Angela Hoppe sagt Tschüss
Abschied nach 41 Jahren und 1430 Kommunionkindern

Angela Hoppe vor der Kirche St. Josef in Sprockhövel-Haßlinghausen – in dieser Gemeinde
hatte sie ihre erste Stelle als Gemeindereferentin. Foto: Claudia Kook
  • Angela Hoppe vor der Kirche St. Josef in Sprockhövel-Haßlinghausen – in dieser Gemeinde
    hatte sie ihre erste Stelle als Gemeindereferentin. Foto: Claudia Kook
  • hochgeladen von Andrea Rosenthal

Die Pfarrei St. Peter und Paul Witten, Sprockhövel, Wetter feiert am kommenden Sonntag, 5. März, den Abschied von ihrer langjährigen Gemeindereferentin Angela Hoppe. Nach einer Messe können Gemeindemitglieder und andere Weggefährten bei einem Empfang persönlich Adieu sagen.

1430 Mädchen und Jungen hat Angela Hoppe in den vergangenen 41 Jahren als Gemeindeassistentin beziehungsweise -referentin auf dem Weg zur ersten Heiligen Kommunion begleitet und geleitet. Die Zahl ist sauber geschätzt, vermutlich sind es aber sogar ein paar Kommunionkinder mehr. Wie lange die Erstkommunion schon zu ihren Schwerpunktaufgaben gehört, hat die 63-Jährige in den vergangenen Jahren nicht zuletzt daran erkannt, „dass die ehemaligen Kommunionkinder mir dann als Eltern von Kommunionkindern wieder begegnet sind“.

1982 war die gebürtige Gelsenkirchenerin in ihrem Anerkennungsjahr zunächst als Gemeindeassistentin in St. Marien Schwelm gestartet und hatte danach ihre erste Stelle als Gemeindereferentin in der Gemeinde St. Josef Sprockhövel-Haßlinghausen angetreten. Nach ihrer 1998 begonnenen Elternzeit arbeitete sie zunächst vom 2002 bis 2006 als Lehrerin für katholische Religion an der Rudolf-Steiner-Schule in Witten und kehrte dann 2008 in die Gemeindearbeit zurück – in die mittlerweile geformte Pfarrei St. Peter und Paul mit ihren Kirchorten in Witten, Sprockhövel und Wetter.

Eine der Herausforderungen für sie in dieser neuen Pfarrei-Struktur erklärt sich schnell bei ihrer Antwort auf die Frage nach ihrem Lieblingsort der vergangenen Jahre. Lachend sagt sie „mein Auto auf dem Weg von einem Kirchort zum anderen“. Zunächst hatte Angela Hoppe 2008 das frei gewordene Gemeindebüro in St. Liborius Wetter-Wengern bezogen und war dadurch schnell zur Ansprechpartnerin vor Ort geworden.

Besondere Momente bei Beerdigungen

Doch im Gegensatz zur vorherigen Arbeit in einer Gemeinde – „in der man Mädchen für alles war“ – ergab sich in der Pfarrei schnell eine Spezialisierung. Und so lagen Angela Hoppes Arbeitsfelder eben bei den Kommunionkindern, der Kinderkirche und den sich damit überschneidenden Bereichen wie den Sternsingern, Messdienern und Krippenspielvorbereitungen. Ihr absoluter Lieblingsmoment, das gibt sie unumwunden zu, war die Erstkommunion ihrer Tochter 2008 in St. Augustinus und Monika Wetter-Grundschöttel. „Als wir uns in der Kirche nach dem Empfang der Kommunion wieder hingesetzt und angeguckt haben – das war... das war... wouw“, sagt sie heute.

An besondere Momente ganz anderer Art erinnert sich die 63-Jährige aus ihrem anderen
Aufgabenschwerpunkt: den Beerdigungen. Die Gemeindereferentin kann sich noch gut an
ihre erste Beerdigung erinnern. „Das war in Niedersprockhövel und ich war so aufgeregt“,
blickt sie zurück. Mut habe sie sich damals am Grab einer verstorbenen Freundin geholt.
„Und dann ist alles gut gegangen.“ Gerade bei den Beerdigungen habe sie häufig
bemerkenswerte Momente mit Menschen oder durch besondere Begebenheiten erlebt.
„Wenn es da die ganze Zeit geregnet hat und man kommt am Grab an und der Himmel reißt
auf und die Sonne scheint, bekommt man schon Gänsehaut.“

Viel ist geschehen in den 41 Jahren. Noch heute kann Angela Hoppe eigentlich kaum fassen,
wie schnell sich zum Beispiel die Technik weiterentwickelt hat. „Am Anfang habe ich noch
Matrizen abgezogen und heute könnte man seine Arbeit ohne Computer und Smartphone
gar nicht mehr schaffen.“

Mit Yoga Bibelgeschichten erzählt

Muss sie ja aber auch nicht. Denn jetzt beginnt für sie die passive Altersteilzeit, die bis zum
31. Mai 2025 läuft. Danach beginnt die Rente. Was Angela Hoppe privat auf jeden Fall
fortführen möchte, läuft auf ihrem zweiten Lieblingsort in der Pfarrei – und darüber hinaus.
„Meiner Yogamatte.“ Auf ihr hat sie seit Jahren zum Beispiel Kinderyoga in der
Kindertagesstätte St. Gerwin – direkt gegenüber der Kirche St. Augustinus und Monika – in
Wetter-Grundschöttel angeboten.

Nach ihrer Ausbildung zur Kinderyogalehrerin hatte sie. die Idee, mit Yoga auch Bibelgeschichten erzählen zu können. „Das habe ich vor vier Jahren auf dem evangelischen Kirchentag in Dortmund dann ausprobiert und habe damit dreimal eine große Gymnastikhalle voll bekommen“, berichtet sie. Entsprechend erprobt floss diese Idee dann auch in das jüngste Angebot der Pfarrei für Kinder, die
Kinderkathedrale ein, bei der Mädchen und Jungen in den Sommer- und Herbstferien 2022
Kirche beziehungsweise Kirchenräume neu entdecken und erleben konnten. In St.
Augustinus und Monika Wetter-Grundschöttel wurde für solche und andere Angebote extra
die Seitenkapelle freigeräumt – damit alles vom Kissen bis zur Yogamatte hier Platz finden
konnte.

In ihrer Freizeit möchte sie nach Wangerooge – für einen Seelsorge-Auftrag Abseits vom Yoga will Angela Hoppe in ihrer Freizeit wieder Klavier üben. „Vor gefühlt hundert Jahren habe ich die Ausbildung zur C-Musikerin beim Bistum gemacht. Ein Jahr vor meinem Abitur. Aber ich habe danach kaum noch Klavier gespielt, nur das Gitarrenspielen ist übriggeblieben. Vielleicht könnte Klavierspielen wieder ein Hobby werden.“ Außerdem habe sie kontemplative Meditation für sich entdeckt. Und im kommenden Sommer wird sie auf ihre Lieblingsinsel Wangerooge fahren und sich dort einen Wunsch erfüllen, der bei Urlauben entstanden ist. „Ich habe immer gesagt, wenn ich mal ganz viel Zeit habe, mache ich das. Ich werde also in diesem Jahr zwei Wochen als Urlaubsseelsorgerin auf Wangerooge im Einsatz sein.“

Autor:

Lokalkompass Hattingen aus Hattingen

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