Alkohol und Zigaretten im Visier: 800 Schüler kamen zu den JugendFilmTagen

Ingrid Fischbach, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, begrüßte Herner Schüler und ihre Lehrer in der Filmwelt Herne.
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Kino statt Schule – wenn das mal kein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die Schüler war, die am 7. und 8. Dezember zu den JugendFilmTagen in die Filmwelt Herne kamen. Es stand aber nicht nur der Spaß im Vordergrund, sondern auch wichtige Themen wurden angepackt. Denn die Filmtage standen unter der Überschrift „Nikotin und Alkohol – Alltagsdrogen im Visier“ und wurden von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) veranstaltet.

Zwar konnte Ingrid Fischbach, CDU-Bundestagsabgeordnete und parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, berichten, dass die Zahlen der Jugendlichen in Deutschland, die Alkohol trinken und rauchen, zurückgehen, aber immer noch greifen zu viele zum Glas und zur Zigarette. Aktuell rauchen 7,8 Prozent (2001: 27,5 Prozent); der regelmäßige Alkoholkonsum liegt bei zehn Prozent (2005: 18,6 Prozent).
Wie es in Herne aussieht, wusste Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Knapp 16 Prozent der Jugendlichen würden riskante Alkoholmengen trinken, und 8,2 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen tränken Mengen, die auch für Erwachsene schädlich seien. Zwölf Prozent der Jugendlichen würden regelmäßig rauchen, so Dudda.
Als Alltagsdrogen standen das Trinken und das Rauchen im Mittelpunkt der JugendFilmTage. Da die Einstiegsschwelle auch für Kinder und Jugendliche sehr niedrig sei, begrüßte Dudda es, dass mit der Kino-Veranstaltung eine Möglichkeit bestehe, „auf derselben Schiene auf die Gefahren hinzuweisen“.

Eigene Lebenswirklichkeit

Kino und Filme beträfen die eigene Lebenswirklichkeit der Jugendlichen, erläuterte Peter Lang, Abteilungsleiter der BzgA, warum die BzgA auf die JugendFilmTage setzt. „Es ging darum, Formate zu finden, bei denen Jugendliche sagen, dass sie das berührt.“
Die ausgewählten Filme, die die zwölf- bis 19-jährigen Schüler im Unterricht vor- und nachbereiteten, sollten ihnen spielerisch die Gefahren des Alkohol- und Zigarettenkonsums aufzeigen und sie zugleich dazu anregen, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Sechs Filme standen auf dem Programm, darunter auch der Hollywood-Film „28 Tage“, in dem Sandra Bullock als alkoholsüchtige Gwen die Hochzeit ihrer Schwester ruiniert, einen Autounfall verursacht und zu einer Entziehungskur verurteilt wird.

Mitmachaktionen

Im Vorfeld der Filmvorführungen luden im Foyer des Kinos mehrere Mitmachaktionen dazu ein, unter anderem beim Fragenduell sein Wissen über Drogen zu testen und zu erleben, wie man sich mit einem Rausch fühlt. Beim Promille-Run vermittelte eine Brille den Schülern das Gefühl, zu viel Alkohol getrunken zu haben. Eine simple Aufgabe, wie Klötzchen vom Boden aufzuheben, wurde so zur Herausforderung.
Rund 800 Herner Schüler kamen zu den JugendFilmTagen, die in Kooperation mit den örtlichen Drogen- und Suchtberatungsstellen stattfanden. Ingrid Fischbach drückte in ihrer Ansprache die Hoffnung auf einen Multiplikatoreffekt aus, nämlich dass die Jugendlichen „denen davon erzählen, die heute nicht da sind“.

Ingrid Fischbach, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, begrüßte Herner Schüler und ihre Lehrer in der Filmwelt Herne.
Beim Promille-Run nahmen Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und Ingrid Fischbach, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, die beiden Schüler Franziska und Marc Kai an der Hand.
Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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