Ausstellung und Vortrag am 6. Februar
Menschenrechte an den Außengrenzen der Europäischen Union

Bis zum 22. Februar ist die Ausstellung „Menschenrechte an den Außengrenzen der Europäischen Union“ des Aachener Netzwerkes für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit e.V. im Foyer der vhs im Kulturzentrum zu sehen. „Die Ausstellung informiert darüber wie vielfach die Menschenrech-te in den Flüchtlingslagern missachtet werden,“ so Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum Herne. Man-gelnde Hygienemöglichkeiten in überfüllten Zeltlagern führen zu Erkrankungen. Ansteckende Krankhei-ten können sich ungehindert weiterverbreiten. Hinzu kommen Temperaturen je nach Jahreszeit, gegen die man nicht gewappnet ist. Dann gibt es die Abschottung von Grenzen mit Stacheldraht und Push-backs, um Geflüchtete daran zu hindern weiterzukommen. Sie werden, vielfach mit in brutaler Weise, an Grenzübertritten gehindert und "zurückgeschickt". Damit nimmt man ihnen das verbriefte Recht ei-nes jeden Flüchtlings, einen Asylantrag zu stellen. Dieses Vorgehen ist bekannt. Sie sind nicht zu leug-nen! Und stehen in krassem Gegensatz zur "Charta der Grundrechte der Europäischen Union". „Die Aus-stellung ist gleich am ersten Tag auf großes Interesse z.B. bei unseren Deutschkursteilnehmenden ge-stoßen, viele davon haben auch eigene Fluchterfahrungen“, erläutert vhs-Leiterin Heike Bandholz.

Im Rahmen der Ausstellung laden vhs und Eine Welt Zentrum am Montag, 06.02.23, 18.00 - 20.00 Uhr zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung ein. Informationen aus erster Hand liefert dabei Dirk Planert. Er berichtet über die dramatische Situation von Geflüchteten auf der Balkanroute. Seit über 30 Jahren ist er als Radio und TV Journalist weltweit unterwegs. Darüber hinaus engagierte er sich in den 90ern als humanitärer Helfer während des Jugoslawienkrieges. 2012 kehrte er nach Bosnien zurück und arbeitete zwei Jahre an humanitären Projekten in Srebrenica. Dann folgten Reportage-Reisen nach Af-ghanistan, Irak, Gaza, Westbank, Mali und Bosnien. Zufällig war Planert im Juni 2019 dabei, als mehrere hundert Flüchtlinge von den Behörden in der Region Bihać auf eine Müllhalde deportiert wurden. Planert blieb und baute in dem sogenannten Jungle Camp eine Ambulanz auf. Daraus entwickelte sich später die lokale Hilfsorganisation „SOS-Bihać“. Heute arbeitet der 54jährige im Rettungsdienst in sei-ner Heimatstadt Dortmund und ist ehrenamtlich für SOS Bihać aktiv und Mitglied des Aachener Netz-werkes. Als weitere Expertin ist Birgit Naujoks an diesem Abend dabei. Sie ist Geschäftsführerin des Flüchtlingsrat NRW und gibt einen kurzen Überblick über die europäische Flüchtlingspolitik und die Fol-gen für Geflüchtete, die Schutz in Europa suchen.

Die Veranstaltung findet statt im vhs-Saal im Kulturzentrum Herne (Willi-Pohlmann-Platz 1, 44623 Herne). Der Eintritt ist kostenfrei.

Autor:

Markus Heißler aus Herne

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