Kinderpate sein: Montag ist Melisa-Tag

Die sechsjährige Melisa mit ihrer Patin Ursula „Uschi“ Eckold am Treidelbrunnen in Hattingen. Wenn Melisa vom Kindergarten abgeholt wird, machen die beiden oft einen Spaziergang Foto: Pielorz
  • Die sechsjährige Melisa mit ihrer Patin Ursula „Uschi“ Eckold am Treidelbrunnen in Hattingen. Wenn Melisa vom Kindergarten abgeholt wird, machen die beiden oft einen Spaziergang Foto: Pielorz
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Melisa ist sechs Jahre alt, genauso wie ihre Brüder Murat und Eren. Sie sind Drillinge und haben Silvester Geburtstag. Doch eigentlich hätten sie viel später auf die Welt kommen sollen. Die Drillinge sind Frühchen. Während es ihren Brüdern nicht so gut geht, ist Melisa ein gesundes und aufgewecktes Kind. Um die Familie zu entlasten, kümmert sich der Verein KiPa (Kinderpatenschaften für Kinder aus Hattingen) einmal pro Woche um das kleine Mädchen.

Noch geht Melisa in den Kindergarten und dort wird sie jeden Montag von ihrer Patin Ursula Eckold, Gründungsmitglied des Vereines, abgeholt. Meistens gehen die beiden dann erst einmal Schwäne füttern, wenn das Wetter es erlaubt. Seit dem 1. Dezember ist Ursula Eckold Melisas Patin. „Sie ist aufgeweckt und fröhlich und hat uns die Eingewöhnung leicht gemacht“, erzählt sie beim Besuch in der STADTSPIEGEL-Redaktion. Oft unternehmen die beiden auch gemeinsam mit Ehemann Jürgen „Zambo“ Eckold etwas. „Wir freuen uns schon auf den Sommer. Wir haben einen großen Garten und können dort spielen. Und wir haben uns auch Spiele für Melisa besorgt. Wir haben keine Enkelkinder und freuen uns, dass wir Melisa einmal in der Woche betreuen dürfen.“
Das ist auch für Melisas Familie wichtig. Ihre beiden Brüder Murat und Eren sind nicht gesund und brauchen viel Zuwendung. Vor allem Eren ist krank, wurde schon sehr oft operiert und sitzt im Rollstuhl. Trotzdem besuchen alle Kinder einen Kindergarten und wechseln im Sommer auf eine integrative Schule, natürlich in verschiedene Klassen.
„Noch fünfmal Schlafen , dann kommt Uschi wieder in den Kindergarten und holt mich ab“. Melisa freut sich jedes Mal, wenn ihre Patin kommt. Gemeinsam verbringen sie Zeit miteinander. Manchmal werden Ausflüge unternommen. „Im Tierpark in Bochum war ich schon“, berichtet die Sechsjährige, die am liebsten in leuchtendem Pink unterwegs ist und ihre Puppe „Prinzessin Rapunzel“ dabei hat. Ab und zu ist sind auch mehrere KiPa-Kinder mit ihren Paten unterwegs, besuchen ein Theater oder gehen zum historischen Jahrmarkt.
In den Osterferien wartet auf Melisa ein besonderes Highlight. Dann darf sie reiten gehen. „Und vor Weihnachten haben wir Plätzchen gebacken“, erzählt sie lebhaft. „Und ich spiele gerne Baby“, verkündet Melisa. Zeit haben, Kuscheln und die Aufmerksamkeit von jemandem mal nicht teilen müssen, das genießt Melisa sehr.
Ursula Eckold hat sich natürlich auch vorbereitet, sogar einen Workshop besucht zum Thema „Kinder sinnvoll beschäftigen“. Paten bei KiPa werden von dem Verein betreut. Sie haben Kontakt zur Familie ihres Patenkindes und sind auch schon einmal in Alltagsfragen Ansprechpartner. Die Kinder, die sie betreuen, sind zwischen fünf und zehn Jahre alt. Angestrebt wird immer eine dauerhafte und langfristige Patenschaft.

Wer KiPa kennenlernen möchte, kann dies unter www. kipa-hattingen.de. Vor der neuen Elternreihe „Hattingen hat interessierte Eltern“, die zu bestimmten Zeiten im Alten Rathaus stattfindet, bietet der Verein eine Infostunde an. Hier kann man sich ausführlich über das Patenprojekt informieren. Nächster Termin ist Mittwoch, 12. Februar, 18 Uhr. Um 19 Uhr geht es dann in der Elternreihe um das Thema Sport und Bewegung im Vorschulalter mit Referent Jörn Uhrmeister unter der Moderation des STADTSPIEGELs.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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