgewandert. Für Horst und seine Ehefrau Monika war das Haus Liebe auf den ersten Blick.
„Es ist einfach wundervoll und ganz anders als hier. In Florida ist es hell, bunt und warm. Man steht schon ganz anders auf als hier in Deutschland, wo in der dunk-len Jahreszeit auch noch die Farbe dunkel in Kleidung und Schuhen dominiert“, erzählt Monika. Genau wie Ehemann Horst würde sie am liebsten für immer dort leben. Das aber geht nicht. „Wir müssen regelmäßig ausreisen, weil wir keine ‚green card‘ haben. Wir müssten eine Firma gründen oder einen Job dort haben oder mit einem Amerikaner verheiratet sein, dann dürften wir bleiben.“ Möglichkeiten, die für die beiden Hattinger alle nicht in Frage kommen. So pendeln sie regelmäßig über den großen Teich und leben in zwei Welten.
Das wird Weihnachten besonders deutlich. Grillsaison ist angesagt. Und bei Temperaturen von 25 bis 28 Grad genießt man das Fest auf der Terrasse. Auch die erwachsenen Kinder mit ihren Familien sind dabei. Und natürlich ein bunt geschmücktes Lichterhaus. „Wir nehmen uns aber nur ein paar Tage Zeit, um das Haus zu schmücken. Viele Amerikaner brauchen dafür Monate“, lächelt Monika. Und seitdem ein Enkelkind da ist, gibt es für die Familie auch einen Weihnachtsbaum. Übrigens: Es ist ein Gerücht, dass viele Amerikaner künstliche Bäume bevorzugen. „Fast jeder hat einen echten Baum“, weiß Monika.
Die Hattinger leben in einem typischen amerikanischen Wohnviertel, zehn Minuten mit dem Auto vom Meer entfernt. „Die Entfernungen sind hier etwas größer. Zum Einkaufen braucht man schon zwei bis drei Stunden. Und die riesigen Kühlschränke sind bei diesen Temperaturen ein Muß.“
Auffällig finden die Hattinger auch die Freundlichkeit der Menschen. „Sie reden gerne und grüßen. Und sie sind so positiv eingestellt. Früher hat man immer gesagt, Florida sei das Altenheim Amerikas, weil so viele ältere Menschen hier ihren Wohnsitz haben. Das stimmt heute nicht mehr. Es gibt viele junge Familien. Aber es lebt sich einfach angenehmer im Sonnenschein und mit dem Meer vor der Nase.“
Den Schnee und die Kälte in Deutschland vermissen sie nicht. Nach einer schweren Erkrankung von Monika vor vielen Jahren blüht die Hattingerin im sonnigen Süden Amerikas richtig auf. „Mir geht es hier gut. Mir tut nichts weh und ich genieße das einfach.“
Dafür nehmen die beiden auch den zehnstündigen Nonstop-Flug in Kauf. „Wir kommen tagsüber dort an und müssen dann erst einmal das Haus bezugsfertig machen. Der Alltag ist wie hier auch. Nur, wenn es zurück nach Deutschland geht, brauchen wir hier immer ein paar Tage zum Eingewöhnen. Der Jetlag trifft uns hier hart.“ Doch das Leben dort entschädigt für vieles. Und wenn die Hattinger an der Candy Parade stehen und den bunten Lichtern zusehen, die Palmen rauschen hören, den warmen Wind spüren, wissen sie: Es ist wieder Weihnachten!

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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